70 Einsatzkräfte bekämpfen Feuer

Wohnhausbrand mit explodierenden Gasflaschen und Wasserknappheit

Lunzenau (SN) – Ein Feuer in einem Einfamilienhaus ist am Mittwochabend im Lunzenauer Ortsteil Klein Schlaisdorf (Kreis Mittelsachsen) ausgebrochen und hat ein angrenzendes Nebengebäude erfasst. Die Löscharbeiten gestalteten sich für die 70 Einsatzkräfte äußerst schwierig: Vor Ort gab es keine Löschwasserversorgung, zudem explodierten im Gebäude Gasflaschen und Feuerwerkskörper.

Über die Drehleiter der Feuerwehr Lunzenau löschen Einsatzkräfte das in Vollbrand stehende Einfamilienhaus. Zwei Gasflaschen explodierten während der Löscharbeiten. (Bild: EHL Media | Thomas)

Gegen 19:30 Uhr brach das Feuer an der Feldstraße aus und breitete sich rasch auf das gesamte Anwesen aus. Beim Eintreffen der ersten Kräfte stand das Gebäude bereits in Vollbrand. Einsatzleiter Uwe Liebing von der Feuerwehr Lunzenau berichtete, man habe das Haus vollständig in Flammen vorgefunden und sofort den Erstangriff eingeleitet. Die beiden Bewohner konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen; verletzt wurde nach bisherigen Erkenntnissen niemand.

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Die größte Herausforderung für die Feuerwehr war laut Liebing die Wasserversorgung in dem abgelegenen Ortsteil. Dort gebe es weder funktionsfähige Unterflurhydranten noch einen Teich. Zunächst hätten mehrere Tanklöschfahrzeuge (TLF) das Wasser im Pendelverkehr aus Obergräfenhain heranschaffen müssen. Später verlegten die Einsatzkräfte eine rund 1,5 Kilometer lange Schlauchleitung zu einem entfernten Teich, um die Versorgung sicherzustellen.

Während des Einsatzes explodierten im Inneren des Hauses zwei Gasflaschen. Außerdem zündeten dort gelagerte Feuerwerkskörper, was zu mehreren kleineren Detonationen führte und die Löscharbeiten zusätzlich erschwerte. Aufgrund der starken Rauchentwicklung gab die Rettungsleitstelle eine Bevölkerungswarnung über die Warn-App Nina heraus, die am Donnerstagmorgen wieder aufgehoben wurde.

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Im Einsatz standen neben der Feuerwehr Lunzenau mit Kommandowagen (KdoW), Drehleiter (DLK 23/12 CC), Löschgruppenfahrzeug (LF 16/12) und Tanklöschfahrzeug (TLF 16/45W) auch die Ortsfeuerwehren Berthelsdorf (TSF), Rochsburg (TSF-W) und Göritzhain (KLF).
Die Gemeindefeuerwehr Penig war mit den Ortsfeuerwehren Obergräfenhain (HLF 10/6), Arnsdorf/Amerika (GW-L1, TSA) und Penig (ELW 1, HLF 20, TLF 16/45W) sowie der Führungsgruppe vor Ort. Außerdem unterstützten die Feuerwehr Burgstädt (TLF 20/40SL) und das Gerätewagen-Logistik-/Atemschutz-Team des FTZ Mittweida. Rettungsdienst und Polizei sicherten die Einsatzstelle ab.

Rund 70 Feuerwehrleute verhinderten ein Übergreifen der Flammen auf Nachbargebäude. Das Einfamilienhaus brannte vollständig aus und ist unbewohnbar, das angrenzende hölzerne Nebengebäude wurde stark beschädigt. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen; ein Brandursachenermittler soll den Brandort im Laufe des Tages untersuchen. Angaben zur Schadenshöhe liegen noch nicht vor.

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