Tierische Gaffer nach Unfall

Landwirt treibt schaulustige Rinder zurück

Norden (NI) – Am Freitagmittag verunfallte eine Frau mit ihrem Auto auf der Landstraße L27 in Norden (Kreis Aurich). Der Wagen kam in einem Graben zwischen einer Straße und einer Kuhweide zum Liegen. Eine Herde neugieriger Rinder beobachtete den Einsatz. Lediglich ein Stromdraht trennte Einsatzkräfte und Tiere. Ein Landwirt vertrieb die Herde sicherheitshalber, damit die Rettung ungestört vollbracht werden konnte.

Gleich nachdem der Unfall geschah, lief die Rinderherde auf ihrer Weide zu der Unfallstelle. Der verunfallte Wagen lag schließlich direkt unterhalb des Drahtzauns ihrer Weide in einem Graben. Neugierig beobachteten die Muttertiere und ihre Kälber den Unfallwagen und das Handeln der Ersthelfer. Die Fahrerin war verletzt und in ihrem Ford eingeschlossen. Zur Rettung der Unfallfahrerin rückten Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei an.

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Das rege Treiben der Einsatzkräfte weckte enormes Interesse bei den Tieren. Die Herde blieb zwar ruhig, lief jedoch immer wieder am Zaun hin und her. Auch wenn die Einsatzkräfte den Umgang mit Großtieren gewohnt sind, war ihnen bei der Nähe der kräftigen Kühe teilweise nicht ganz wohl. Der für die Herde verantwortliche Landwirt bemerkte den Einsatz und fuhr von seinem nahegelegenen Hof zu der Weide. Er trieb die Tiere von der Unfallstelle weg und hielt sie bis zum Abschluss der Rettungsarbeiten von den Einsatzkräften fern.

Während Feuerwehr und Rettungsdienst in einem Graben eine verunfallte Frau aus ihrem Pkw befreien, beobachten neugierige Rinder die Einsatzkräfte aus nächster Nähe. Im Hintergrund nähert sich ein Landwirt der Herde. Er will die Tiere vertreiben, damit die Helfer ungestört arbeiten können. Foto: Feuerwehr Norden

In enger Zusammenarbeit konnten Feuerwehr und Rettungsdienst die Verletzte aus ihrem Unfallwagen befreien. Die Helfer standen dabei teilweise bis zu den Knien im Schlamm. Um die Frau möglichst schonend aus dem Graben zum Rettungswagen zu transportieren, hievten sie die Patientin mit dem Kran eines Rüstwagens (RW-Kran) in einer Schleifkorbtrage aus dem Gewässer. Ein Rettungshubschrauber flog die Verletzte anschließend in eine Fachklinik.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Man könnte es nicht nur denken, sondern ich bin mir ganz sicher, dass sie alles, was in ihrer Umgebung passiert, sehr genau beobachten und wollen wirklich jedes Detail sehen und verstehen.
    Die Intelligenz von Tieren, hier insb. von Kühen, wird meistens ganz gewaltig unterschätzt.

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  2. so komisch das klingen mag aber muttertiere wittern bestimmt das du hilfe brauchst wenn es drauf ankommt.oder du dich bemerkbar machst.

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  3. Immer wieder Probleme mit diesen Gaffern!!!!

    Kaum ein Einsatz, an dem keine Gaffer auftreten. Selbst Rinder sind nun offenbar bereits von diesem Virus infiziert………..

    Oder waren Sie nur wirklich interessiert, hätte man auf diesem Weg neue “Aktive”, eine neue Form der Feuerwehr, gewinnen können?

    Hat der böse Landwirt ein Novum, die erste aktive “Kuhfeuerwehr” in Deutschland verhindert????

    Spass beiseite. Ich denke das schnelle Eingreifen des Landwirtes sicherte auf jeden Fall den Einsatz der Kameraden gegen ein unliebsames Einmischen der vierbeinigen Gaffer ab und verhinderte dadurch eventuell Schlimmeres.

    Interessant ist aber dennoch, dass Tiere, das kommt ja immer wieder mal vor, Einsätze oder Arbeiten in Ihrer Nähe so genau bebeobachten, dass man denken könnte, Sie wollen dabei wirklich jedes Detail sehen und verstehen das, was da vorgeht…….

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