Nach Brand einer Flüchtlingsunterkunft

Feuerwehrmann unter dringendem Tatverdacht verhaftet

Schwerin – Am 19. Oktober 2022 brannte eine Flüchtlingsunterkunft in Groß Strömkendorf (Kreis Nordwestmecklenburg) bis auf die Grundmauern nieder. Anfangs vermuteten Polizei und Staatsanwaltschaft eine politisch motivierte Tat, im Eingangsbereich fand sich ein Hakenkreuz. In dem ehemaligen Hotel wohnten in der Brandnacht 14 aus der Ukraine Geflüchtete. Gestern wurde allerdings ein 32-jähriger Feuerwehrmann festgenommen.

Ein Feuerwehrmann steht unter dem dringenden Tatverdacht, mehrere Brände im Großraum Schwerin gelegt zu haben. Derzeit sitzt der 32-Jährige in Untersuchungshaft. Foto: Hegemann

“Der Mann ist dringend tatverdächtig”, bestätigte die Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Schwerin, Oberstaatsanwältin Claudia Lange auf Nachfrage des Feuerwehr-Magazins. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft hat das zuständige Amtsgericht in Schwerin wegen des Verdachts auf schwere Brandstiftung in insgesamt vier Fällen einen Haftbefehl erlassen. Aktuell sitzt der 32-Jährige in Untersuchungshaft. Claudia Lange bestätigte, dass der Feuerwehrmann die Taten abstreitet. Politische Hintergründe werden inzwischen ausgeschlossen. 

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“Der Sachverständige für Brandursachenermittlung hat im Ergebnis seiner Untersuchung festgestellt, dass es sich um eine willentlich herbeigeführte Inbrandsetzung des ehemaligen Hotel-Gebäudes gehandelt hat, die mit offenem Feuer und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unter Hinzunahme von Brandlegungsmitteln erfolgte”, heißt es in der offiziellen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Schwerin. Insgesamt brannte es in der Region im Amt Neuburg-Steinhausen inzwischen 19-mal. “Bei vier dieser Brände herrscht dringender Tatverdacht gegen den Feuerwehrmann”, so die Oberstaatsanwältin. “In den restlichen Fällen ein gewisser Anfangsverdacht.

Der 32-jährige Täter ist sowohl ehrenamtlich in einer freiwilligen Feuerwehr aktiv als auch hauptberuflich Feuerwehrmann bei einer Berufsfeuerwehr. “Der dringende Tatverdacht stützt sich auf Zeugenaussagen und Spuren, die die Annahme rechtfertigen, dass sich der an den Feuerwehreinsätzen beteiligte Beschuldigte bereits zu den Tatzeiten an den Tatorten aufgehalten hat”, heißt es in der Pressemeldung weiter.

Die Kriminalpolizeiinspektion Schwerin hatte eine eigene Ermittlungsgruppe eingesetzt, um die Brandserie aufzuklären. “Diese Gruppe ermittelt weiter”, so Claudia Lange.     

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Der Tatverdächtige ist nicht bei einer Berufsfeuerwehr hauptberuflich, sondern bei der Werftfeuerwehr….

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