Nienburg (NI) – Lange Lagen, wechselnde Belastungen und kaum Pausen – gute Einsatzverpflegung ist mehr als ein netter Zusatz. Sie hält Kräfte leistungsfähig, konzentriert und stabil. Der Versorgungszug des KFV Nienburg zeigt seit Jahrzehnten, worauf es dabei ankommt: schnell verfügbare Energie, einfache Abläufe und verlässliche Hygiene. Auf Basis dieser Erfahrungen haben wir sechs kompakte Tipps zusammengestellt, die jede Feuerwehr für die eigene Verpflegung an der Einsatzstelle nutzen kann.
Mitglieder des Versorgungszuges demonstrieren, wie schnell und effizient die Essensausgabe funktioniert. (Bild: Feuerwehr-Magazin | Liedtke)
Energie tanken statt satt werden: Einsatzverpflegung soll schmecken sowie Energie liefern. Besonders AGT benötigen schnelle Kohlenhydrate. Zuckerhaltige Snacks helfen, die Energiereserven wiederherzustellen. Allerdings enthalten Riegel häufig zu viel an Fett und Zucker. Bei Heißhunger hilft trinken, denn oft verwechselt der Körper Durst mit Hunger.
Blutzucker im Blick behalten: Der normale Blutzuckerwert liegt zwischen 60 und 120 mg/dl. Sinkt er unter 50 mg/dl, droht Unterzuckerung mit Zittrigkeit, Schwäche oder Schweißausbruch. Vor längeren Einsätzen sind komplexe Kohlenhydrate wie Vollkornbrot oder Kartoffeln ideal. So steigt der Blutzucker konstant an.
Abwechslung durch Planung: Ein durchdachter Vorrat an Basiszutaten erleichtert den Ablauf: haltbare Nudeln, Reis, Soßen, Gemüsekonserven, Energieriegel und Getränke. Für längere Einsätze bewährt sich eine Kombination aus Konserven und frisch zubereiteten Mahlzeiten – etwa Nudeln mit Soße oder Eintöpfe.
Trinken – aber richtig: Pro Einsatzkraft mindestens ein Liter Getränke mitführen. Wasser oder verdünnte Fruchtsäfte ohne Zuckerzusatz sind optimal. Die Inhaltsstoffe von Energy-Drinks können Herz und Kreislauf zusätzlich belasten.
Vegetarisch, verträglich denken: Verpflegungseinheiten sollten auch vegetarische Produkte bereithalten. Getrennte Zubereitung in extra Töpfen beachten, um Kreuzkontaminationen zu vermeiden. Mit laktosefreien Produkten, milchfreien Brotaufstrichen oder pflanzlichen Alternativen auf Ernährungsbedürfnisse reagieren.
Hygiene und Logistik: Bei der Zubereitung gilt, wie in der Gastronomie: getrennte Arbeitsflächen, sauberes Geschirr, regelmäßiges Händewaschen. Vor dem Essen PSA ablegen, Hände und Gesicht reinigen. Snacks in verschlossenen Boxen im Feuerwehrhaus lagern und erst bei Alarmierung verladen. Haltbarkeitsdaten regelmäßig prüfen.
In der aktuellen Ausgabe des Feuerwehr-Magazins berichten wir ausführlich über den Versorgungszug des KFV Nienburg – mit Einblicken in Abläufe, Ausstattung und Herausforderungen bei der Verpflegung großer Einsatzlagen. Das Heft erhaltet Ihr am Kiosk oder direkt in unserem Online-Shop – wahlweise portofrei als Print-Ausgabe oder sofort als Download.
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