Ein bisschen Ausbildung, viel Spaß

Jugendfeuerwehr mit eigener Spiele-App

Westerlinde (NI) – Viele Teenager sind neben der Schule mit lediglich einem Hobby schon ausgelastet: Sport, Musik oder Jugendfeuerwehr (JF), da geht der Zeitaufwand schnell in den mehrstündigen Bereich pro Woche. Der 14-jährige Leeland Tichelmann sitzt nach seinen Schulaufgaben und neben seinem Engagement in der JF Burgdorf noch mehrere Stunden jeden Tag am heimischen PC in Westerlinde (Kreis Wolfenbüttel). Nicht, um zu spielen, wie es viele seiner Freunde tun. Zumindest nicht nur. Sondern auch, um selbst zu programmieren.

Vom Projekt ihres Sohnes, ein eigenes Spiel für seine JF in Burgdorf zu entwickeln, sind Mutter und Vater Tichelmann begeistert. Hier hat er es geschafft, gleich mehrere seiner Steckenpferde miteinander zu vereinen. Dass er so viel mit Computern zu tun hat, ist nur folgerichtig: Leeland besucht seit der fünften Klasse das Kranich-Gymnasium im Stadtteil Lebenstedt der kreisfreien Stadt Salzgitter. Eine „Laptop-Schule“, wie er berichtet. Die Schüler werden dort vermehrt auf die digitale Welt vorbereitet. Zwar gibt es noch klassisch Tafel und Kreide, oft werden aber einfach die mobilen Rechner aufgeklappt. Das hat ihn geprägt und wohl auch seine Freizeitgestaltung mitbestimmt.

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ALF rettet, löscht, birgt und schützt

Für die JF Burgdorf ein Spiel zu programmieren, darauf kam Leeland im Herbst 2021. Seine Wahl der zu steuernden Figur fiel schnell auf das JF-eigene Maskottchen: ALF, den Titelhelden vom Planeten Melmac aus der gleichnamigen TV-Serie. Dieser ziert das Logo der 1988 gegründeten JF. Leelands Ziel bei diesem Vorhaben war es, einen direkten inhaltlichen Bezug zur (Jugend-)Feuerwehr herzustellen und diesen in eine Geschichte einzubetten. Eine neue Herausforderung für ihn. Und eine gute Möglichkeit, in der Pandemie für mehr Zusammenhalt zwischen den 30 Mädchen und Jungen seiner JF zu sorgen. Die wussten nichts von seinen Plänen, bis die App fertig war.

Auch die derzeit 30 Mitglieder der JF Burgdorf sind begeistert davon, dass sie mit Leelands Spiel ihre eigene App besitzen. Auf dem Foto sind einige bei einem Übungsdienst der etwas anderen (extraterrestrischen) Art zu sehen: Jeder versucht sich daran, die Figur ihres JF-Außerirdischen durch die Levels zu bringen. Foto: Feuerwehr / Leifeld

2 Monate habe er intensiv daran gearbeitet, sicherlich auch mal zu lange gemacht, wie er zugibt. Rund 200 Stunden seien am Ende zusammengekommen. Seine Zensuren hätten zum Glück nicht darunter gelitten, bestätigen seine Eltern: „Obwohl er tagsüber ruhig mehr Latein hätte üben oder nachts mehr schlafen sollen!“ Im Spiel, das den vielleicht etwas sperrigen Titel „JF Gemeinde Burgdorf“ trägt, steuert der Gamer ALF durch verschiedene Level. Neben der „Ausbildungsstelle“ sind diese nach den vier Bereichen des Feuerwehr-Mottos benannt: Retten, Löschen, Bergen und Schützen. Freischalten lassen sie sich, wenn Goldmünzen eingesammelt werden.

Im Spiel der JF Burgdorf steuert der Anwender deren Maskottchen ALF durch eine Fantasie-Welt. Um seine Mission zu bewältigen, stehen ihm dabei Einsatzmittel wie JF-Helm, Feuerwehr-Axt und Atemschutzgerät zur Verfügung. Screenshot: Tichelmann

Zunächst ist ALF ohne Einsatzmittel unterwegs. Häuft der Spieler allerdings Silbermünzen an, kann er diese im „Store“ ausgeben. Die Ausrüstung dort hilft – wie im realen Einsatz – entscheidend bei der Bewältigung jeder (Spiele-)Lage: mit JF-Helm lassen sich Abgründe besser überwinden, die Feuerwehr-Axt räumt die immer wieder im Weg stehenden Holzkisten beiseite und nur mit Atemschutz wird die Figur gefahrlos durch Rauchschwaden navigiert.

Kostenlos herunterladen könnt Ihr das Spiel „JF Gemeinde Burgdorf“ hier im Google Play Store.

Mehr zur von Leeland Tichelmann programmierten JF-App erfahrt Ihr auf 4 Seiten im Beitrag „JF ohne Game over“ im aktuellen Feuerwehr-Magazin 8/2022. Es ist erhältlich im Zeitschriftenhandel oder versandkostenfrei im Feuerwehr-Magazin-Shop!

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