Einsatzfahrt endet mit Verkehrsunfall

Pkw-Fahrerin stirbt nach Kollision mit MTF

Lauenburg/Basedow (SH) – Im Zusammenhang mit einem Großbrand im Chemiewerk Worlee in Lauenburg (Kreis Herzogtum Lauenburg) ist es am Freitagmorgen zu einem tödlichen Unfall mit einem Einsatzfahrzeug der Feuerwehr gekommen. Eine Pkw-Fahrerin starb bei dem Zusammenstoß mit einem VW-Bus der Freiwilligen Feuerwehr. (Meldung um 18 Uhr aktualisiert)

Eigenunfall
Tödlicher Unfall auf der Einsatzfahrt: Ein MTF der Feuerwehr rammte einen Pkw, der auf einem Feld auf dem Dach liegenblieb. Foto: Timo Jann

Gegen 7.30 Uhr hatte zunächst die automatische Brandmeldeanlage des Chemiewerks im Industriegebiet an der Elbe ausgelöst. Kurz darauf alarmierte der Disponent der Leitstelle mehr als 200 Einsatzkräfte zu dem Großbrand. Der etwa 40 Meter hohe Produktionsturm der Fabrik stand lichterloh in Flammen. 300 Meter hoch stieg eine schwarze Rauchwolke auf.

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Eine 50-jährige Frau fuhr mit ihrem Skoda die L 200 in Richtung Lauenburg. Ein 32 Jahre alter Feuerwehrangehöriger war mit einem Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) ebenfalls auf der L 200 in gleicher Richtung unterwegs. Nach dem bisherigen Ermittlungsstand soll die 50-Jährige vor der Einmündung der Dorfstraße bei Basedow zunächst ihre Geschwindigkeit verringert und an den rechten Fahrbahnrand herangefahren sein. Ein weiterer Pkw befand sich hinter ihr und fuhr ebenfalls rechts ran.

Aus noch unbekannten Gründen fuhr die Frau dann aber vom rechten Fahrbahnrand an und lenkte nach links in Richtung der Dorfstraße. Dazu fuhr sie quer über die Fahrbahn. In diesem Moment kam es zum Zusammenstoß mit dem Feuerwehrfahrzeug.

Durch die Wucht des Zusammenstoßes wurde der Pkw auf das linksseitige Feld geschleudert und kam auf dem Dach zum Liegen. Die 50-Jährige musste aus dem Fahrzeugwrack befreit und anschließend reanimiert werden. Noch an der Unfallstelle erlag sie ihren schweren Verletzungen.

Das Einsatzfahrzeug der Feuerwehr kam ebenfalls auf dem Feld, links neben der Fahrbahn, zum Stehen. Der Feuerwehrangehörige blieb unverletzt, erlitt aber einen Schock.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Ich finde deinen Kommentar in Ordnung gut und sachlich verfasst
    kann auch keine vorverurteilung von irgend jemand erkenen
    wie in einem Kommentar bemerkt wurde.
    Traurig und schlimm genug für alle Beteiligten mein Beileid für die Angehörigen der verunglückten Person.
    Meine Anteilnahme auch für den Feuerwehrmann ich hoffe das er dieses
    Unglück nervlich wie auch Physisch verkraftet.
    Alls Feuerwehrmann/frau ist mann immer bei Einsätzen unter Adrenalin und versucht sein Bestes zu geben.
    Ich möchte auch sagen ob es ein HLF / TLF / MZF / DLK usw…
    gewesen währe ob der Unfall vermeidbar gewesen wäre weiß niemand.
    Ich hoffe für den Feuerwehrmann das alles gut ausgeht.
    ein FWM aus Niederbayern.

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  2. Zu der Anmerkung von Leif: Nein, warum? Bei Bildern von öffentlichen Ereignissen – und um ein solches handelt es sich nun auch bei einem tragischen Unfall – besteht rechtlich keine Notwendigkeit, Kennzeichen oder sogar noch sichtbare Zahlenkombinationen unkenntlich zu machen. (Anders war es übrigens in der DDR.) Dann könnte man nämlich im Grund auch gleich den Schriftzug “Feuerwehr” wegtarnen – oder am besten gleich jegliche Berichterstattung einstellen.

