Brand von Düngemitteln in einer Gärtnerei

20 Einsatzkräfte nach Feuer in Klinik

Westerstede (NI) – Zu einem Lagerhallenbrand kam es am Freitag, den 13. Juli 2018 gegen 1 Uhr nachts in der Feldkampstraße in Westerstede (Kreis Ammerland). Die Anwohner hörten in der Nacht ein lautes Knallgeräusch und vermuteten zunächst Einbrecher in der Lagerhalle. Ein Blick aus dem Fenster offenbarte ihnen allerdings ein anderes Bild. Ein deutlicher Feuerschein war in der Lagerhalle bereits zu erkennen.

Über die DLAK 23/12 de Feuerwehrtechnischen Zentrale Elmendorf löschen Kräfte unter Atemschutz eine brennende Halle einer Gärtnerei in Westerstede. Foto: Seppenwoolde

Die Freiwilligen Feuerwehren aus Westerstede, Linswege, Hollwege, Ocholt, Halsbek und Elmendorf konnten ein Ausbreiten auf das angrenzende reetgedeckte Wohnhaus verhindern. Ein großes Hindernis für die Löscharbeiten stellte allerdings eine Photovoltaikanlage auf der Lagerhalle dar. Offene Kabel hingen von der Decke herunter, was einen Innenangriff zunächst unmöglich machte. Zu Einsatzbeginn nicht bekannt war die Lagerung von Düngemitteln in der Halle. Daher breiteten sich nitrose Gase unbemerkt auf der Einsatzstelle aus. Diese auch Stickstoffoxide oder Stickoxide genannten Gasgemische entstehen unter anderem bei der Verbrennung von stickstoffhaltigen Düngemitteln und haben einen charakteristischen stechenden Geruch. In Verbindung mit Wasser wirken sie als Säurebildner und können mit einer Latenzzeit von mehr als 24 Stunden zu einem Lungenödem führen. Nach einer eingehenden Untersuchung konnten aber alle Feuerwehrleute das Krankenhaus mittlerweile wieder verlassen.

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Video vom Einsatz in Westerstede; Quelle: NWZonlinde.de

Wegen einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Halle konnten die Einsatzkräfte nur im Außenangriff löschen. Foto: Seppenwoolde

Daher löste die Leitstelle Alarm für den Rettungsdienst aus. Die Bewohner und rund 20 Einsatzkräfte wurden vorsorglich in die umliegenden Krankenhäuser gebracht. Gleichzeitig sperrten die Kräfte die Einsatzstelle weiträumig ab. Unter umluftunabhängigem Atemschutz begannen die Feuerwehrleute mit Löscharbeiten über die Drehleiter aus Elmendorf und mit mehreren Rohren im Außenangriff. Diese zeigten nach einiger Zeit Wirkung. Nun konnten weitere Atemschutzgeräteträger ein großes Rolltor an der Front der Halle aufsägen und vorsichtig den Innenangriff beginnen. 150 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei waren bis in die frühen Morgenstunden vor Ort. Ersten Schätzungen der Polizei zufolge entstand ein Schaden von zirka 400.000 Euro. In der Halle befanden sich neben den Düngemitteln noch eine Topfmaschine des Baumschulbetriebes sowie mehrere Fahrzeuge.

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