Schaden von 8 Millionen Euro

Lagerhalle wird Raub der Flammen

Neckartailfingen (BW) – Rund 20 Kilometer südlich von Stuttgart fängt eine Lagerhalle in Neckartailfingen (Kreis Esslingen) Feuer. Um 1.20 Uhr in der Nacht zu Donnerstag alarmiert daher die Leitstelle mit dem Alarmstichwort „Brand 3“ ein Großaufgebot an Kräften in das Industriegebiet. Ein stundenlanger Einsatz beginnt – mit mindestens einer Schrecksekunde im Verlaufe.

Schon auf Anfahrt ist ein massiver Flammenschlag auf drei Gebäudeseiten sichtbar. Andreas Kuhn, stellvertretender Kommandant der FF Neckartailfingen und Einsatzleiter, lässt daher bei Eintreffen aufgrund des Lagebildes weitere Kräfte nachalarmieren. Das Alarmstichwort wird auf „Brand 4“ erhöht. Durch das Einrichten einer Riegelstellung soll das Feuer daran gehindert werden, auf eine angrenzende weitere Lagerhalle sowie ein angebautes Wohnhaus überzugreifen. Drei Bewohner konnten sich zuvor selbstständig ins Freie retten. Sie werden durch einen Notarzt gesichtet.

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Die Einsatzkräfte bauen die Wasserversorgung sowohl über das Hydrantennetz als auch mittels mehrerer Tragkraftspritzen aus dem nahgelegenen Lutzsee sowie dem Neckar auf. Über 16 bodengebundene Strahlrohre sowie über drei Drehleitern starten sie die Brandbekämpfung. Im weiteren Einsatzverlauf unterstützt auch die Flughafenfeuerwehr Stuttgart mit ihrem Löschunterstützungsfahrzeug (LUF).

Beim Brand einer Industriehalle in Neckartailfingen (BW) explodieren im Einsatzverlauf auch dort gelagerte Feuerwerkskörper. Foto: 7aktuell

Kurze Schrecksekunde um zirka 2 Uhr: Plötzlich gibt es mehrere Explosionen, ausgelöst durch in der Halle gelagertes Feuerwerk. „Eine kleine Überraschung, aber es ging keine Gefahr für unsere Einsatzkräfte aus“, bestätigt Kuhn den Kollegen von 7aktuell. Per Warn-Apps wird die Bevölkerung aufgefordert, ihre Fenster geschlossen zu halten. Laufend werden Messungen vorgenommen, um eine Gesundheitsgefährdung auszuschießen.

Die Halle wird ein Raub der Flammen, benachbarte Gebäude können aber dank des kräfteintensiven Einsatzes gehalten werden. Nach Stunden wird vermeldet: „Feuer unter Kontrolle“. Ab dem Mittag wird die Halle von drei Baggern abgetragen und der Brandschutt sowie Glutnester kontrolliert abgelöscht. Zur Unterstützung und Dokumentation ist die Drohnengruppe der Feuerwehr Kirchheim an die Einsatzstelle alarmiert worden. Aktuell (16 Uhr) sind die Löscharbeiten immer noch im Gange.

Zu Spitzenzeiten mit 22 Fahrzeugen und rund 125 Einsatzkräften sind im Einsatz die FF Neckartailfingen, FF Aichtal, FF Bempflingen, FF Esslingen, FF Filderstadt, FF Neckartenzlingen, FF Nürtingen, FF Bonlanden, FF Ostfildern, FF Metzingen sowie die Flughafenfeuerwehr Stuttgart. Unterstützt werden sie vom THW OV Neuhausen und dem Rettungsdienst mit drei RTW.

Die Kriminalpolizei nimmt Ermittlungen zur Brandursache auf. Nach ersten Schätzungen entsteht ein Sachschaden von rund 8 Millionen Euro.

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