Vor- und Nachteile des Elektroantriebs

Alles stromert, die Feuerwehren stromern mit

Bremen – Immer mehr Feuerwehren setzen Fahrzeuge mit Elektroantrieb ein. Oft geschieht das weniger aus Überzeugung oder eigenem Antrieb heraus, sondern auf leichten Druck. Aber es geschieht. Im Prinzip lassen sich zwei Klassen ausmachen, bei denen die Elektrofahrzeuge auf dem Vormarsch sind: klassische Pkw für Dienstfahrten und kleinere Logistikfahrzeuge. Bei diesen Fahrzeugen spielt der Hauptnachteil der eMobilität – die eingeschränkte Einsatzdauer – keine Rolle. Wir nennen die Vor- und Nachteile.

Die Feuerwehr Stuttgart gehört zu den Vorreitern bei der Einführung von Fahrzeugen mit Elektroantrieb. Die drei reinelektrischen KdoW auf Audi e-Tron erfüllen mit einer Reichweite von 432 Kilometern sogar die Mindestanforderung der Norm für Feuerwehrfahrzeuge. Foto: Feuerwehr Stuttgart (Bild: Martin Kohler)

Die Vorteile des Elektroantriebs:

+ Geräuscharm im Betrieb.

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+ Höherer Wirkungsgrad als bei Verbrennungsmotoren (etwa 90% bei Elektro-, zirka 40% bei Diesel- und 35% bei Otto-Motoren).

+ Keine Emissionen direkt am Fahrzeug beziehungsweise beim Betrieb.

+ Enorme Beschleunigung. Dadurch kann selbst in Städten bei Einsatzfahrten Zeit gespart werden.

+ Sehr wartungsarme Motoren. 

+ Optimal geeignet für den Kurzstreckenbetrieb. Anders als bei Verbrennungsmotoren muss nicht erst die optimale Betriebstemperatur erreicht werden.  

Die Nachteile des Elektroantriebs: 

– Beschränkte Reichweite beziehungsweis Nutzungsdauer. Mehrstündig Einsätze sind im Prinzip unmöglich.

– Aktuell sind die Elektrofahrzeuge noch deutlich teurer in der Anschaffung als vergleichbare Modelle mit Verbrennungsmotor.

– Ladevorgang dauert je nach Ausführung bis zu mehrere Stunden. 

– Gegebenenfalls ist eine spezielle Ladeinfrastruktur erforderlich. Diese muss unter Umständen erst errichtet werden. 

– Nachladen vor Ort (an Einsatzstellen) aufwändig bis unmöglich.

– Wenig Erfahrungen über Haltbarkeit und Nutzungsdauer.

– Lieferengpässe wegen extrem gestiegener Nachfrage.

– Umstrittene Umweltbilanz bei der Herstellung der Akkus. 

– Sehr eingeschränktes Angebot an Fahrzeugen beziehungsweise Modellen. Pkw und Transporter sind erhältlich, aber Großfahrzeuge bisher kaum.

Die Feuerwehr Frankfurt beschaffte für Logistikfahrten auf dem Gelände des Feuerwehr und Rettungsdienst Training Centers diesen Klein-Lkw des französischen Herstellers MEGA. Bis zu 870 Kilogramm können zugeladen und bis zu 100 Kilometer transportiert werden. Foto: Bunzel

In der August-Ausgabe des Feuerwehr-Magazins haben wir mal bei einigen Berufsfeuerwehren in Deutschland nachgefragt, welche Fahrzeuge mit Elektroantrieb (wir haben uns bewusst auf den Elektroantrieb konzentriert. Sonstige alternative Antriebsarten werden wir zu einem späteren Zeitpunkt betrachten) sie einsetzen. Es ist einiges zusammengekommen. Aktuell ist die August-Ausgabe im Handel erhältlich. Ihr könnt aber auch ganz bequem ein Heft bei uns im Online-Shop bestellen, als gedruckte Ausgabe oder zum sofortigen Download. >>>Hier geht es zum Angebot im Online-Shop des Feuerwehr-Magazins<<<

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Akkus entsorgt man nicht…..sollte man so langsam wissen

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  2. Die Förderung von Rohstoffen ist immer ein Eingriff in die Natur.
    Das müssen wir so umwelt- und sozialverträglich wie möglich machen, keine Frage.
    Da hat aber die Elektomobilität das größere Potenzial. Denn in Akkus werden Rohstoffe nur gebraucht statt verbraucht.
    Sie lassen sich heute zu 96% recyceln, so dass sich mit steigenden Verkäufen eine Kreislaufwirtschaft etablieren lässt, die den Rohstoffbedarf minimiert und damit die Umweltfreundlichkeit steigert.

