Vorstellung im Feuerwehr-Magazin 12/2022

Feuerwehr Hamburg: Autobahn-Einsatz mit dem neuen FwK 70

Hamburg – Auf der Autobahn 1 bei Hamburg ist am frühen Sonntagmorgen ein 21-jähriger Berufskraftfahrer mit seinem 40-Tonnen-Lkw am Beginn einer Linkskurve aus noch ungeklärten Gründen geradeaus gefahren. Die Folge: ein spektakulärer Überschlag.

A 1 bei Hamburg: Einer der ersten größeren Lkw-Unfälle, bei dem der neue Feuerwehrkran (FwK) 70 der Hansestadt (links) zum Einsatz kam. Wir werden das Fahrzeug in Ausgabe 12/2022 ausführlich vorstellen.

Gegen 4.40 Uhr war der Niederländer mit seinem Lastzug, der mit 24 Tonnen Wildlachs aus Norwegen beladen war, auf dem Weg nach Köln. Dort, wo es hinter der Norderelbbrücke weiter Richtung Süden geht, stieß er rechts in eine Betonschutzwand.

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Daraufhin verlor der Mann die Kontrolle über sein Fahrzeug, geriet ins Schleudern und raste in die Mittelleitplanke. Diese walzte der 40-Tonner teilweise nieder, ehe sich die DAF-Zugmaschine verkeilte und mitsamt dem Kühlkoffer-Auflieger um 180 Grad gedreht auf dem Dach landete.

“Was für ein Glück, dass um diese Uhrzeit gerade nur wenig Verkehr herrschte”, sagt ein Polizist dem Feuerwehr-Magazin am Unfallort. So wurden keine anderen Fahrzeuge in den Unfall verwickelt.

Nach einem Notruf vom Unfallort schickte die Feuerwehreinsatzzentrale zahlreiche Kräfte zur Unfallstelle. Rettungsdienst-Mitarbeiter inklusive Notarzt versorgten den schwer verletzten 21-Jährigen und brachten ihn in ein Krankenhaus. Unterdessen fingen Feuerwehrleute auslaufenden Dieselkraftstsoff aus den beschädigten Tanks der Zugmaschine auf.

Aufwendige Bergung

Nachdem die Mitarbeiter von “Die Autobahn” eine Vollsperrung der A 1 in Richtung Süden und der A 255-Auffahrt in Richtungen Osten eingerichtet hatten, ging es an die Bergungsarbeiten. Dabei arbeiteten drei Unternehmen und die Feuerwehr zusammen.

So kam erstmals bei einem größeren Lkw-Unfall auch der neue Feuerwehrkran (FwK) 70 der Technik- und Umweltschutzwache zum Einsatz, den das Feuerwehr-Magazin in der Dezember-Ausgabe (ab 25. November 2022 im Handel) ausführlich vorstellen wird. Die Einsatzkräfte sicherten die Zugmaschine, die in die Luft ragte, mit dem Feuerwehrkan und ließen diese dann im Zusammenspiel mit einem Bergefahrzeug vorsichtig ab. Auch ein zweiter Kran und ein weiteres Bergefahrzeug waren im Einsatz.

Der Versuch, den Sattelzug wieder auf die Räder zu kippen, scheiterte, weil der Kofferaufbau durch die Belastung der Ladung aufriss. So kippten vier riesige Paletten mit den Kühlkisten voller Lachse auf die Straße.

Schließlich gelang es doch nicht, den Sattelzug auf die Räder zu stellen. Die Zugmaschine wurde vom Trailer getrennt und abgeschleppt, der Auflieger mit seinen zerstörten Seitenteilen und dem Dach gesichert und ebenfalls geborgen.

Ein Havariekommissar der Versicherung organisierte einen Ersatz-Lkw und ein weiteres Bergungsunternehmen, um die Ladung aufzunehmen. Er schätzte, dass allein die Bergung 30.000 Euro kostet.

Diese Arbeiten zogen sich bis spät in die Nacht hin. Erst nach einer aufwendigen Reinigung der Fahrbahn im Bereich der Unfallstelle konnte der Verkehr wieder rollen. Am Montag sollte die Mittelleitplanke erneut werden.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Kühlkoffer – steht doch im Artikel; aber eingedrückt wird der auch instabil.

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  2. Ich finde es immer wieder verwunderlich, wie genau Leute eine Situation auf Grund von ein paar Zeilen Text einschätzen können.

    Ich gebe allen völlig recht, dass das umdrehen eines Planenaufbaus ohne Entladung in der Situation nicht funktioniert.

    Habt ihr euch mal das Foto angeschaut und könnt mir vielleicht erklären, wie geschlossene Behälter sicher unter dem Fahrgestell herausgebracht werden sollen?

    Habt ihr mal darüber nachgedacht, ob die Hamburger doof sind und sich natürlich völlig überschätzen? Oder ist vielleicht der Text gekürzt? Die Erklärung, dass das Fahrgestell einfach über der Ladung weggehoben wurde, um an den darunterliegenden Kram zu kommen, ist ja fast so lang, wie der Artikel.

    Nachdenkliche Grüße
    Marcus

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  3. Selbstüberschätzung tippe ich mal

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  4. DANKE! Genau das war auch mein aller erster Gedanke und ich bin wohl bemerkt nur einfacher Bürger

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  5. Wie kann man auf die Idee kommen, einen mit 24 t beladenen Auflieger, ohne vorherige Entladung, umdrehen zu wollen?

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