Mehr helfende Hände in Frühphase

Hannover testet neues High-Performance-Reanimationskonzept

Hannover – Für Menschen mit Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Sekunde. Seit dem 1. September 2025 erprobt die Feuerwehr Hannover gemeinsam mit Notärzten, Notärztinnen und Hilfsorganisationen ein innovatives Wiederbelebungskonzept. Damit sollen die Überlebenschancen von Betroffenen deutlich erhöht werden.

Vier Einsatzkräfte der BF Hannover unterstützen Notärzte und Rettungsteams künftig bei Wiederbelebungsmaßnahmen. Foto: Feuerwehr Hannover

Um die Notfallversorgung weiter zu verbessern, setzt Hannover seit Monatsbeginn auf ein neues, teamorientiertes Verfahren zur Wiederbelebung. Die sogenannte High Performance Cardiopulmonary Resuscitation (HP-CPR, qualitativ hochwertige Reanimation) basiert auf klaren Abläufen, fest zugewiesenen Rollen und einer nahezu unterbrechungsfreien Herzdruckmassage.

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Wie die Feuerwehr Hannover mitteilte, wird bei entsprechenden Einsatzstichworten neben dem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) und einem Rettungswagen (RTW) zusätzlich ein mit vier Feuerwehrleuten besetztes Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) der Berufsfeuerwehr alarmiert. Da alle Mitarbeitenden der BF Hannover über notfallmedizinische Ausbildungen verfügen, stünden in der Frühphase des Einsatzes deutlich mehr helfende Hände zur Verfügung.

Die vier Einsatzkräfte übernehmen unter anderem die Herzdruckmassage, das Bereitstellen von Geräten und die logistische Unterstützung beim Patiententransport. So könnten sich Notärzte und Rettungsdienstkräfte stärker auf komplexe medizinische Maßnahmen konzentrieren.

Feuerwehrdezernent Dr. Axel von der Ohe und der stellv. Fachbereichsleiter der Feuerwehr Hannover, Gregor Fleischmann, beobachten ein High Performance-CPR-Training. Foto: Feuerwehr Hannover

Herzdruckmassage nahezu ohne Unterbrechung

„Von der Erprobung der High Performance-CPR versprechen wir uns eine reibungslose Zusammenarbeit aller Beteiligten. So lässt sich die überlebenswichtige Herzdruckmassage nahezu ohne Unterbrechungen fortführen“, erklärt Prof. Dr. med. Andreas Flemming, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes Hannover. Erste Studien deuten an, dass das Verfahren die Überlebenschancen und die neurologische Erholung signifikant verbessern könne, heißt es.

Vorbereitet wurde die Einführung durch Schulungen, Simulationstrainings und moderne Reanimationstechnologien. „Mit der High Performance-CPR erproben wir ein wissenschaftlich fundiertes Konzept, das in der Praxis Leben retten kann“, ergänzt Dr. Axel von der Ohe, Erster Stadtrat und Dezernent für Finanzen, Ordnung und Feuerwehr.

Eine erste Evaluation des Pilotprojekts ist nach 6 Monaten vorgesehen.

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