Spezielle Technische Hilfeleistung

Hydraulische Rettungsgeräte im Unterwassereinsatz

Schwertberg (Österreich) – Die Freiwillige Feuerwehr Schwertberg musste bei dem Unfall im Josefstal hydraulische Rettungsgeräte teilweise unter Wasser einsetzen. Wir sprachen mit dem Verkaufsleiter von Weber Rescue Systems für Österreich, Robert Niederhofer, über diese Besonderheit. Den kompletten Einsatzbericht könnt Ihr im Feuerwehr-Magazin 4/2018 lesen.

Bei diesem Einsatz in Schwertberg musste die Feuerwehr hydraulische Rettungsgeräte unter Wasser einsetzen – ohne Probleme. Rechts im Bild ist gut der Spreizer zu erkennen. Foto: Fotokerschi.at

FM: Herr Niederhofer, ist es grundsätzlich möglich, hydraulische Rettungsgeräte unter Wasser einzusetzen?

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Niederofer: Man muss dabei vor allem die beiden Systeme unterscheiden, die am Markt sind. Nämlich schlauchgebundene Geräte und akkubetriebene Geräte. Die Akkugeräte sind an dem Kontakt von Akku und Gert nicht hundertprozentig wasserdicht. Deshalb kann es sein, dass es hier nicht funktioniert. Bei den schlauchgebundenen Geräten ist der Einsatz unter Wasser kein Problem. Das ist ein Aspekt, auf den bei der Abwägung, welches System man kauft, in Abhängigkeit der Gegebenheiten im Einsatzgebiet, durchaus beachtet werden sollte.

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FM: Die Leitungen halten dicht?

Niederhofer: Die Geräte sind auf jeden Fall bis in eine Wassertiefe von 30 Metern dicht. So lang sind die meisten Leitungen aber gar nicht.

FM: Was gilt es nach dem Unterwasser-Einsatz der Rettungsgeräte zu beachten?

Niederhofe: Alles muss ordentlich gesäubert und vor allem gut getrocknet werden. Außerdem sollten bewegliche Teile mit Silikonspray neu gefettet werden.

FM: Sind Ihnen ähnliche Einsätze bekannt, bei denen die Feuerwehr Rettungsgerät im oder unter Wasser eingesetzt hat?

Niederhofer: Ja, ich kenne einen zweiten Fall, ebenfalls hier in Österreich. Die Feuerwehr Enns musste am 25. November 2017 einen Autofahrer retten, der ebenfalls in einen Bach gefahren war. Der Wagen war aber nach dem Unfall auf den Rädern gelandet, bot also keine ganz so komplizierte Lage wie in Schwertberg.

(Interview: Timo Jann)

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