Für lange Lagen

6 Verpflegungs-Tipps für die Einsatzstelle

Nienburg (NI) – Lange Lagen, wechselnde Belastungen und kaum Pausen – gute Einsatzverpflegung ist mehr als ein netter Zusatz. Sie hält Kräfte leistungsfähig, konzentriert und stabil. Der Versorgungszug des KFV Nienburg zeigt seit Jahrzehnten, worauf es dabei ankommt: schnell verfügbare Energie, einfache Abläufe und verlässliche Hygiene. Auf Basis dieser Erfahrungen haben wir sechs kompakte Tipps zusammengestellt, die jede Feuerwehr für die eigene Verpflegung an der Einsatzstelle nutzen kann.

Mitglieder des Versorgungszuges demonstrieren, wie schnell und effizient die Essensausgabe funktioniert. (Bild: Feuerwehr-Magazin | Liedtke)
  1. Energie tanken statt satt werden: Einsatzverpflegung soll schmecken sowie Energie liefern. Besonders AGT benötigen schnelle Kohlenhydrate. Zu­ckerhaltige Snacks helfen, die Energie­reserven wiederherzustellen. Aller­dings enthalten Riegel häufig zu viel an Fett und Zucker. Bei Heißhunger hilft trinken, denn oft verwechselt der Kör­per Durst mit Hunger.
  2. Blutzucker im Blick behalten: Der normale Blutzuckerwert liegt zwi­schen 60 und 120 mg/dl. Sinkt er un­ter 50 mg/dl, droht Unterzuckerung mit Zittrigkeit, Schwäche oder Schweißausbruch. Vor längeren Ein­sätzen sind komplexe Kohlenhydrate wie Vollkornbrot oder Kartoffeln ideal. So steigt der Blutzucker konstant an.
  3. Abwechslung durch Planung: Ein durchdachter Vorrat an Basiszuta­ten erleichtert den Ablauf: haltbare Nudeln, Reis, Soßen, Gemüsekonser­ven, Energieriegel und Getränke. Für längere Einsätze bewährt sich eine Kombination aus Konserven und frisch zubereiteten Mahlzeiten – etwa Nudeln mit Soße oder Eintöpfe.
  4. Trinken – aber richtig: Pro Einsatzkraft mindestens ein Liter Getränke mitführen. Wasser oder ver­dünnte Fruchtsäfte ohne Zuckerzu­satz sind optimal. Die Inhaltsstoffe von Energy-Drinks können Herz und Kreislauf zusätzlich belasten.
  5. Vegetarisch, verträglich denken: Verpflegungseinheiten sollten auch vegetarische Produkte bereithalten. Getrennte Zubereitung in extra Töpfen beachten, um Kreuzkontaminationen zu vermeiden. Mit laktosefreien Pro­dukten, milchfreien Brotaufstrichen oder pflanzlichen Alternativen auf Er­nährungsbedürfnisse reagieren.
  6. Hygiene und Logistik: Bei der Zubereitung gilt, wie in der Gastronomie: getrennte Arbeitsflä­chen, sauberes Geschirr, regelmäßi­ges Händewaschen. Vor dem Essen PSA ablegen, Hände und Gesicht rei­nigen. Snacks in verschlossenen Bo­xen im Feuerwehrhaus lagern und erst bei Alarmierung verladen. Halt­barkeitsdaten regelmäßig prüfen.

In der aktuellen Ausgabe des Feuerwehr-Magazins berichten wir ausführlich über den Versorgungszug des KFV Nienburg – mit Einblicken in Abläufe, Ausstattung und Herausforderungen bei der Verpflegung großer Einsatzlagen. Das Heft erhaltet Ihr am Kiosk oder direkt in unserem Online-Shop – wahlweise portofrei als Print-Ausgabe oder sofort als Download.

Feuerwehr-Magazin 12/2025

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