Feuerwehr unterstützt mit First Respondern

So funktioniert der Rettungsdienst auf der Insel Föhr

Föhr (SH) – Feuerwehren und Rettungsdienste auf Inseln müssen so aufgestellt sein, dass sie sich über einen längeren Zeitraum alleine helfen können. Bis Verstärkung von eine Nachbarinsel oder dem Festland eintrifft, kann es dauern. Beim Besuch auf der Nordseeinsel Föhr (Kreis Nordfriesland) haben wir uns auch angeschaut, wie der Rettungsdienst funktioniert. 

Für den Rettungsdienst in Nordfriesland ist der Landkreis zuständig. Dieser unterhält auf dem Festland sechs Rettungswachen. Auf jeder Wache ist mindestens ein Rettungswagen (RTW) 24 Stunden besetzt. In Husum, Niebüll und Tönning steht ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) bereit. Weitere Wachen mit je einem RTW und ebenfalls jeweils einem NEF werden auf den Inseln Amrum, Föhr und Pellworm vorgehalten. Auf Sylt ist das DRK mit der Durchführung des Rettungsdienstes beauftragt.

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Eine wichtige Unterstützung für den Inselrettungsdienst sind die First Responder der Feuerwehr Wyk. Als Einsatzfahrzeug nutzen sie den MTW. Hier haben sich einige Kameraden der Gruppen mit einem Kollegen und einem der beiden RTW, die auf Föhr stationiert sind, getroffen. Foto: A. Müller

Die Rettungswache Föhr befindet sich in Wyk. In der Garage stehen zwei RTW. Einer ist 365 Tage im Jahr 24 Stunden am Tag besetzt. Der zweite RTW dient als Reservefahrzeug. An Werktagen ist von 8 Uhr bis 13 Uhr eine zweiter besetzter RTW auf der Insel im Dienst. Morgens kommen zwei Kollegen der Wache Niebüll mit einem RTW mit der Fähre auf die Insel, am Nachmittag fahren sie dann wieder zurück. Kommt es in den Zeiten, in denen die Festlandretter nicht auf der Insel sind, zu einem Parallelnotfall, kann der zweite RTW durch dienstfreie Kollegen besetzt werden. Alarmiert wird in diesem Fall von der ILS Nord über Handy.

Ebenfalls durchgehend besetzt ist ein NEF auf Föhr. Den Dienst teilen sich die Inselärzte. Der diensthabende Arzt hat das NEF mit an der Praxis oder zu Hause und fährt alleine die Einsatzstelle an.

First Responder-Gruppe im Jahr 2000 gegründet 

Ist bei einer Notfallmeldung akut kein RTW frei, oder kommt es zu mehreren Verletzten gleichzeitig, sind die First Responder der Feuerwehr Wyk gefragt. Sie sind ein wichtiges Backup für die Kollegen vom Rettungsdienst.

2000 wurde die Gruppe von Holger Ingwersen und Jörg Carstensen gegründet. Heute sind 12 Kameraden im Team aktiv. Die Hauptaufgabe der Kameraden ist die Erstversorgung, wenn der Rettungsdienst noch im Einsatz gebunden ist. Die First Responder können aber auch den Rettungsdienst unterstützen. Wird zum Beispiel bei einer Reanimation zusätzliche Manpower gebraucht, rücken die First Reponder auf der ganzen Insel aus. Benötigen die Kollegen vom Rettungsdienst eine Tragehilfe, dann wird die örtlich zuständige Feuerwehr alarmiert.

Der 2008 gebaute MTW auf Basis eines Ford Transit 85 T 300 kam nach einem Umbau durch die Firma R&M Dernedde gebraucht zur Feuerwehr Wyk. Neben den klassischen Aufgaben eines MTW steht er auch der First Responder-Gruppe für ihre Einsätze zur Verfügung. Foto: A. Müller

Einmal im Monat findet für die Aktiven eine eigene Fortbildung statt. Gestaltet wird diese vom Personal der Rettungswache. Dadurch gibt es einen regelmäßigen Kontakt untereinander, die First Responder bekommen immer die aktuellen Informationen aus erster Hand und die Abläufe können eng abgestimmt werden. Als Grundausbildung absolvieren die Aktiven der First Responder-Gruppe eine Sanitätsausbildung.

Das erste eigene Einsatzfahrzeug der First Responder Gruppe war ein Audi A 6 Avant Quattro, Baujahr 1999. Im Jahr 2008 stellte der Kreis den Wykern das ehemaliges NEF zur Verfügung. Es war bis 2018 im Einsatz. Heute rückt die Gruppe mit dem MZF der Feuerwehr Wyk aus. An medizinischer Ausrüstung sind Notfallrucksack mit Sauerstoff, Blutzuckermessung, Blutdruckmessgerät sowie Verbandsmaterial an Bord. Weiter gehören AED, Absaugpumpe und Schienungsmaterial mit zur Ausstattung.

2020 wurde von der Leitstelle Nord 28 mal die Schleife der First Responder der Feuerwehr Wyk ausgelöst.

Text: Alexander Müller

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Kommentar zu diesem Artikel

  1. Sehr interessanter Beitrag
    Aber leider viele viele Rechtschreib und Grammatik Fehler

    Auf diesen Kommentar antworten

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