Feuerwehr Seevetal im Großeinsatz

Umfangreicher Hygieneeinsatz nach Brand einer Lagerhalle

Fleestedt (NI) – Der Brand einer Lagerhalle einer Baufirma in Fleestedt (Kreis Harburg) hat am Donnerstagvormittag einen umfangreichen Hygieneeinsatz für die Hygienekomponente der Feuerwehr Seevetal ausgelöst.

Aus dem Lager der Baufirma dringt dichter Rauch. Mehrere Trupps der Feuerwehr Seevetal bekämpfen den Brand unter Atemschutz. (Bild: Köhlbrandt)

Um 8:13 Uhr waren zunächst die Freiwilligen Feuerwehren aus Fleestedt, Beckedorf/Metzendorf und Glüsingen sowie der Einsatzleitwagen der Feuerwehr Seevetal zu einem vermeintlichen Kellerbrand in die Gustav-Becker Straße in Fleestedt alarmiert worden. Da die ersten Notrufe auch noch von gefährdeten Personen in dem Gebäude sprachen, alarmierte die Winsener Rettungsleitstelle mit dem Stichwort F2-Y (Feuer in/an Gebäuden Stufe 2, Menschenleben in Gefahr) neben den Feuerwehren auch den Rettungsdienst des DRK mit einem Rettungswagen (RTW) und einem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF).

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Beim Brandobjekt handelte es sich um ein Gewerbeobjekt mit Räumlichkeiten für eine Kleintierpraxis samt Röntgen- und Operationsbereich sowie eine Baufirma. Beim Eintreffen des Fleestedter Tanklöschfahrzeugs TLF 3000 drang dichter Rauch aus dem Gebäude, alle bereits im Objekt befindlichen Personen hatten das Gebäude glücklicherweise verlassen.

Aufgrund der Intensität der Rauchentwicklung forderte der Einsatzleiter in rascher Abfolge die Feuerwehren aus Hittfeld und Maschen mit weiteren Atemschutzgeräteträgern an. „Bei unserem Eintreffen kam es im Gebäude zu einem lauten Knall. Beim Erkunden des Objekts erkannten wir, dass ein Garagentor komplett aus der Fassung gedrückt worden war“, schilderte Seevetals Gemeindebrandmeister Rainer Wendt die ersten Eindrücke.

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Die Kameraden der FF Beckedorf-Metzendorf stellten umgehend eine Wasserversorgung durch einen naheliegenden Unterflurhydranten sicher. Mehrere Atemschutztrupps drangen in das Gebäude vor. Der Bereich des Erdgeschosses mit den Räumen der Kleintierpraxis war rauchfrei, im Kellerbereich der Baufirma allerdings waren Rauch und offene Flammen zu sehen. Mit Hilfe von mehreren handgeführten Strahlrohren begannen die Einsatzkräfte mit der Brandbekämpfung.

Zur Suche nach dem Brandherd setzte die Feuerwehr Wärmebildkameras ein. Mit deren Hilfe fanden sie schließlich den Brandherd. Im Lager- und Garagentrakt der Baufirma brannte Verpackungs- und Dämmmaterial. Die Hitze war so stark, dass eine Gasflasche eines Gabelstaplers explodierte, infolgedessen durch die Druckwelle das Garagentor nach außen gedrückt wurde. Das Garagentor erwies sich bei der Entfernung als sehr hartnäckig, mit Hilfe einer Akkusäge sowie hydraulischen Rettungsgeräten gelang es den Kräften schließlich jedoch, es zu entfernen und sich einen Weg in das Brandobjekt zu erschließen.

Ein in der Garage stehender Lieferwagen erlitt durch die massiven Rußablagerungen erhebliche Schäden. Die Nachlöscharbeiten gestalteten sich als sehr langwierig, große Mengen Dämmwolle schwelten und mussten in mühsamer Handarbeit ins Freie gebracht und dort weiter abgelöscht werden. Mit Hilfe mehrerer Überdrucklüfter machten die mehr als 70 eingesetzten Feuerwehrleute das Gebäude rauchfrei. Für die Löscharbeiten waren insgesamt 22 Feuerwehrleute unter Umluft unabhängigem Atemschutz im Einsatz. 

Die Hygienekomponente der Feuerwehr Seevetal reinigt und tauscht die Einsatzbekleidung vollständig aus. (Bild: Köhlbrandt)

Nach dem Einsatz begann die aufwendige Dekontamination der Atemschutzgeräteträger. Hierfür kam die aus Personal und Fahrzeugen bestehende Hygienekomponente der FF Seevetal zum Einsatz. Über zwei Dekontaminationsstrecken erfolgte zunächst eine Grobreinigung der PSA samt Stiefeln und Atemschutzgeräten.

Abschließend wurden die AGT-Träger entkleidet und mit frischer Bekleidung versehen. Sämtliches Material– vom Helm über die PSA bis hin zum ATG-Gerät – verpackten die Kameraden in Säcke und führten diese am weiteren Verlauf einer Reinigung zu. Die Nachlöscharbeiten endeten gegen 11:30 Uhr, die Ermittlungen zur Brandursache hat die Polizei übernommen.

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