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  3. Danke für den Kommentar ich halte diesen aber für zu einseitig.
    Ich finde das du das Opfer zu schnell vorverurteilst. Es ist okay das du zu dem Kameraden stehst, aber ich als ebenfalls Feuerwehrler habe erlebt das beide Seiten Fehler machen. Ich bin daher gespannt auf die Unfalluntersuchung und werde diese bei mir in der Wehr teilen, weil man aus Fehlern anderer immer lernen sollte.
    Wir haben gerade bei Sonderfahrten eine ganz besondere Fürsorgepflicht für unser Umfeld, weil wir geschult werden, weil wir wissen wie andere reagieren und weil immer gilt: ankommen vor Geschwindigkeit.
    Was mir zu denken gibt ist die Frage ob diese Sonderfahrt überhaupt notwendig war bei einem Kameraden im MTF zu einem Großbrand, kommt es hier wirklich auf jede Minute an?

    Den Angehörigen und dem Kameraden alle Kraft der Welt und mein Beileid.

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  4. Guten Abend währe es nicht gut das Nummernschild und die Funkkennung unkennbar zu machen

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  5. Ein Unfall, eine kleine Katastrophe die man keinem Kameraden wünscht, selber niemals erleben möchte.

    Eine Situation wie Sie,tagtäglich vorkommt. Dein Melder geht, Du fährst mit Sonder, hast es eilig, dann triffst Du endlich mal auf zwei Verkehrsteilnehmer die sich vorbildlich Verhalten, rechts ran fahren und Du ziehst mit gutem Gewissen vorbei. Eigentlich ist alles klar, macht jeder alles richtig und alles scheint gut zu sein.

    Doch dann reagiert einer dieser vorbildlichen Verkehrsteilnehmer plötzlich völlig unlogisch, fährt Dir völlig unvorhersehbar quer vor das Fahrzeug, sodass es zwangsläufig zum Crash kommen muss. Dazu auch noch zu einem Crash mit mehr als tragischen Folgen.

    Ein Horrorunfall, ein Horror für jeden Einsatzfahrer. Eigentlich scheint trotz aller Tragik alles klar zu sein, denn mit sowas, so einer völligen Fehlreaktion eines Verkehrsteilnehmers kann eigentlich keiner rechnen, schon gar nicht bei einer Einsatzfahrt. Aber halt, ob er damit nicht doch rechnen müsste, das ist allerdings wieder eine ganz andere Frage. Eine Frage, die nun von Sachverständigen, der Staatsanwaltschaft und Gerichten geklärt wird.

    Wie werden die den Sachverhalt sehen? Wie werden sie diese Fehlreaktion bewerten, einordnen?

    Lassen wir das alles einfach mal offen, doch sollten wir eines niemals vergessen. Die Sachverständigen, Staatsanwälte, Richter und Rechtsanwälte haben zur Beurteilung einer solchen Situation jede Zeit der Welt und können in 1000 Nachschlagewerken blättern und Gesetzestexte und deren Interpätationen nachlesen, der Fahrer des Einsatzfahrzeuges, der nur deshalb mit Sonder unterwegs war, weil irgendwo dringend Hilfe gebraucht wurde, blieben in Seinem Einsatzfahrzeuge nur Bruchteile von Sekunden für Seine Ebtacheisung….

    Dazu wird der arme Kamerad, selbst wenn Seine Unschuld vor Gericht bestätigt werden sollte, nie mehr diesen einen Moment vergessen können, sich vielleicht auf Lebenszeit Vorwürfe machen, weil durch Ihn ein Mensch, wenn auch zu hohem Grad völlig selbstverschuldet, sein Leben verloren hat.

    Wer als Einsatzkraft darüber anfängt nach zu denken, wird bald zu dem Schluss kommen “ich fahre nie mehr ein Einsatzfahrzeug zu einer Einsatzstelle mit Sonder”.

    Doch wir alle können nur hoffen, dass er es schon heute Nacht oder Morgen wieder tun wird, wenn der Melder wieder geht, der nächste Einsatz ansteht. Denn wenn alle die, die sich der damit verbundenen Gefahr und Verantwortung bewusst werden, es nicht mehr tun würden, sähe es mit der schnellen Hilfeleistung für uns alle, sehr, sehr böse aus.

    Ein Kamerad der in 40 Jahren oft genug mirmt Sonder fuhr, oder rechts daneben in verantwortlicher Position saß.

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