Aschaffenburg (BY) – Um 9:10 Uhr sind Feuerwehr und Polizei zu einem Brand in einer Halle im Stadtteil Damm alarmiert worden. Im Gebäude des betroffenen Entsorgungsbetriebs waren Papier-, Kunststoff- und Holzabfälle eingelagert.
Mit einer Drehleiter und mehreren Strahlrohren bekämpfte die Feuerwehr Aschaffenburg den Brand in der Lagerhalle eines Entsorgungsbetriebs. Im Vordergrund sind die gepressten Papier- und Kunststoffballen des Betriebs erkennbar. Foto: Hettler
Schon auf der Anfahrt erkannten die Einsatzkräfte eine schwarz-graue Rauchwolke, die kilometerweit sichtbar war und in östliche Richtung zog. Nicht ohne Grund wurden Anwohner in Glattbach und Goldbach über Warn-Apps dazu aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. In Teilen Goldbachs drang der Brandgeruch dennoch in Gebäude ein.
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Hohe Temperaturen belasten Einsatzkräfte
Die Feuerwehr Aschaffenburg, unterstützt von mehreren Wehren aus dem Landkreis, setzte Strahlrohre, Wenderohre und Wasserwerfer zur Brandbekämpfung ein. Die Werksfeuerwehr eines benachbarten Papierherstellers stellte eine Riegelstellung her, um ein Übergreifen zu verhindern. Dass die Halle und eine angrenzende Mauer einsturzgefährdet sind, erschwerte die Löscharbeiten zusätzlich.
Einsatzleiter Philipp Weigel berichtete, dass zu Beginn nur eine geringe Löschwasserleitung in der Straße verfügbar war. Zusätzliche Versorgung erfolgte über Zisternen eines Nachbarbetriebs. Temperaturen von bis zu 38 Grad setzten den mehr als 100 Kräften von Feuerwehr, THW und Rettungsdienst zu, weshalb die Trupps regelmäßig ausgetauscht wurden. Der benachbarte Großhandel Selgros stellte Wasser und Apfelschorle bereit.
Um 10:05 Uhr wurde der Messzug des Landkreises nachalarmiert, besetzt mit Kräften aus elf Feuerwehren. Er kontrollierte Luft, Boden und Wasser auf Schadstoffe. Laut Polizei bestand keine Gefahr durch Gefahrstoffe in der Luft.
Kreisbrandrat Frank Wissel unterstützte die Einsatzleitung. Polizeiabsperrungen erleichterten die Zufahrt, wohingegen sich der Verkehr auf der A3 aufgrund schaulustiger Fahrerinnen und Fahrer verlangsamte.
Keine Verletzten – Einsatz dauert an
Gegen 12 Uhr meldete die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle. Die Warnung für Anwohner blieb bis kurz nach 14 Uhr bestehen. Die Nachlöscharbeiten ziehen sich bis in die späten Nachmittagsstunden und sollen voraussichtlich bis in die Abendstunden dauern. Maschinen des Entsorgers fuhren Brandgut auseinander, um Glutnester abzulöschen.
Verletzt wurde nach Angaben von Feuerwehr und Polizei niemand. Zur Brandursache und zur Schadenshöhe ermittelt die Polizei.