Anzeige gegen 61-Jährigen

Erboster Autofahrer fährt Feuerwehrmann an

Zülpich (NW) – Während der Absicherung eines Karnevalsumzug in Zülpich (Kreis Euskirchen) ist ein junger Feuerwehrmann von einem Autofahrer angefahren und verletzt worden. Nach den Schilderungen der Kreispolizeibehörde Euskirchen handelte der 61 Jahre alte Pkw-Fahrer möglicherweise vorsätzlich. Denn er zeigte sich laut der Beamten als erbost und zeigte zusätzlich den Mittelfinger. 

Der Vorfall ereignete sich am Samstagmittag. Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr sorgten während der Veranstaltung für Absperrungen und Umleitung des regulären Verkehrs. Als sich ein schnell fahrendes Auto einer Absperrung in Zülpich-Ülpenich näherte, gab ein 17-jähriger Feuerwehrmann dem Fahrer Handzeichen und signalisierte, dass er langsamer fahren solle und die Straße gesperrt ist. 

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Laut Polizei reduzierte der Autofahrer zwar die Geschwindigkeit, steuerte seinen Wagen jedoch “sichtlich erbost” auf den Feuerwehrmann am Straßenrand zu. Der Pkw traf den 17-jährigen am Bein und verletzte ihn. Anschließend habe der Fahrer den Mittelfinger gezeigt und sei mit aufheulendem Motor davon gefahren.

Polizisten trafen den Autofahrer an seiner Wohnanschrift in Mechernich an. Der Mann wurde angezeigt, gegen ihn wird wegen fahrlässiger Körperverletzung sowie Verkehrsunfallflucht ermittelt. Die Beamten beschlagnahmten den Führerschein des 61-Jährigen.

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(Symbolfoto).

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Es gibt ja auch minderjährige Schülerlotsen. Insoweit sollte einem entsprechenden Einsatz – natürlich nach entsprechender Einweisung – nichts entgegenstehen.

    Das Verhalten des Autofahrers ist in mehrfacher Hinsicht inakzeptabel. Zum einen fährt man Menschen nicht einfach an, auch wenn sie vermeintlich “unrechtmäßig” auf der Straße stehen. Hier kommt erschwerend hinzu, dass der betreffende Kamerad ja wohl seine Dienstkleidung trug und damit als quasi hoheitlich tätig eindeutig erkennbar war. Diesen zu ignorieren ist damit nochmal “sträflicher”.

    Erschreckend ist, dass – typisch für Verkehrsdelikte – wegen Fahrlässigkeit ermittelt wird. Selbst das Missachten längere Zeit Rot zeigender Ampeln gilt ja immer noch als fahrlässig, selbst wenn Leute totgefahren werden…

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  2. Ich vermute, dass es auf Bitte des ausrichtenden Vereins und in Absprache mit der Polizei geschehen ist, dass die Feuerwehr absichert. Kommt in NRW häufiger vor.

    Ansonsten bitte: den Blick in andere Länder in D richten. Dort machen das die einen oder anderen Feuerwehrleute häufiger.

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  3. dem jungen Kameraden wünsche ich eine schnelle Genesung, dem Heini von Autofahrer, die ganze Härte der Gesetze: wer mit einem Auto absichtlich einen Menschen anfährt, gehört Lebenslang ins Gefängnis oder zumindest in die Psychiatrie eingesperrt.

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  4. Auch wenn es Tradition ist:
    Für mich stellt sich immer wieder die Frage, ob Feuerwehrleute überhaupt für derartig aufgabenfremde Tätigkeiten, erst recht als Minderjährige, eingesetzt werden dürfen.
    Trotzdem ist der Vorgang durch nichts zu rechtfertigen.

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  5. Dem Jungen Kameraden alles Gute.
    Dennoch finde ich, dass minderjährige Kameraden im Gefahrenbereich an der Einsatzstelle nichts zu suchen haben, dazu zählt der Straßenbereich bei einem VU. Natürlich ist mir bewusst, dass dies einem volljährigem Feuerwehrler genauso passieren hätte können.

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  6. Hoffentlich erholt sich der junge Kamerad schnell wieder. Für den Führerschein des Beschuldigten sehe ich schwarz und ich hoffe das die zuständige Behörde das ganze Programm mit ihm fährt.

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