Frankfurt am Main (HE) – Die Feuerwehr Frankfurt hat das erste Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) ihrer neuen Baureihe im Feuerwehr- und Rettungstrainingscenter vorgestellt. Die Stadt beschafft insgesamt 24 Fahrzeuge für rund 14 Millionen Euro, die ab April 2026 in regelmäßigen Intervallen in Dienst gehen sollen.
Das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug der Feuerwehr Frankfurt bei der Präsentation im Feuerwehr- und Rettungstrainingscenter. (Bild: Dickler)
Die Feuerwehr ersetzt schrittweise die HLF-Serie aus dem Jahr 2013. Deren zunehmende Verschleißspuren sowie veränderte Verkehrs- und Infrastrukturbedingungen machten eine Neuentwicklung erforderlich. Kompaktere Abmessungen sollen insbesondere in engen innerstädtischen Bereichen Vorteile bringen.
Anzeige
Ab April 2026 treffen alle vier Wochen drei Fahrzeuge ein. Sechs Exemplare der bisherigen Baureihe bleiben in der Ausbildung, der übrige Bestand wird veräußert.
Der neue Katalog 2026 ist da – DAS Standardwerk für Feuerwehr-Einsatzkräfte und Entscheider! Jetzt exklusiv im Feuerwehr-Magazin-Shop vorbestellen und über 20% sparen – nur für kurze Zeit!
Hersteller ist Schlingmann auf Basis eines Mercedes-Benz Atego 1530 F. Das Fahrzeug bietet rund 300 PS und misst etwa 7,10 Meter in der Länge. Die kompaktere Bauweise verringert den Fahrzeugüberstand und ermöglicht bessere Manövrierbarkeit. Für die Einsatzpraxis wurden mehrere Änderungen umgesetzt:
Erweiterte Durchgangsöffnung zwischen Fahrer- und Mannschaftsraum
Pumpensteuerung über Taster, manuelle Ventile und Kugelhähne
B-Druckabgänge beidseitig unter G5/G6 sowie im Frontstoßfänger, ohne vorheriges Öffnen von Klappen nutzbar
Wassertank mit 1.600 Litern
Schaumerzeugung über fest verbaute Firedos DZ1000 light
Fasspumpe für das Nachfüllen von Schaummittel; Nutzung von externem Schaummittel möglich
Schnellangriff mit zwei C-Schläuchen à 15 Meter und Hohlstrahlrohr
Einpersonen-Haspel mit sechs B-Schläuchen, Standrohr, zwei Systemtrennern, Hydranten-Tool und Warnrollo
Dachbeladung vom Boden entnehmbar
Akkubetriebene Rettungsgeräte kompatibel zum Milwaukee-M18-System
Stromerzeuger mit 3 kVA Leistung für eine Tauchpumpe
Serienausstattung: Bullhorn, Martin-Horn-Anlage, Straßenantrieb, internes Ladegerät (230 V Einspeisung)
Die Feuerwehr verfolgt mit der vereinfachten technischen Ausstattung das Ziel, Wartungsaufwand und Ausfallzeiten zu reduzieren.
Bei der Vorstellung im FRTC präsentierte die Feuerwehr Frankfurt neben dem neuen HLF auch einen Einsatzleitwagen, ein Wechselladerfahrzeug, eine Drehleiter und einen Kommandowagen im aktualisierten Design.
Parallel zur Fahrzeugbeschaffung führt Frankfurt ein einheitliches Gestaltungskonzept ein. Alle Neufahrzeuge erhalten:
Tagesleuchtrot als Grundfarbe
Schwarze Akzentflächen
Reflektierende silberne Elemente für bessere Erkennbarkeit bei Nacht
Modernisierte Typografie für Schriftzüge und Notrufnummer
Frankfurter Adler als großflächiges, reflektierendes Markenzeichen in Schwarz oder Weiß
Das Design soll künftig auch auf Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr übertragen werden. Bei bestehenden Fahrzeugen prüft die Stadt selektive Anpassungen.
Rund 500 Gäste sowie Mitglieder aus BF und FF besuchten die Vorstellung im Feuerwehr- und Rettungstrainingscenter. Neben dem HLF wurden ein Einsatzleitwagen (ELW), ein Wechselladerfahrzeug (WLF), eine Drehleiter (DLK) und ein Kommandowagen (KdoW) im neuen Erscheinungsbild gezeigt.
Die über 500 Gäste und Mitarbeitenden bekamen bei der Präsentation erstmals das neue Fahrzeugdesign zu sehen.
Laut Markus Röck, Direktor der Branddirektion Frankfurt am Main, bildet die neue Baureihe die Basis für eine langfristig belastbare Einsatzmittelstrategie. Julian Neumann aus der Abteilung Logistik hob hervor, dass die Gestaltungselemente mit Blick auf Sichtbarkeit, Funktion und Skalierbarkeit entwickelt wurden.
Mit der fortlaufenden Auslieferung der 24 Fahrzeuge stellt die Feuerwehr Frankfurt ihren Fuhrpark schrittweise auf die neue HLF-Generation um. Ziel ist eine einheitlich gestaltete, technisch robuste und auf den urbanen Einsatz abgestimmte Fahrzeugflotte.