60 Einsatzkräfte bekämpfen Flammen

Dachstuhlbrand zerstört Feuerwehrgerätehaus

Netphen-Eschenbach (NW) – Am frühen Samstagmorgen gerät im Netphener Ortsteil Eschenbach (Kreis Siegen-Wittgenstein) der Dachstuhl des örtlichen Gerätehauses in Brand. Die Feuerwehr löscht mit 60 Einsatzkräften, der Standort ist derzeit unbrauchbar.

In Netphen-Eschenbach gerät der Dachstuhl des Feuerwehrgerätehauses in Brand. 60 Kräfte starten den Löschangriff. Foto: FF Netphen

Um 5:10 Uhr wird die Löschgruppe Eschenbach der Feuerwehr Netphen zu einem Dachstuhlbrand alarmiert. Als die ersten Kräfte am Standort in der Berleburger Straße ankommen, entdecken sie eine massive Rauchentwicklung. Ohne vorher konkret auf die Adresse auf dem Melder oder der Alarmierungs-App geschaut zu haben, wird ihnen erst jetzt bewusst: Der Einsatzort ist tatsächlich das eigene Feuerwehrgerätehaus.

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Die Kameraden schaffen es gerade noch, das Löschgruppenfahrzeug (LF) 10 sowie den Gerätewagen (GW)-Logistik aus der Fahrzeughalle in Sicherheit zu bringen. Weitere Kameraden starten einen massiven Löschangriff über mehrere Strahlrohre von außen wie innen. Insgesamt 60 Kräfte der Einheiten aus Eschenbach, Netphen, Unglinghausen und Dreis-Tiefenbach sind in die Brandbekämpfung eingebunden.

Als die Drehleiter (DLAK) 23/12 aus Netphen positioniert und abgestützt ist, fällt der stromführende Dachständer um. Die installierten Kabel reißen ab und fallen auf das Podest der DLAK. Es entsteht ein Lichtbogen. Der Maschinist verletzt sich beim schnellen Verlassen des Podestes leicht.

Eine weitere Drehleiter wird aus Hilchenbach angefordert. Diese übernimmt, nachdem ein Mitarbeiter von Westnetz die Stromzufuhr unterbrochen und die Leitungen entfernt hat. Zwischenzeitlich hat der aus Nagelplattenbindern bestehende Dachstuhl durchgezündet. Das angrenzende Bürgerhaus können die Einsatzkräfte halten, es bleibt ohne Schaden.

Ein vom VdF NRW bereitgestelltes Notdach wird einen Tag später auf dem zerstörten Dach des Feuerwehrgerätehauses aufgesetzt. Foto: FF Netphen

Notdach durch VdF NRW

Gegen 15:30 Uhr ist der Einsatz beendet. Das Gerätehaus ist derzeit nicht mehr nutzbar. Die Löschgruppe Eschbach wird bis auf Weiteres nach Netphen verlegt. Am Sonntag installieren Einsatzkräfte ein Notdach, das der Verband der Feuerwehren (VdF) NRW in einer Gemeinschaftsaktion mit der Provinzial Versicherung Aktiengesellschaft den Kreisen und kreisfreien Städten bereitstellt. Noch vor der offiziellen Auslieferung wird nun bereits das erste benötigt. Damit können Dächer so abgedeckt werden, dass Wind und Regen keine weiteren Gebäudeschäden verursachen.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei könnte ein technischer Defekt den Brand ausgelöst haben.

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Hallo Herr Meyer,
    was bedeutet “nach vorgeschriebene Bauweise” ?
    Ist damit gemeint, ‘nach der zuvor beschriebenen’ Bauweise (Dachstuhl mit Nagelplattenbindern), oder ist gemeint ‘nach den Vorgaben der FUK’ ?
    Ich habe schon einige Gerätehäuser nach den Vorgaben der FUK geplant. Leider sind diese Vorgaben keine verpflichtenen Vorschriften. Und ja, sie waren in Niedersachsen, und man hat aus Kostengründen jedesmal meine Planung verworfen. Regelmäßig haben sachunkundige Architekten dann eine ‘Billigplanung’ gemacht, wo jede Menge der Vorgaben der FUK missachtet wurden. Die Entscheidungsträger der Gemeinden haben immer nur auf das Geld geschaut.
    Um die Gemeinden zu entlasten, haben wir auch eine PPP-Finanzierung vorgeschlagen. Aber selbst als Mietobjekt wollten die Gemeinden die FUK-konforme Planung nicht haben.

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  2. Moin Herr Heinze, in Niedersachsen ist das so geregelt ,das der Brand und Hilfeleistungsschutz den Gemeinden obliegt ,und es gibt keinen Cent vom Land bei Anschaffung von Feuerwehrhäusern oder Fahrzeugen usw. Diese Aufgabe ist sehr Kostenintensiv, darum wird dreimal überlegt wie man Kosten reduziert, und dann kommt soetwas dabei raus. In unsere Gemeinde Südbrookmerland wird zur Zeit über 6 Millionen Euro ausgegeben um alle 5 Ortswehren mit Gebäuden und Fahrzeugen auszurüsten. Das sind Gebäude nach vorgeschriebene Bauweise.

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  3. Mir ist es ein Rätsel, wie man den Dachstuhl eines Feuerwehrgerätehauses aus Nagelplattenbindern bauen kann.
    Diese Konstruktionsweise wendet man für Verbrauchermärkte an (Lidl, Aldi, Netto, pp.). Die Feuerwiderstandsdauer ist so bemessen, daß im laufenden Geschäftsbetrieb alle Personen das Gebäude im Brandfall fehlerfrei verlassen können. Für mehr nicht! Insbesondere ist nicht einkalkuliert, Material, Waren, oder Fahrzeuge aus einem derartigen Objekt wärend eines Brandes zu bergen. Insofern wollen wir mal hoffen, daß kein Gruppenführer, pp. hier das Eindringen in das Brandobjekt angeordnet hat.

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