Reichweite, Akkulaufzeit, …

Wärmebildkameras: Vor und Nachteile im Einsatz

Wärmebildkameras (WBK) sind ein wichtiges Hilfsmittel und können im Innenangriff praktisch eine Lebensversicherung sein. Vermisste Personen lassen sich damit bei Wohnungsbränden beispielsweise schneller und effizienter aufspüren. Allerdings können sich modell- und herstellerübergreifend Reichweite, Störanfälligkeit oder Akkulaufzeit als Nachteile herausstellen.

Ähnlich, aber nicht komplett gleich: Die Bandbreite an Modellen bei Wärmebildkameras (WBK) mit unterschiedlichen Ausstattungen ist groß. Sie im Einsatz an seiner Seite zu haben, hat für Feuerwehrleute größtenteils Vorteile. Es gibt aber auch Nachteile. Foto: Volkmar

Vorteile:

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  • Sichtbarkeit in Rauch und Dunkelheit: Wärmebildkameras (WBKs) ermöglichen Sicht in verrauchten und dunklen Umgebungen. Gefahrenquellen, wie Brandherde, versteckte Glutnester sowie brennende Materialien, sind so schneller für die Einsatzkraft zu erkennen.
  • Lokalisierung von Personen: Bei der Menschenrettung lässt sich mithilfe von WBKs die Differenz zwischen Körperwärme und Umgebung sichtbar machen.
  • Brandbekämpfung und -analyse: Eine WBK bietet Vorteile bei der Einschätzung, wie sich ein Brand ausbreitet. Stichwort sind hier Konvektionsströme, welche die Ausbreitung der Wärmeenergie sichtbar machen. Strategische Entscheidungen für den Löschangriff können so zielgerichteter getroffen werden – sowohl innen als auch außen.
  • Erhöhte Effizienz: Informationen durch WBK können nach intensiver Ausbildung im Einsatz für Zeitersparnis und Gefahrenbewusstsein der Einsatzkräfte sorgen.

Nachteile:

  • Kosten: Für die Beschaffung, Ausbildung und Wartung von WBKs müssen Mittel vorhanden sein.
  • Begrenzte Reichweite und Auflösung: Je geringer die Temperaturdifferenzen sind, umso weniger effektiv arbeiten WBK. Auch die Auflösung kann in bestimmten Situationen für eine detaillierte Einschätzung zu niedrig sein.
  • Störanfälligkeit: WBKs können unter anderem durch Reflexionen von Oberflächen oder andere starke Wärmequellen gestört werden. Ungenaue oder verwirrende Bilder sind für Einsatzkräfte schwer zu deuten.
  • Eingeschränkte Anwendung bei einheitlichen Temperaturen: Vor allem bei sehr niedrigen Unterschieden zwischen Innen- und Außentemperaturen können WBKs Schwierigkeiten haben, präzise Unterschiede zwischen Objekten und der Umgebung aufzuzeigen.
  • Akkulaufzeit: Intensive Nutzung sowie hohe oder niedrige Umgebungstemperaturen können die Betriebszeit verringern.

Die gesamte Marktübersicht inklusive 14 ausführlich vorgestellten Modellen von sieben Herstellern könnt Ihr auf 8 Seiten in „Sehhilfen im Einsatz“ im Feuerwehr-Magazin 6/2025 lesen. Das Heft ist im Zeitschriftenhandel erhältlich oder versandkostenfrei zu bestellen im Feuerwehr-Magazin-Shop.

FM 6/2025: Marktübersicht mit 14 Modellen

Wärmebildkameras als Helferlein für den Einsatz

Wärmebildkameras (WBK) sind in verschiedenen Lagen, von Brandbekämpfung über Personenrettung bis zu Technischen Hilfeleistungen oder Gefahrguteinsätzen, ein unverzichtbares Einsatzmittel. Sie stellen Informationen für Atemschutzgeräteträger (AGT) im Innenangriff oder dem Einsatzleiter in der taktischen Einschätzung bereit und können noch vieles mehr. Aber: Ihre Daten müssen richtig interpretiert werden.

