Porta Westfalica (NW) – Bei einem schweren Verkehrsunfall ist ein Sattelzug im Kreis Minden-Lübbecke in Fahrtrichtung Hannover im Mittelstreifen umgestürzt. Die Feuerwehr befreite den eingeklemmten Fahrer, der lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus gebracht wurde.
Der umgestürzte Sattelzug liegt im Mittelstreifen der A2, während die Feuerwehr Porta Westfalica die Unfallstelle bei Dunkelheit ausleuchtet und absichert. (Bild: Feuerwehr)
Um 3:35 Uhr alarmierte die Leitstelle die Freiwillige Feuerwehr Porta Westfalica zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person auf der A2. Zwischen Veltheim und Bad Eilsen, etwa in Höhe Ahmserort, war ein Sattelzug bergauf in Richtung Hannover unterwegs, als das Fahrzeug aus bislang unbekannter Ursache in den Mittelstreifen einschlug.
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Die gegenüberliegende Fahrbahn in Richtung Dortmund liegt etwa einen Meter höher – eine Betonstützwand und eine doppelte Leitplanke trennen dort die Fahrbahnen. Beim Aufprall auf eben jene Betonwand im Mittelstreifen hob es den Lkw auf die Mittelleitplanke, woraufhin der Sattelzug umstürzte. Das Fahrerhaus kam in den Mittelleitplanken zum Liegen, der Auflieger ragte teilweise auf die linke Fahrspur der Gegenrichtung Dortmund. Der Sattelzug war mit Kunststoffgranulat beladen. Teile der Ladung traten aus und verteilten sich auf der Fahrbahn Richtung Dortmund.
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Der Fahrer war mit dem linken Arm zwischen Fahrzeug und Leitplanke eingeklemmt, blieb während der Rettungsarbeiten jedoch ansprechbar. Ersthelfer unterstützten die Maßnahmen, unter anderem als Übersetzer. Zur medizinischen Versorgung schufen die Einsatzkräfte mit einer Säbelsäge eine Zugangsöffnung über die Frontscheibe und versorgten den Verletzten in der Fahrerkabine. Anschließend entfernte die Feuerwehr mit einem Plasmaschneider Teile der Leitplanken und setzte Hydraulikstempel an der Fahrerseite an, um das Fahrerhaus von der Leitplanke wegzudrücken. So gelang die Befreiung des Fahrers, der mit einem Spineboard aus dem Führerhaus gehoben und im Rettungswagen notärztlich versorgt wurde. Mit lebensgefährlichen Verletzungen transportierte ihn der Rettungsdienst ins Krankenhaus Minden.
Nachdem die Feuerwehr eine Zugangsöffnung über die Frontscheibe geschaffen und den Fahrer im Führerhaus versorgt hatte, entfernten die Einsatzkräfte Teile der Leitplanken, setzten Hydraulikstempel an und befreiten den eingeklemmten Lkw-Fahrer. (Bild: Feuerwehr)
Die Feuerwehr leuchtete die Einsatzstelle aus, sicherte sie gegen den fließenden Verkehr ab und stellte einen Löschangriff zur Absicherung bereit. In Fahrtrichtung Hannover lief der Verkehr einspurig an der Unfallstelle vorbei, die Fahrtrichtung Dortmund blieb voll gesperrt. Gegen 5 Uhr übergab die Feuerwehr die Einsatzstelle an die Polizei, die die weiteren Maßnahmen zur Bergung veranlasste.
Einsatzleiter war Daniel Hesseling. Im Einsatz waren die hauptamtliche Feuer- und Rettungswache sowie ehrenamtliche Löschgruppen aus Veltheim-Möllbergen, Hausberge-Lohfeld und Holtrup-Vennebeck-Costedt, dazu Einsatzleitwagen (Holzhausen), Neesen-Lerbeck (Grundschutz Feuerwache), Einsatzführungsdienst, Einsatzdokumentation, Rettungsdienst, Notarzt und Polizei. Einsatzende war laut Feuerwehr um 5:15 Uhr.