Sprengmeister der Polizei im Einsatz

Explosionsgefahr nach Flugzeugabsturz

Michelstadt (HE) – Am 1. Mai wurde der Rettungsleitstelle des Odenwaldkreises der Absturz eines Flugzeuges im Bereich des Flugplatzes Waldhorn in Michelstadt gemeldet. Umgehend alarmierten die Disponenten Kräfte der Feuerwehr, der Polizei und des Rettungsdienstes mit dem Alarmstichwort „F-FLUG1Y“ alarmiert. Da am Anfang nicht ganz klar war, wo das Flugzeug genau abgestürzt war, wurde zusätzlich die Bergwacht aus Darmstadt mit dem Polizeihubschrauber und die Feuerwehr Bad-König mit der Drohne zur Einsatzstelle entsandt.

Mit Hilfe eines Teleskopladers bergen Kräfte des THW das abgestürzte Kleinflugzeug aus dem Baum. Erst dann können der tote Pilot geborgen und die Sprengladung für den Notfallschirm entschärft werden.

Es wurde schon auf der Anfahrt ein Bereitstellungsplatz festgelegt, auf den alle Einheiten (außer der Rüstzug der Feuerwehr Michelstadt) fahren sollten. Die ersten Kräfte bemerkten das Flugzeug zirka 50 Meter abseits am Rande des Flugplatzgeländes in rund 6 Meter Höhe in einem Baum. Eine Erkundung ergab, dass es fest im Baum hing. Schnell verschafften sich Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst daher über eine Steckleiter Zugang zu der im Flugzeug sitzenden Person. Ein Notarzt stellte jedoch den Tod des 56-jährigen Piloten fest.

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In dem Ultraleichtflugzeug, einem sogenannten „Drachen-Trike“, war eine Sprengladung zum Zünden des Rettungsschirms verbaut. Da diese noch nicht ausgelöst hatte, zog die Feuerwehr Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes vom LKA Hessen hinzu. In dem Flieger befanden sich zirka 70 Liter Kraftstoff, von denen ein Teil ausgelaufen war. Deshalb wurde im Bereich um das Flugzeug ein Schaumteppich aufgebracht und ein Trupp unter Atemschutz stand mit einem dreifachen Brandschutz vom TLF 4000 in Bereitschaft. Ebenfalls wurde außerhalb des Flugplatzgeländes auf der parallel verlaufenden Straße ein Dreifachbrandschutz mit dem TLF 16/25 sichergestellt.

Die Besatzung der Drehleiter entfernte mehrere Äste, um an den Flieger heranzukommen. Außerdem pumpten die Kräfte den Kraftstoff aus dem Flieger. Während der Arbeiten an der Zündladung wurde ein Sicherheitsbereich von 50 Meter um das Flugzeug festgelegt. Die Entschärfung der Ladung begann, doch konnten die Spezialisten aufgrund der Verformung des Fliegers diese lediglich sichern.

Zusammen mit der Feuerwehr hoben Kräfte des THW aus Michelstadt und Bensheim den Flieger mit einem Teleskoplader und der Drehleiter aus dem Baum. Nach der Bergung des Piloten entschärften die Kampfmittelräumer auch die Sprengladung. Das Wrack brachten Kräfte des THW in eine Halle verbracht, wo die Polizei und das Bundesamt für Flugunfalluntersuchung die Ermittlungen aufnahmen.

Leider hatten sich in der Erstphase des Einsatzes mehrere Personen und Wandergruppen an der Unglücksstelle aufgehalten und Aufnahmen mit ihrem Mobiltelefon angefertigt, sodass eine großzügige Absperrung der Einsatzstelle eingerichtet werden musste. Ein PSNV-Team stand vor Ort den Einsatzkräften und den Angehörigen sowie den Ersthelfern zur Verfügung. Der Einsatz war gegen 18 Uhr für alle eingesetzten Einheiten beendet.

Kräfte Einsatzstelle

Feuerwehr Michelstadt mit Leitungsdienst, KdoW, ELW 1, VLF, LF 20, DLAK 23/12, LF 10, TLF 4000, RW 1, TLF 16/25, GW-G, GW-L1, Brandschutzaufsichtsdienst Odenwaldkreis, Kreisbrandmeister mit KdoW, Rettungsdienst mit 2x RTW, NEF, OrgLRD, Polizei mit 3x Streifenwagen, Kriminaldauerdienst, LKA mit Kampfmittelräumdienst, Polizeihubschrauber, Bergwacht Darmstadt, THW Michelstadt und Bensheim, Untere Wasserbehörde, PSNV-Teams (Notfallseelsorge), 

Kräfte Bereitstellungsraum

Feuerwehr Michelstadt-Steinbach mit MTW, LF 10, TSF-W, Feuerwehr Michelstadt-Stockheim mit MTW, TSF-W Feuerwehr Erbach mit RW Feuerwehr Bad König mit ELW 1 und Drohne.

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