Erweiterung im Warnmittel-Mix

Cell Broadcast bundesweit einsatzbereit

Berlin – Ab sofort können Warnnachrichten in Katastrophenlagen wie Unwetter, Überflutung, Bombenentschärfung oder Rauchentwicklung zentral auf Mobiltelefone geschickt werden, um die Bevölkerung zu warnen. Cell Broadcast erfordere keine aktive Anmeldung und erweitere die bisher verwendeten Warnmittel wie Sirenen, Radio und Fernsehen, Warn-Apps oder digitale Stadtinformationstafeln, so das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).

Wie das BBK informiert, können nun „auch alle Lagezentren der Bundesländer eine Warnung über Cell Broadcast zusätzlich zu den bereits existierenden Warnmitteln auslösen. Damit ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Stärkung des Bevölkerungsschutzes erreicht.“ Werden Warnungen der höchsten Gefahrenstufe versendet, geben sogar Mobiltelefone im Lautlos-Modus ein lautes Warnsignal ab, sofern sie in einer Mobilfunkzelle eingebucht sind. So werden Personen anonym mit Textnachrichten erreicht und gewarnt.

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Seit dem 23. Februar können Warnnachrichten zu Unwetter-, Überflutungs- oder Rauchentwicklungslagen auf Smartphones geschickt werden. Foto: BBK

Cell Broadcast funktioniere auch in stark ausgelasteten Netzen, da der Datenverkehr durch Mobilfunkgespräche nicht beeinflusst wird. Das BBK empfiehlt, das neueste Betriebssystem des Smartphones installiert zu haben. Zu alte Geräten könnten allerdings nicht für den Empfang von Cell-Broadcast-Nachrichten geeignet sein.

Weitere Informationen (darunter grundsätzliche Fragen zu Cell Broadcast sowie technische Voraussetzungen und eine Liste mit allen empfangsfähigen Geräten) gibt es unter bbk.bund.de/cellbroadcast.

Zum Hintergrund

In den USA, Japan, den Niederlanden oder Griechenland wird Cell Broadcast bereits länger zur Warnung der Bevölkerung genutzt. Die Bundesregierung hat sich durch die Starkregen- und Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 dazu entschieden, den bestehenden Warnmittelmix um Cell Broadcast und damit um einen App-unabhängigen Warnkanal zu erweitern.

2022 erließ dafür die Bundesnetzagentur eine entsprechende Technische Richtlinie. Diese machte es den Mobilfunknetzbetreiber zur Auflage, die Cell Broadcast-Technologie zu implementieren. Erfolgreich getestet wurde der Probebetrieb beim Bundesweiten Warntag am 8. Dezember 2022.

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