Fahrzeugübergabe in Hamburg

57 neue Einsatzfahrzeuge im Gesamtwert von 25 Millionen Euro

Hamburg – Die übliche Frage an der Fleischtheke „Darf es etwas mehr sein?“ wurde bei der Feuerwehr Hamburg offenbar zustimmend beantwortet: 40 Hilfeleistungslöschfahrzeuge (HLF) 20, sechs Gerätewagen Rüst (GW-Rüst) 1, fünf CBRN-Erkunder des Bundes, drei Mannschaftstransportwagen (MTW) für die Jugendfeuerwehr, zwei Tanklöschfahrzeuge (TLF) 3000 und einen Einsatzleitwagen (ELW) 2 hat die FF Hamburg jetzt offiziell in den Dienst gestellt.

57 neue Einsatzfahrzeuge wurden bei der Feuerwehr Hamburg jetzt offiziell in Dienst gestellt. Alle passten gar nicht auf ein Bild. (Bild: Jann)

Innensenator Andy Grote übergab dafür einen symbolischen Schlüssel an Harald Burghart, Landesbereichsführer und damit oberster Chef der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg. Auch Oberbranddirektor Jörg Sauermann und Frank Schmitt, stellvertretender Bürgerschaftspräsident, waren zu der Fahrzugübergabe auf dem Gelände der traditionsreichen Werft Blohm + Voss gegenüber der Landungsbrücken gekommen. Deren CEO, Nils, Moser, freute sich über den imposanten Fahrzeugpark auf dem Gelände auch selbst – als stellvertretender Wehrführer der FF Poppenbüttel hatte er gerade erst einen GW-Rüst 1 beim Aufbauhersteller KFB Jessen abgeholt.

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Die 57 Fahrzeuge – bis auf den ELW 2, der ein Scania-Fahrgestell hat, dienen von ausschließlich unterschiedliche Modelle von Daimler Truck als Basis – haben zusammen einen Wert von mehr als 25 Millionen Euro. Wer sich auskennt, wird merken: es müssen „Schnäppchen“ sein. Tatsächlich basieren die HLF 20 allesamt noch auf Preise von Vor-Corona, als weder Lieferengpässe noch der russische Angriff auf die Ukraine absehbar waren. Beides hatte zuletzt für deutliche Preissteigerungen gesorgt. Heute dürfte die Summe bei einer vergleichbaren Beschaffung vermutlich bei 35 Millionen Euro liegen.

Grote staunte, als er auf das Werftgelände kam: „Eine Pracht“ entfuhr es ihm. Eine „bestmögliche Ausstattung“ sei heute „pure Notwendigkeit“, so der Innensenator. Die 2700 Aktiven in 85 Freiwilligen Feuerwehren der Hansestadt sind 2024 mehr als 12.000 Mal alarmiert worden. Dabei operieren Kräfte von Freiwilligen Feuerwehren oft schon im ersten Angriff eng mit denen der Berufsfeuerwehr. Deshalb wurden die HLF 20 auch taktisch ähnlich realisiert. „Die übergeben Fahrzeuge sind seit 2023 zu uns gekommen, jetzt haben wir sie alle auf einen Schlag offiziell übergeben“, sagte Burghart. Sauermann sprach von einem „starken Zeichen für die Zukunft des Brand- und Katastrophenschutzes“ in der zweitgrößten deutschen Stadt.

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Neben den von Schlingmann aufgebauten Hilfeleistungslöschfahrzeugen ging ein spezieller Auftrag an die Firma Rosenbauer. Zwei Unimog-Fahrgestelle aus dem Bestand, die früher als GW-Rüst 1 liefen, wurden mit neuen Gerätekoffern ausgestattet und zu TLF 3000 ausgebaut. Eines davon wird bei der FF Neuwerk auf Hamburgs Insel in der Elbmündung zum Einsatz kommen, das andere bei der FF Rissen in der Stadt. Dabei ist ein Austausch der Fahrzeuge geplant, um sie gleichmäßig zu nutzen. Und sollte das Fahrzeug aus Neuwerk zur Wartung müssen, wechselt es sich mit dem aus Rissen ab. Das verbessert Brandschutz und Hilfeleistung auf Neuwerk, denn bisher wurde dort ein Rüst-Lösch-Fahrzeug auf Unimog-Basis als Einzelstück vorgehalten. Die beiden TLF 3000 sind außerdem die ersten Tanklöschfahrzeuge seit Jahrzehnten, die die Feuerwehr Hamburg in Dienst gestellt hat.

Die TLFs sind ebenso wie die GW-Rüst an der Fahrzeugfront mit Anbauplatten für ein Schneeräumschild ausgerüstet. Damit sollen bei stärkeren Schneemengen beispielsweise Zufahrten von Gerätehäusern geräumt oder verschneite Straßen für andere Einsatzfahrzeuge geräumt werden.

Grote kündigte bei der Fahrzeugübergabe an, dass weitere Fahrzeuge beschafft werden sollen. Und: „Die Stadt steht an der Seite ihrer Feuerwehr.“

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