Nicht nur in der Brandbekämpfung, sondern auch bei vielen weiteren Einsatzarten können Wärmebildkameras Feuerwehrleuten wertvolle Informationen liefern. Foto: Feuerwehr-Magazin | Liedtke

Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten sind die fünf Sinne des Menschen. Bei einer Einsatzkraft, in lebensbedrohlicher Umgebung und unter Atemschutz, können diese stark eingeschränkt sein. Für das Sehen gibt es seit den späten 1980er Jahren immerhin eine Technologie, die Feuerwehrleuten die Orientierung auch in verrauchten Umgebungen vereinfacht: WBKs. Diese zeigen die Wärmenergie von Oberflächen sowie Temperaturdifferenzen an.

Ob für Atemschutzgeräteträger (AGT) im Innenangriff oder für den Einsatzleiter in der taktischen Einschätzung: WBKs sind effiziente Hilfsmittel. Ohne ihre technologische Unterstützung ständen Feuerwehrkräften in Stresssituationen – etwa bei Menschenleben in Gefahr – nur ihre eigenen Sinne sowie das in der Ausbildung vermittelte Know-how zur Verfügung.

WBKs stellen Informationen bereit, die das taktische Vorgehen zielgerichteter, zeitökonomischer und damit erfolgversprechender machen. Unabdingbar dafür sind zwei Grundsätze: Erstens muss sich der Nutzer vorher eingehend mit der Technologie und ihren Möglichkeiten vertraut machen. Und zweitens müssen WBKs richtig angewendet, die gelieferten Informationen also korrekt interpretiert werden.

„Wir landen immer wieder bei der Ausbildung. Was nützt eine Wärmebildkamera mit der besten Technik für 10.000 Euro, wenn ich das Thermalbild nicht richtig deuten kann?“, stellt Torsten Bodensiek fest. Der Leiter der Betriebsfeuerwehr VW Nutzfahrzeuge und Gründer von taktischeventilation.com hat zusammen mit Guido Volkmar von der Düsseldorfer Berufsfeuerwehr mehrere Werke zum Thema verfasst. Beide halten fest: Realität und Wärmebild sind unterschiedlich. Deshalb muss die Temperaturmessung per WBK bei der Bewertung der spezifischen Einsatzsituation kritisch eingeschätzt werden.

Feuerwehr-Magazin 6/2025

14 Wärmebildkameras im Vergleich +++ Recht: Feuerwehr und Alkohol +++ GTLF Dormagen +++ Atemschutz-Profis aus Langen +++ Grubenwehr K+S Zielitz +++ BMW in Elbe

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Einsatzgebiet bestimmt Leistungsumfang

Bei der Beschaffung gilt es, das Aufgabenspektrum zu klären: „Welche Einsätze sollen damit abgearbeitet werden? Das ist die entscheidende Frage, die sich jeder Beschaffer von Anfang an stellen sollte. Denn dies bestimmt das nötige Leistungsspektrum und entscheidet schlussendlich über die Auswahl und Kaufentscheidung“, so Volkmar.

Je nach Einsatz und damit Verwendungszweck halten Unternehmen wie FLIR, Seek, Bullard und Rosenbauer verschiedene Varianten von Wärmebildkameras bereit. Bei den in der Juni-Ausgabe des Feuerwehr-Magazins vorgestellten 14 Modellen reicht die Preisspanne von 830 Euro bis zu 8.892 Euro, je nach Ausstattung. Entscheidende Merkmale sind Sensortyp, Größe des Displays, Bildfrequenz, maximal abdeckbarer Temperaturbereich bei Messungen oder Akku-Laufzeit beziehungsweise Abmessungen und Gewicht.

Die gesamte Marktübersicht inklusive 14 ausführlich vorgestellten Modellen von sieben Herstellern könnt Ihr auf 8 Seiten in „Sehhilfen im Einsatz“ im Feuerwehr-Magazin 6/2025 lesen. Das Heft ist im Zeitschriftenhandel erhältlich oder versandkostenfrei zu bestellen im Feuerwehr-Magazin-Shop.

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