Lithium-Ionen-Akkus fangen Feuer

Drei Feuerwehrleute bei Brand in E-Scooter-Lager verletzt

Wiesbaden (HE) – Ein Feuer in der Lagerhalle eines E-Roller-Verleihs im Stadtteil Biebrich hat am Freitag einen Großeinsatz der Feuerwehr Wiesbaden ausgelöst. Zunächst gingen die Einsatzkräfte aufgrund von Klopfgeräuschen außerdem von einer vermissten Person aus; später stellte sich heraus, dass explodierende Lithium-Ionen-Akkus die Geräusche verursacht hatten. Drei Feuerwehrleute erlitten Verletzungen.

Einsatzkräfte der Feuerwehr Wiesbaden unter Atemschutz an der betroffenen Lagerhalle im Stadtteil Biebrich. (Bild: 5VISION.NEWS)

Die Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes alarmierten gegen 15:20 Uhr die Feuerwehr, nachdem eine Brandmeldeanlage in einem Gewerbebetrieb in der Rheingaustraße ausgelöst worden war. Als die ersten Kräfte eintrafen, waren von außen weder Feuer noch Rauch erkennbar. Erst ein Blick durch ein Fenster offenbarte eine massive Rauchentwicklung im Inneren des Gebäudes.

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Während der ersten Erkundung nahm der Einsatzleiter Klopfgeräusche aus dem Objekt wahr, woraufhin er zunächst von einer eingeschlossenen Person ausging. Diese Annahme bestätigte sich glücklicherweise nicht. Wie sich herausstellte, wurden die Geräusche durch explodierende Akkus verursacht. Drei Personen aus dem Obergeschoss hatten sich bereits vor dem Eintreffen der Feuerwehr selbstständig und unverletzt ins Freie retten können.

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In der betroffenen Halle, die als Lager für einen E-Roller-Verleih dient, stand eine Palette mit Akkus in Vollbrand. Aufgrund der Zersetzung der Zellen kam es zu einer starken Entwicklung hochgiftiger Brandgase. Rund zehn Trupps unter Atemschutz gingen über mehrere Zugänge in das Gebäude vor, um den laut Feuerwehrsprecherin Kathrin Schiffer „äußerst intensiven und schwer zu löschenden“ Brand zu bekämpfen. Die Einsatzkräfte kühlten die brennende Palette mit Wasser und kontrollierten benachbarte Paletten auf Wärmeentwicklung.

Insgesamt waren rund 50 Kräfte der Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehren Biebrich und Schierstein sowie des Rettungsdienstes im Einsatz. Die Rheingaustraße musste für die Dauer der Löscharbeiten vollständig gesperrt werden, was zu erheblichen Verkehrsbehinderungen im Feierabendverkehr führte.

Drei Feuerwehrleute klagten nach dem Einsatz über Atemwegsreizungen und wurden vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht. Auch benachbarte Gebäude wurden durch den Brandrauch in Mitleidenschaft gezogen. Das Gebäude ist aufgrund der Kontamination mit giftigen Brandgasen und Rückständen bis auf Weiteres nicht nutzbar. Die defekten Akkus wurden geborgen und fachgerecht entsorgt. Während des Einsatzes stellten die Freiwilligen Feuerwehren Sonnenberg und Kostheim den Grundschutz im Stadtgebiet sicher.

Die Nachlöscharbeiten und Belüftungsmaßnahmen zogen sich bis etwa 19 Uhr hin. Zur Schadenhöhe liegen derzeit keine Angaben vor. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

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