Kasseburg (SH) – Bei einem Unglück mit einem Gelenkbus auf der A24 im Sachsenwald im Kreis Herzogtum Lauenburg sind am Sonnabend fünf Menschen schwer verletzt worden. Weitere der 14 Insassen wurden leicht verletzt. Auslöser des Unfalls könnte nach ersten Informationen der Einsatzkräfte vor Ort ein medizinischer Notfall des Fahrers gewesen sein, der daraufhin die Kontrolle über das Fahrzeug verloren hatte.
Einsatzkräfte kümmerten sich um die Fahrgäste des verunglückten Gelenkbusses. Insgesamt wurden 14 Personen in dem Fahrzeug verletzt, fünf davon schwer. Foto: Jann
Gegen 9 Uhr hatte die Integrierte Regionalleitstelle Süd (IRLS-Süd) in Bad Oldesloe den ersten Alarm ausgelöst. Zahlreiche Einsatzkräfte von Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg rückten zum Einsatzort zwischen den Anschlussstellen Schwarzenbek/Grande und Witzhave in Fahrtrichtung Hamburg aus. Auch aus dem Kreis Stormarn kamen Retter über die Autobahn und stoppten in Fahrtrichtung Berlin in Höhe der Unfallstelle.
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„Bei unserem Eintreffen kümmerten sich bereits Ersthelfer um den bewusstlosen Fahrer“, sagte Feuerwehr-Einsatzleiterin Lea Koops von der FF Kasseburg. Notärzte und Notfallsanitäter versorgten den Mann und die weiteren Patienten, der Rettungshubschrauber „Christoph 29“ aus Hamburg drehte allerdings über der Einsatzstelle noch vor der Landung wieder bei.
„Wir hatten ein ähnliches Szenario erst vor zwei Jahren geübt, die Erfahrungen konnten wir hier gut einbringen“, so Lea Koops. Das bestätigte auch Maik Sommerfeld, organisatorischer Leiter des Rettungsdienstes. „Unsere Strukturen für eine Situation mit bis zu 20 Verletzten haben sich bewährt“, erzählt Sommerfeld. Die Verletzten wurden in Krankenhäuser nach Reinbek und Hamburg gebracht. „Das war eine Herausforderung, weil der Bus die gesamte Fahrbahnbreite blockiert hat und wir durch die Rettungsgasse an- und abfahren mussten“, so Sommerfeld weiter.
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Die Autobahn musste für den Einsatz längere Zeit voll gesperrt werden. Auch in Richtung Berlin war die Autobahn zeitweise gesperrt. Die Bergung des Busses eines Potsdamer Unternehmens, das im Auftrag der DB den Schienenersatzverkehr auf der bis April 2026 gesperrten Bahnstrecke Hamburg-Berlin anbietet, zog sich Stunden hin. Feuerwehrleuten war es gelungen, den Bus mithilfe einer Seilwinde durch die per Motortrennschleifer und Rettungsschere entfernte Mittelleitplanke auf den Standstreifen der Gegenfahrbahn zu ziehen. Von dort wurde er abgeschleppt.
Solange war für Aufräumarbeiten eine Vollsperrung nötig. Die Autos stauten sich auf beiden Seiten der Unfallstelle teils kilometerweit. Die Schadenshöhe stand zunächst nicht fest.
Der Gelenkbus blockierte nach dem Unfall die gesamte Fahrbahn. Foto: Feuerwehr Kasseburg
Erst am Dienstag hatte es nur wenige Kilometer entfernt einen spektakulären Unfall auf der A24 im Kreis Herzogtum Lauenburg gegeben: Ein Sattelzug hatte ein Baustellenabsicherungsfahrzeug der Autobahnmeisterei gerammt und war dann durch die Leitplanke und ein Brückengeländer gekracht. Der Sattelzug landete nach einem Absturz in die Tiefe teilweise im Elbe-Lübeck-Kanal.