Trainieren bei Nullsicht: Atemschutz-Workshop

Scharbeutz (SH) – Am Samstag hat in Pönitz (Kreis Ostholstein) ein intensives Training für Atemschutzgeräteträger stattgefunden. Das Besondere bei dieser Übung: der gesamte praktische Teil erfolgte unter Nullsicht.

Arbeiten unter Nullsicht am fremden Atemschutzgerät. Foto: P. Bönig

Nach einer Theorie-Einheit, in der unter anderem der tödliche Atemschutzunfall von Marne aus dem Dezember 2015 zur Sprache kommt, gehen die Teilnehmer zur Praxis über. Die zwölf Atemschutzträger aus den Wehren Haffkrug, Gleschendorf, Pönitz, Scharbeutz und Schürsdorf dunkeln ihre Masken ab und üben mehrere Stunden lang unter Nullsicht den Umgang mit ihrem Equipment.

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“Wenn wir irgendwo im Innenangriff sind und es kommt zum Notfall, muss jeder Handgriff sitzen – und das blind”, weiß Ausbilder und Berufsfeuerwehrmann Thorben Schmidt. So hatten die für Zuschauer spaßig aussehenden Übungen einen durchaus ernsten Hintergrund und selbst unter kontrollierten Bedingungen ist das plötzliche Fehlen von Atemluft ein hoher Stressfaktor.

“Mayday Mayday Mayday” – das ist die Art von Meldung, die in einem Feuerwehreinsatz niemand hören möchte. Um für den Atemschutznotfall gerüstet zu sein, wird der wortwörtlich blinde Umgang mit der Notfallausrüstung geübt. Foto: P. Bönig

“Es gilt solche Übungen so oft wie möglich durchzuführen, denn auch in der Nacht um halb Drei muss jeder Handgriff sitzen”, ergänzt Schmidt, “ein Einsatz nimmt keine Rücksicht auf die Uhrzeit”.

Nach sieben, teils schweißtreibenden, Stunden, zogen Ausbilder und Teilnehmer ein positives Feedback. “Die Ausbildung folgte keinem strikten Zeitplan und die Inhalte waren flexibel auf unsere Bedürfnisse angepasst, das hat uns sehr geholfen”, waren sich die Teilnehmer am Ende einig.

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