Bedburg (NW) – Heftiger Starkregen hat in der Nacht zu Dienstag Teile von Nordrhein-Westfalen überflutet und zahlreiche Feuerwehren zu Dauereinsätzen gezwungen. Besonders stark betroffen war Bedburg im Rhein-Erft-Kreis. An der Messstation Bedburg-Weiler Hohenholz fielen bis Dienstagvormittag rund 145 Liter Regen pro Quadratmeter – laut WDR ein Rekord für NRW.
Die Feuerwehr koordinierte dort mit Unterstützung des Technischen Hilfswerks (THW) und benachbarter Wehren seit dem Morgen mehr als 150 Einsatzstellen. Wohngebiete am Pützbach standen zeitweise unter Wasser, Keller liefen voll und Straßen waren unpassierbar. In Bedburg-Kaster musste die sogenannte Ressourcenschutzsiedlung geräumt werden, auch in Oppendorf verließen Anwohner vorsorglich ihre Häuser. Am Nachmittag gab die Feuerwehr jedoch Entwarnung: Der Pegel sinke, eine Sandsacklinie am Ufer werde nicht mehr benötigt. Bewohner konnten zurückkehren, nun beginnen Aufräumarbeiten.
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In Mönchengladbach meldete die Feuerwehr mehrere hundert offene Einsatzaufträge. Dort standen Straßen teils bis zu 60 Zentimeter unter Wasser, zahlreiche Keller waren geflutet. Besondere Aufmerksamkeit gilt einem instabilen Deich an der Niers, den Einsatzkräfte mit Sandsäcken absichern. In Willich bat die Stadt rund 200 Anwohner in Flussnähe, ihre Häuser vorsorglich zu verlassen.
Auch andere Städte meldeten wetterbedingte Einsätze: In Grevenbroich stieg der Wasserstand der Erft zeitweise bedrohlich an, in Solingen mussten umgestürzte Bäume und eine beschädigte O-Bus-Leitung beseitigt werden. In den Kreisen Aachen, Düren und Heinsberg pumpten Feuerwehren Keller leer und sperrten Straßen.
Der Deutsche Wetterdienst hob die Unwetterwarnungen am Mittag auf, in vielen Städten arbeiten die Einsatzkräfte jedoch weiter an der Beseitigung der Schäden.