Hamburg – Im Hamburger Hafen brennt am 1. September 2016 ein 300 Meter langes Containerschiff. Die Feuerwehr löscht zeitweise mit Kohlendioxid und verbraucht 65.000 Liter Schaummittel. Die Personal- und Materialschlacht dauert insgesamt 83 Stunden. Dieser Einsatz brachte selbst die zweitgrößte Feuerwehr Deutschlands an ihre Grenzen.
Zwei Feuerwehrboote kühlen im Hamburger Hafen ein brennendes Containerschiff von außen. Foto: Feuerwehr Hamburg
Bei den Löscharbeiten vom Wasser aus zeigte sich, dass die Hamburger Feuerwehrboote viel zu klein für die Brandbekämpfung solcher Ozeanriesen sind. Größtenteils kühlten die Löschboote den stählernen Rumpf des Containerschiffes. Zivile Mehrzweckschiffe und Hafenschlepper leisteten mit ihren Löschkanonen hilfreiche Dienste während des Einsatzes.
Anzeige
Der Berufsverband Feuerwehr kritisiert die Ausstattung der Hamburger Feuerwehr. “Es fehlt der politische Wille, die Feuerwehr stärker zu unterstützen”, sagt Daniel Dahlke vom Berufsverband. “Eine Feuerwehr für eine Großstadt mit einem der größten Häfen Europas müsste besser aufgestellt sein”, meint er. Kritik kam wegen der veralteten Löschboote von der Opposition.
Nach mehrfacher Verzögerung wurde erst wenige Wochen vor dem Einsatz die Anschaffung eines neuen größeren Löschbootes für Hamburg europaweit ausgeschrieben. Ein 47 Meter langes Boot für zirka 16 Millionen Euro ist geplant. Mitte 2018 soll es spätestens in Dienst gestellt werden – kurz danach zwei weitere kleinere Löschboote als Ersatzbeschaffung. “Das hätten wir längst haben müssen”, kritisiert der innenpolitische Sprecher der CDU, Dennis Gladiator, der dem Senat Untätigkeit vorwirft.