Einsatzbericht FM 6/2020

Tödlicher Absturz mit Gyrocopter

Ein Flugtragschrauber fliegt im September 2019 bei Oberlahr (RP) in eine Stromleitung und stürzt in einen Bach. Der Pilot und sein Co-Pilot kommen dabei ums Leben. Insgesamt 140 Kräfte von Feuerwehr, den Hilfsorganisationen und Polizei sind mehrere Stunden im Einsatz, um die Verunglückten und die Maschine zu bergen.

Einsatzbericht
Eine Stromleitung über der Gemeinde Oberlahr (RP) wird zwei Piloten eines Gyrocopters zum Verhängnis. Das Fluggerät reißt mehrere Kabel ab und stürzt in einen kleinen Fluss. Hier ist das Wrack kurz nach der Bergung durch einen Kran am Ufer zu sehen, wo es für die Ursachenermittlung auf eine Plane gelegt wird. Foto: Thomas Frey

Um 17.55 Uhr am Sonntag, 22. September 2019, hören mehrere Personen in der Ortsgemeinde Oberlahr (Kreis Altenkirchen) einen lauten Knall und sehen Blitze über dem Flüsschen Wied. Ein Gyrocopter (Flugtragschrauber) ist mit einer Mittelspannungsleitung in etwa 25 Meter Höhe nahe der Wiedbrücke kollidiert. Er stürzt ab und schlägt am Ufer der Wied auf. Oberlahr ist Teil der Verbandsgemeinde (VG) Flammersfeld – seit 1. Januar 2020 VG Altenkirchen-Flammersfeld.

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Mehrere Augenzeugen setzen einen Notruf ab, der bei der Integrierten Leitstelle in Montabaur eingeht. Der Disponent alarmiert daraufhin um 17.57 Uhr alle vier Löschzüge (entspricht Ortsteilwehren) mit der höchsten Alarmierungsstufe “Hilfeleistung 3 – Menschenleben in Gefahr” mit dem Einsatzstichwort “Fluggeräteunfall”. Das bedeutet Vollalarm für den Löschzug (LZ) Oberlahr sowie Teilalarm für die Löschzüge Flammersfeld und Horhausen. Hinzu kommt der Einsatzleitwagens (ELW) 1 aus Pleckhausen.

Gleichzeitig löst der Disponent Alarm für die First Responder-Gruppe der VG Flammersfeld und den Rettungsdienst mit zwei Rettungswagen (RTW), einem Notarzt-Einsatzfahrzeug (NEF) sowie einem Rettungshubschrauber (RTH) aus. 

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Bereits 4 Minuten nach der Alarmierung trifft das Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) als erstes Fahrzeug des LZ Oberlahr an der Unfallstelle ein. “Uns hat sich ein unübersichtliches Bild geboten”, erklärt Wehrführer André Wollny, der als ersteintreffender Einsatzleiter an Bord des MTF ist. “Passanten standen als Einweiser an der Einmündung Waldstraße/Bahnhofstraße und erklärten mir, dass ein Fluggerät in die Wied gekracht sei.”

Über der Zufahrt zur Unfallstelle hängen abgerissene Stromleitungen bis auf den Boden herab. Einige Kabel liegen kreuz und quer auf Wohnhausdächern sowie auf der Landstraße 269. Es ist unklar, ob sich noch Strom oder Restspannung auf den Leitungen befindet. Die ersten Kräfte fahren vorsichtig an den Stromkabeln vorbei und sperren die L 269 komplett…

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Einsatzgrafik
Während sich die Abschnitte Bergung und Lo-gistik östlich von der Wied befinden, stellen Kräfte den Brandschutz vom westlichen Ufer aus sicher. Hier befindet sich auch der Bereitstel-lungsraum für Rettungsdienst und DRK sowie der Hubschrauberlandeplatz. Grafik: Reinhard Jung

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