Besuch im deutschen Stammwerk in Singen

Die Besonderheiten der WF Maggi

Singen (BW) – So würzig-vertraut riecht es bei keiner anderen Feuerwehr in Deutschland: Die 45 Frauen und Männer der WF Maggi stellen den Brandschutz und die Sicherheit im deutschen Stammwerk in Singen unterm Hohentwiel (BW) sicher. 1901 gilt als Gründungsjahr der Maggi-Werkfeuerwehr. Sie  gehört damit zu den ältesten im Land. Bei unserem besuch sind wir auf folgende fünf Besonderheiten gestoßen.

  • Die 122-jährige Tradition der Werkfeuerwehr, auf die die Mitglieder stolz sind und die dem Besucher mit vielen Ausstellungsstücken und Dokumenten sowohl im Gerätehaus als auch im Firmenmuseum begegnen. Die WF gehört von Anfang an zur Maggi-Identität und Firmenkultur. Das Unternehmen schrieb auch Sozialgeschichte, weil es sich bereits frühzeitig um das Wohl (Gesundheit, Lebensumstände der Beschäftigten kümmerte). So gab es eine Kantine, Arbeiterwohnungen, eine Betriebskrankenkasse sowie eine Witwen- und Altersrente – und die Werkfeuerwehr!  
Ehrensache! Bei einer Großübung retten die Aktiven der WF auch das Wahrzeichen der Firma Maggi. Foto: Schütte
  • Keine hauptberuflichen Feuerwehrangehörigen, sondern ausschließlich eine nebenberufliche Mitgliederstruktur aus allen Berufssparten mit starker Mitmachbereitschaft. Viele Quereinsteiger, besonders jüngere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden sich unter den 45 Aktiven.
  • Enge personelle Verzahnung durch Doppelmitgliedschaften bei den kommunalen Feuerwehren in Singen und Umgebung. Das Knowhow von Führungskräften und Ausbildern der Freiwilligen Feuerwehren kommt auch der Arbeit innerhalb der Werkfeuerwehren zugute. Mit der Feuerwehr der Stadt Singen und den anderen Werkfeuerwehren in der Region wird eng zusammengearbeitet. Bei Bedarf unterstützt die WF Maggi auch außerhalb des Werkgeländes, so beispielweise auf dem unmittelbar angrenzenden, großen Eisenbahn-Knotenpunkt.
  • Die WF ist zuständig für ein fast 20 Hektar großes Werk mit Lager- und Produktionsstätten, Verwaltungsgebäuden, Laboren und Werkstätten. Dazu gehört das hochmoderne, 2004 eröffnete und zwischenzeitlich schon mehrfach vergrößerte Nestlé Produkt- und Technologiezentrum. Was viel nicht wissen: Schon seit 1947 gehört die Firma Maggi zum Nestlé-Konzern.  
Schon bevor es Belüftungsgeräte im Handel zu kaufen gab, bauten sich die Aktiven der WF Maggi mit Hilfe der betriebseigenen Schlosserei eigene Geräte (hinten). Foto: Schütte
  • Reparaturen, Nachrüstungen und hilfreiche Eigenkonstruktionen werden nach Wünschen und Ideen der Werkfeuerwehr mit Hilfe der betriebseigenen Schlosserei umgesetzt. Dazu gehören beispielsweise der 2.000-Liter-Löschwassertank beim LF 16/12-TS oder Beleuchtungsgeräte. Lange bevor Hochdrucklüfter auf dem Markt kamen und Standard waren, machten sich Feuerwehrleute und die Mitarbeiter der Maggi-Schlosserei Gedanken über entsprechende Eigenkonstruktionen. Die elektrobetriebenen „Propeller Made by Maggi“ stehen nach wie vor einsatzbereit neben den Serien- und Industriemodellen neueren Datums im Feuerwehrhaus. 

In der September-Ausgabe 2023 des Feuerwehr-Magazins stellen wir die Maggi Werkfeuerwehr ausführlich vor. Aktuell ist das Heft im Handel, am Kiosk, in Supermärkten oder Tankstellen erhältlich. Ihr könnt es aber auch ganz bequem bei uns im Online-Shop erwerben, zum direkten Download oder als gedruckte Ausgabe portofrei nach Hause. >>>Hier geht es direkt zur Bestellmöglichkeit in den Feuerwehr-Magazin-Shop<<< 

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Kommentar zu diesem Artikel

  1. Es gibt in der nähe noch eine ältere werkfeuerwehr
    gegründet 1886, dabei Handelt es sich um die werkfeuerwehr allweiler.

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