Senioren gelten als vermisst

Hausbewohner bei Großbrand in Gefahr

Nienburg (NI) – Mehrere Bewohner eines Mehrparteienhauses sind in der Nacht zu Samstag in der Stadt Nienburg an der Weser (Kreis Nienburg/Weser) bei einem Großbrand in Gefahr geraten. Der Dachstuhl des Hauses steht gegen 3.30 Uhr in Flammen.

Zu diesem Zeitpunkt werden die Ortsfeuerwehren Nienburg, Erichshagen-Wölpe, Langendamm und Holtorf alarmiert. Die Kameraden der Schwerpunktwehr Nienburg haben mit wenigen hundert Metern die kürzeste Anfahrt zum Einsatzort. Bei ihrer Ankunft steht der Dachstuhl des dreigeschossigen Wohngebäudes bereits in Vollbrand.

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Der Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses brennt in Nienburg/Weser. Die Feuerwehr setzt zwei Drehleitern zur Brandbekämpfung ein. Foto: Feuerwehr Nienburg/Weser

Laut Polizei sind in den sechs Wohneinheiten sieben Personen gemeldet. Fünf von ihnen können schnell in Sicherheit gebracht werden. Eine 85-Jährige und ein 80-Jähriger gelten allerdings als vermisst. Atemschutzgeräteträger suchen in dem brennenden Haus nach ihnen. Da sie die Personen jedoch nicht finden können und das Feuer sich weiter ausbreitet, wird auf einen weiteren Innenangriff vorerst verzichtet. Die Feuerwehr löscht das Großfeuer im Außengriff. Hierzu kommen auf der Vorder- und der Rückseite beide Drehleitern (DLAK 23/12 und DLAK 18/12) der Stadt zum Einsatz.

Da das Feuer auf ein benachbartes Haus überzugreifen droht, evakuiert die Polizei dieses vorsichtshalber. Aufgrund von Rauch und Funkenflug wird die Bevölkerung per Rundfunkdurchsage aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Feuerwehr kann durch ihren massiven Einsatz Schäden an umliegenden Gebäuden abwenden.

Bus des Katastrophenschutzes kommt zum Einsatz

Um alle Evakuierten in der kalten Nacht zu betreuen, werden die Schnell-Einsatzgruppen der Johanniter Unfallhilfe und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sowie eine Betreuungskomponente der DLRG mit einem Bus des Katastrophenschutzes dazu alarmiert. Der Rettungsdienst sichtet darin alle Personen und bringt einen Menschen zur weiteren Untersuchung in ein Krankenhaus. Während die Nachbarn im Laufe der Nacht wieder zurück in ihre Wohnungen dürfen, sind die Bewohner des Brandhauses obdachlos. Ihr Haus ist durch das Feuer unbewohnbar geworden.

Als der Brand nach einiger Zeit unter Kontrolle ist, betreten Atemschutzgeräteträger das schwer beschädigte Haus erneut. Sie machen sich auf die Suche nach den nach wie vor als vermisst geltenden Senioren und um Nachlöscharbeiten durchzuführen. Die Suche verläuft jedoch ohne Erfolg. Später stellte sich heraus, dass die beiden die Nacht gar nicht in dem Haus verbracht haben. Für die rund 150 Einsatzkräfte ist der Großeinsatz nach zirka vier Stunden beendet.

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