FF Norden bringt 39 Personen in Sicherheit

Menschenrettung im Akkord

Norden (NI) – Menschenrettung im Akkord: Bei einem Kellerbrand in einem Mehrfamilienhaus musste die FF Norden (Kreis Aurich) in der Nacht zu Dienstag 39 Personen in Sicherheit bringen, darunter zirka 15 Kinder. Auch ein paar Haustiere konnten die Einsatzkräfte retten. Unter anderem waren zwei Drehleitern vor Ort.

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Um 1.27 Uhr wurde die Feuerwehr gemeinsam mit Polizei und Rettungsdienst in den Warfenweg alarmiert. Hier brannte es im Keller des Mehrparteienhauses. Das Treppenhaus des viergeschossigen Gebäudes war bereits stark verraucht. Wenig später schlugen hohe Flammen aus einem der Kellerfenster. Nach und nach machten sich immer mehr Bewohner auf Balkonen und an Fenstern bemerkbar. „Einige flüchteten sogar in den Rauch und liefen unseren Atemschutzgeräteträgern im Qualm entgegen”, so Thomas Weege, stellvertretender Stadtbrandmeister. Die Feuerwehrleute führten sie dann teilweise mit Fluchthauben ins Freie und übergaben sie dort dem Rettungsdienst.

Mit einem Rauchvorhang gelang es den Einsatzkräften schließlich, den Zugang zum brennenden Kellerraum abzudichten. Mit einem Hochleistungslüfter entrauchten sie den Treppenraum und machten so den Fluchtweg wieder nutzbar. Insgesamt zehn Erwachsene und Kinder retteten die Besatzungen der beiden Drehleitern der Norder Feuerwehr aus den oberen Etagen. „Eine alkoholisierte Person konnte nur mit Hilfe der Polizei gegen ihren Willen über eine tragbare Leiter aus ihrer Wohnung gerettet werden“, berichtet Weege.

Über die beiden Drehleitern der Feuerwehr Norden werden insgesamt zehn Bewohner – darunter auch mehrere Kinder – aus den oberen Stockwerken gerettet. (Bild: FF Norden)

Durch den umsichtigen Einsatz aller beteiligten Einsatzkräfte kam von den Bewohnern niemand zu Schaden. Eine Person kam in ein Krankenhaus – jedoch aufgrund einer Erkrankung, die nicht im Zusammenhang mit dem Brand stand. Ein Feuerwehrmann verletzte sich dagegen am Fuß und musste ebenfalls ins Krankenhaus eingeliefert werden. Er konnte jedoch am Morgen bereits wieder entlassen werden. Die Feuerwehr sicherte nach Ablöschen des Feuers das vom Brand gezeichnete Gebäude gegen unbefugten Zutritt. Als zuständiger Energieversorger sperrten die Norder Stadtwerke die Stromzufuhr des Wohnblocks ab.

Verpflegung aus der Klinikküche

Stark gefordert waren neben der Norder Feuerwehr auch der Rettungsdienst, das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und die Notfallseelsorge im Landkreis Aurich. Die Leitstelle Ostfriesland hatte diese zu einem Massenanfall von zirka 20 Verletzten, kurz MANV 20 alarmiert. Rettungsdienstmitarbeiter und Notärzte sichteten zunächst alle Hausbewohner sowie den verletzten Feuerwehrmann. Im nahegelegenen Gemeindehaus der Andreas-Kirchengemeinde richtete das DRK mit Notfallseelsorgern und dem Pastor der Gemeinde eine Betreuungsstelle für die obdachlos gewordenen Hausbewohner ein. Hier konnten sie zunächst zur Ruhe kommen.

Unterdessen nahm das Ordnungsamt der Stadt Norden Kontakt zum Landkreis Aurich auf, um schnellstens eine Notunterkunft zu organisieren. Dieser bot eine ungenutzte Station im ehemaligen Norder Krankenhaus an. Zum Sonnenaufgang transportierte das DRK alle Hausbewohner zur Ubbo-Emmius-Klinik, wo die Klinikküche zunächst einmal für Frühstück sorgte. Für die insgesamt zirka 120 Einsatzkräfte aller Organisationen ging der Einsatz gegen 7 Uhr zu Ende.

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Hochachtung und Gratulation an die Feuerwehrmänner und den Führungskräften.
    Einfach Super

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