    Die Reserven der Rohstoffe sind genug vorhanden und leicht erschliessbar.

    Lithium wird übrigens im Großteil durch Bergbau gewonnen. Auch hier in Deutschland gibt es nennenswerte Vorkommen im Erzgebirge.

    In den Salzseen in Südamerika wird übrigens kein Trink- oder Grundwasser nach oben gepumpt, sondern ungenießbare Mineralsole. Der Wasseranteil verdunstet und kommt als Regen woanders wieder herunter. Und das passiert bereits seit den 80er Jahren.
    Dass die kleinen Bauern in Chile über Wassermangel klagen, liegt zum Großteil an der Tatsache, dass dort Wasser Privateigentum ist. Skrupellose Großgrundbesitzer leiten die Zuflüsse ab und bewässern damit ihre eigenen Plantagen. Deshalb bleibt in einer Wüste kaum mehr Wasser für die Ärmsten übrig!

    Es landen derzeit etwa 12-15% der weltweiten Lithiumproduktion in Fahrzeugbatterien. Auch wenn die E-Mobilität Standard werden würde – so Experten – würde nicht mehr als 50% im Fahrzeugakku landen. Dabei ist die Recyclingquote noch nicht einmal berücksichtigt.

    Der Kobaltanteil in Batterien wird immer niedriger, die nächste Akkugenerationen werden ganz ohne auskommen.

    Auch hier ist der Anteil des weltweiten Abbaues etwa bei 4-5%. Man erwartet, dass der Anteil aufgrund der o.g. Bestrebungen, beim Markthochlauf der E-Mobilität eher rückläufig, zumindest aber gleichbleibend wird.

    Dummerweise vergisst man auch immer zu erwähnen dass Lithium im Benzin und in den Autoscheiben zu finden ist.

    Lithium ist auch als Additiv in Treibstoffen und Heizstoffen, sowie Gasen. Ebenso in synthetischen- sowie Mineralölen und in Schmierstoffen! In Alu und Stahlschmelzen wird Lithium verwendet, in der Keramik und Glasindustrie und in der Medizin! Bei der Veredelung und Reinigung von Bunt- und Stahlblechen oder in der Lebensmittelindustrie zum reinigen von Edelstahl!

    Kobalt findet man in den gehärteten Stählen im Verbrennermotor (Kurbelwelle, Nockenwelle etc.) und im Werkzeugen in Werkzeugkästen. Es wird dazu benutzt, in der Raffinerie das Benzin zu entschwefeln, damit es nicht nach faulen Eiern riecht.
    Der Großteil des Kobalts wird auch nicht von Kindern abgebaut, sondern von großen Bergbauunternehmen. Abgesehen davon dass es im Kongo schon immer Kinderarbeit gab. Und das ist etwas, was wir ändern müssen.

    Dagegen ist die Ölförderung die reinste Umweltvergiftung. Jeden Tag verbraucht die Menschheit über 100 Millionen Fässer Öl pro Tag.
    Wir fördern schon heute nicht mehr das einfach zu gewinnende Öl. Das bedeutet, dass nan immer mehr chemische Keulen einsetzen muss, um das zu gewinnen. Und das ist nicht umweltfreundlich.
    Sehen Sie sich z.B. den Golf von Mexico und das Nigerdelta an.
    Weiterhin muss man auch die Beschaffungskriege mit einrechnen. Dafür verbraucht alleine das US Militär ca 500’000 Fässer (zu 159 Liter) Erdöl PRO TAG!

