Feuerwehr zieht Fahrzeuge aus den Fluten

Sturmflut überrascht Autofahrer in Hamburg

Hamburg – Das Sturmtief „Detlef“ hat am Sonntagnachmittag und Montagnacht die Elbe weit über die Ufer treten lassen. Die Sturmböen drückten von der Nordsee her so viel Wasser in die Elbe, dass selbst noch am Stauwehr in Geesthacht – etwa 130 Kilometer von der Mündung bei Cuxhaven entfernt – das Wasser elbaufwärts lief. Normalerweise fällt der Wasserstand hier rund drei Meter tief Richtung Nordsee ab.

Mehrere Autos standen bis über die Türen im Wasser – der Einsatz dauerte bis in die Nacht. (Bild: Jann)

Die Sturmflut war angekündigt, hatte aber viele Menschen am Nachmittag trotzdem überrascht. In Hamburg musste die Feuerwehr unter anderem am Zollenspieker Fährhaus anrücken. Hier waren insgesamt elf geparkte Autos von den Wassermassen eingeschlossen worden. „Wir hatten hier diesmal sogar zwei Einsatzstellen. Einmal direkt am Fähranleger, wo wir das schon von früher kennen, und einmal am anderen Ende des Geländes am Rande eines Parkplatzes“, sagte Karsten Sommer, Bereichsführer der Feuerwehr Hamburg. Hintergrund: In der Nähe fand am Sonntag Norddeutschlands größter Ernteumzug statt, der viele Menschen angelockt hatte. Deren Autos wurden trotz der Sturmflutwarnung auch im Deichvorland geparkt.

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„Einige der Autos standen bis über die Fenster der Türen im Wasser“, so Sommer. Ausgestattet mit Wathosen schlugen die Feuerwehrleute Seilwinden an den Autos an und zogen sie ins Trockene. „Ich denke, die meisten der betroffenen Fahrzeuge dürften Totalschaden erlitten haben“, erklärte Sommer weiter. Darunter waren auch mehrere Elektroautos. Abschleppwagen transportierten die geborgenen Autos ab.

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Im Einsatz waren die Freiwilligen Feuerwehr Warwisch, Neudorf und Altengamme, diese mit ihrem Gerätewagen Rüst (GW Rüst 1) auf Unimog-Basis. Der Maschinist steuerte das Einsatzfahrzeug später sogar die steile Böschung von der Straße Zollenspieker Hauptdeich auf die Deichkrone, um die Seilwinde optimal einsetzen zu können. Sommer: „Es gibt keine besseren Fahrzeuge für solche Zwecke.“

Feuerwehrleute ziehen am Zollenspieker eingeschlossene Autos mit Seilwinden aus dem Wasser. (Bild: Jann)

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH) hatte für Sonntag um 16:03 Uhr für Hamburg einen Wasserstand von zweieinhalb Metern über dem mittleren Hochwasser prognostiziert. In der Nacht zum Montag lief die zweite Welle der Sturmflut ähnlich hoch auf.

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