25 Gründe, warum sich ein Besuch der Interschutz lohnt

Der neue Panther 6×6 electric

Hannover – Er war das lange gehütete und wohl am besten eingepackte Exponat am Rosenbauer-Stand: Mit dem Konzeptfahrzeug Panther electric zeigt das österreichische Unternehmen ein seriennahes Konzeptfahrzeug eines Flughafenlöschfahrzeugs mit rein elektrischem Antrieb. Zusammen mit den Kunden haben die Ingenieure vor 2 Jahren mit der Entwicklung begonnen. Mit Magna konnte das Unternehmen einen der weltweit größten Automobilzulieferer als Entwicklungspartner gewinnen.

Als Konzeptfahrzeug stellt Rosenbauer den Panther 6×6 electric vor. Das Flughafenlöschfahrzeug ist mit einem elektrischen Antriebsstrang ausgestattet. (Bild: Preuschoff)

Der Baukasten, mit dem in Zukunft auch weitere Varianten des FLF Panther elektrifiziert werden sollen, besteht aus einem Zentralgetriebe mit dem elektrischen Antriebsstrang, einem Getriebe für den elektrischen Pumpenbetrieb und einer Rückfallebene mit einem Range Extender. Mit den Hochvolt-Akkus an Bord sollen die Anfahrt zur Einsatzstelle, das Ausbringen des gesamten Löschmittelvorrats sowie die Rückfahrt möglich sein. Im sogenannten Boost-Modus lässt sich die Zeit für die Beschleunigung von Null auf 80 km/h auf unter 20 Sekunden drücken. Die Hochleistungspumpe kann entweder elektrisch oder kombiniert mit einem Range Extender betrieben werden. Alle anderen löschtechnischen Systemleistungen entsprechen denen des herkömmlichen Panter 6×6. Verkaufsstart für den neuen Panther electric ist für 2024 vorgesehen.

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Auf einem Tatra Force 4×4 aufgebaut ist dieses Waldbrand-TLF. Schaumzumischsystem, Selbstschutzeinrichtung sowie ein Werfer RM15C gehören zur Ausstattung. (Bild: Benkert)

Mit der neuen Konzernstrategie „Rosenbauer City 2030“ reagieren die Strategen im Unternehmen auf die ihrer Meinung nach vier großen Veränderungen in der Feuerwehrbranche: Klimawandel, Digitalisierung, Sozialer Wandel und Verschiebung der Märkte. Für CSO Andreas Zeller stehen ganz klar die Wald- und Vegetationsbrände im Fokus. „Durch sie werden 15 bis 20 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen erzeugt“, sagte Zeller auf der Pressekonferenz am Sonntag. „Der Klimawandel mit seinen dadurch verursachten Großschadenslagen ist mittlerweile nicht mehr zu leugnen, sondern kann durch statistisch belastbare Zahlen und Messungen belegt werden.“ Gerade Vegetationsbrände zählen zu den komplexesten Einsatzszenarien. Anders als bei urbanen Einsätzen ist Brennstoff beinahe unendlich vorhanden und die Brandherde sind räumlich nicht begrenzt. Eine Expertengruppe hat daher eine Wildfire Action Map entwickelt, die den Weg hin zu Lösungsansätzen zeigen soll.

Der erste AT auf einem serienmäßigen elektrischen Lkw-Fahrgestell: HLF 20 auf Volvo FE Electric. (Bild: Benkert)

Auf der Interschutz zu sehen sind dazu ein satellitengestütztes und durch Drohnen des Herstellers DJI ergänztes Früherkennungssystem für Waldbrände sowie zwei Varianten des MT Forest genannten, hochgeländegängigen Waldbrandlöschfahrzeugs auf Mercedes Unimog sowie Tatra Force zur Brandbekämpfung. In Kooperation mit AKKA Technologies bietet Rosenbauer künftig ein Wechseltanksystem für Transportflugzeuge wie den Airbus A400M oder die Lockhead C-130 an, mit dem bis zu 20.000 Liter Wasser über dem Brandherd abgeworfen werden können. Ebenfalls neu im Programm ist ein zusammen mit Palfinger Marine entwickeltes Löschboot.

Komplette Flotte an elektrisch betriebenen Einsatzfahrzeugen

In einer „Feuerwache“ ist ein rein elektrisch betriebener Fuhrpark zu bestaunen. Neben dem RT als HLF 20 sind dies ein HLF 20 mit AT-Aufbau auf einem Volvo FE-Electric-Serienchassis, eine DLAK 23/12 ebenfalls auf Volvo FE, ein GW-L2 auf Volvo FL-Electric und direkt nebenan ein zweiter RT sowie der Panther 6×6 electric. Der neue AT electric basiert auf der gleichen Aufbautechnologie und bietet die gleichen Features wie beispielsweise die integrierte Mannschaftskabine mit Drehtreppe. Lediglich die Auftritte im Bereich von G1 und G2 sowie die dahinter liegenden Tiefgeräteräume sind entfallen, weil sich dahinter die Akkupakete befinden. Um den Verlust an Stauraum auszugleichen, haben die Konstrukteure in G7 zusätzlichen Platz geschaffen. Dazu wurde die Feuerlöschkreiselpumpe – möglich sind N10 sowie N20 – unterflur eingebaut. Sie wird ebenfalls elektrisch angetrieben. Mittels Range Extender wird ein vierstündiger Dauerbetrieb gemäß EN 1846 sichergestellt.

Sie ist fertig: Die erste vollelektrische DLAK 23/12 (L32A-XS) auf einem Volvo FE Electric. (Bild: Benkert)

Um die Ausfallsicherheit im Dauerbetrieb sowie im Katastrophenfall sicherstellen zu können, haben die Techniker REX entwickelt. Mit diesem Range Extender, der nicht nur mit Diesel, sondern künftig auch mit Wasserstoff oder anderen E-Fuels betrieben werden können soll und in jedem Fahrzeug mit elektrifiziertem Antrieb eingebaut wird, soll dies erreicht werden.

Täglich finden auf der Rosenbauer-Highlight Bühne Vorträge zur neuen Konzern-Strategie, den Neuheiten sowie weiteren aktuellen Feuerwehrthemen statt. Im Rahmen einer moderierten Standführung in Deutsch und Englisch können sich Besucher einen ersten Überblick verschaffen. Außerdem finden im Freigelände zur vollen Stunde Vorführungen mit Hubrettungsfahrzeugen statt.

Und was ist morgen? Da sehen wir uns hoffentlich auf der Interschutz in Hannover. Zu sehen gibt es auf jeden Fall mehr als genug.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Steht doch mitten im Artikel. Range extender.

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  2. Was passiert, wenn es am Tag 10 – 15 Einsätze gibt und man gar nicht die Zeit hat, die Fahrzeuge wieder komplett aufzuladen?

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  3. “ein seriennahes Konzeptfahrzeug” – und genau hier liegt das Problem! Bin gespannt, wann bzw. ob die Zulassung erfolgen wird …

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