    Außerdem ist das E-Auto deutlich effizienter. Zur Herstellung pro LiterTreibstoff aus Rohöl benötigt man etwa 7kWh Energie. Dann muss das Rohöl noch transportiert, raffiniert verteilt und getankt werden. Das kostet weitere Energie.
    Bei einem Verbrauch von 6 ltr/100km vergeudet man also etwa 42kWh. Damit kann ein E- Auto schon 250 – 300 km fahren!

    Und: Wenn das Öl einmal verbraucht ist, ist es weg. Für immer.

    Umweltverschmutzer – Elektroautos gegen Verbrenner – wer ist schlimmer?
    https://youtu.be/Mm6n9FUm5f8?t=128

    Elektroauto, Diesel oder Wasserstoff ? (2020)
    Video: https://youtu.be/WBqNS0nQzPY
    https://www.volker-quaschning.de/artikel/Fakten-Auto/index.php
    Quelle Prof. Dr.-Ing. Volker Quaschning
    Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin

    Umfangreiche Faktensammlung von Fraunhofer-Institut für System-
    und Innovationsforschung ISI (2020)
    https://www.isi.fraunhofer.de/content/dam/isi/dokumente/cct/2020/Faktencheck-Batterien-fuer-E-Autos.pdf

    Elektroautos – Wirklich die Zukunft?
    https://youtu.be/m0PRQxpMkeY
    Quelle: Dr. Pero Mićić

    Mythen der Elektromobilität (2019):
    https://www.youtube.com/watch?v=D0Kg7n3ujn8
    Quelle Prof. Dr.-Ing. Rainer Klein
    Duale Hochschule Baden Württemberg Mosbach

    Die Wahrheit über Elektroautos: https://www.youtube.com/watch?v=w0uUKHxxCu4

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  3. Mich würde zum Thema Reichweite einmal interessieren wie weit den ein Fahrzeug z.B. bei der Freiwilligen Feuerwehr in einem Ort im Schnitt bei einem Einsatz fährt? Ich meine wirklich pro Einsatz und wieviel Zeit liegt dann wieder dazwischen bis zum nächsten Einsatz?

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  4. Das stimmt so nicht. Im Gegensatz zu Benzin und Diesel können Akkus nach aktuellem Stand der Technik zu 97% recycelt werden.

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  5. Dann können die Politikin den Einsatz fahren

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  6. Ein Akku kann bis auf dieTrennschichten in den Zellen komplett recycelt werden. Diese machen unter 5 % der Masse aus. Selbst dann wird aus diesen nicht Sondermüll.

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  7. Ein Kommandowagen der BerufsFeuerwehr ist weiter mehr unterwegs als ein MTF einer Freiwilligen Feuerwehr.
    Da die Kommandowagen teils täglich zum Wohnort mitgeführt werden.

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  8. Was man nicht vergessen sollte, nicht nur die Herstellung der Akkus ist voll daneben, auch die Entsorgung. Akkus sind Sondermüll 🙁

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  9. Wo hast du denn den Quatsch her? Schon mal über die Glücksseeligkeiten der Erdölförderung nachgedacht, für was Lithium sonst noch so eingesetzt wird (u.a. als Schmiermittel und Additiv)? Und zum Thema Herstellungsparität liegt man derzeit bei 20.000 bis 35.000 km abhängig von der Akkugröße unter Berücksichtigung des Strommixes in China für die Zellfertigung und Strommix DE für den Betrieb [Fraunhofer ISI 2021].

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  10. – Umstrittene Umweltbilanz bei der Herstellung der Akkus.
    Echt lustig…Komplett daneben wäre ehrlich.
    Lithium-Abbau ist hochumweltschädlich.
    ADAC Gesamt-Ökobilanz: Ein E-Auto vergleichbar mit einem Diesel-Mittelklasse-Auto muß 220.000km auf Ökostrom fahren, um erst mal die ökologische Null zu erreichen. Das schaffen viele Autos nicht, geschweige den Feuerwehreinsatzfahrzeuge. Die meisten Feuerwehreinsatzfahrzeuge erreichen bei den Freiwilligen Feuerwehren nicht mal 50.000km Lebensleistung. Aber elektrisch fahren, weils die Politiker in den Himmel heben 🙂

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