Millionen-Schaden in Salzhausen

Produktionshalle in Vollbrand

Salzhausen (NI) – Am Sonntag brach in einer Produktionshalle eines metallverarbeitenden Betriebs in Salzhausen (Kreis Harburg) ein Brand aus. Nach vier Stunden hatten die rund 250 eingesetzten Kräfte das Feuer unter Kontrolle. Nach Auskunft des Eigentümers entstand ein Schaden in Höhe von 15 bis 20 Millionen Euro.

Eine 60 Meter mal 30 Meter große Produktionshalle in Salzhausen brannte am Sonntag nieder. Ein Übergreifen der Flammen auf andere Gebäude konnte die Feuerwehr verhindern. Foto: Feuerwehr

Gegen 16.40 Uhr erreichten mehrere Notrufe die Rettungsleitstelle in Winsen/Luhe. Die Anrufer meldeten eine Explosion und starke Rauchentwicklung in einer Produktionshalle an der Salzhäuser Bahnhofsstraße. Der Disponent alarmierte die Freiwilligen Feuerwehren aus Salzhausen, Eyendorf, Gödenstorf/Oelstorf und Garstedt sowie die Drehleiter der Feuerwehr Winsen. Bereits auf der Anfahrt konnten sich die Einsatzkräfte an einer riesigen schwarzen Rauchwolke orientieren, die vom Wind in Richtung Gödenstorf/Garlstorf geweht wurde. Einsatzleiter Matthias Rehr veranlasste deshalb umgehend die Erhöhung der Alarmstufe. Und so rückten auch die Feuerwehren Garlstorf, Lübberstedt und Putensen mit aus.

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Vor Ort fanden die ersteintreffenden Kräfte eine etwa 60 x 30 Meter große in Stahlskelettbauweise errichtete Produktionshalle in Vollbrand vor. Die Flammen schlugen bereits meterhoch in den Himmel. Mit einer Riegelstellungen sollte das Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude verhindert werden.

Bevölkerung über Warn-Apps informiert

Über Warn-Apps wie BiWapp und Nina wurde die Bevölkerung in Oelstorf, Gödenstorf und Garlstorf aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Gemeindebrandmeister Jörn Petersen übernahm nach seinem Eintreffen die Einsatzleitung und veranlasste die Nachalarmierung der Drehleiter der FF Amelinghausen (Kreis Lüneburg), des Gelenkmastes der Feuerwehr Lüneburg sowie des Gerätewagen-Logistik der FF Evendorf, der mit 2000 Metern B-Schläuchen bestückt ist.

Aufgrund des hohen Bedarfs an Atemschutzträgern kamen die Feuerwehren Tangendorf, Toppenstedt, Vierhöfen und Wulfsenauch zum Einsatz. Zudem alarmierte die Leitstelle die Feuerwehr Pattensen (Stadt Winsen). Der Landkreis Harburg entsandte den Fachzug „Spüren und Messen“ der Kreisfeuerwehrbereitschaft, bestehend aus Kräften und Fahrzeugen der Feuerwehren Jesteburg, Stelle und Rade. Zur Versorgung der über 250 Einsatzkräfte rückte der Fachzug „Verpflegung“ mit Kräften aus Buchholz und Kakenstorf nach Salzhausen aus, ebenso wie die Feuerwehr Hörsten (Gemeinde Seevetal), die mit dem AB-Atemschutz des Landkreises anrückte.

Aus der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) des Landkreises kam das Wechselladerfahrzeug mit Schlauchmaterial an die Einsatzstelle. Gemeindebrandmeister Petersen alarmierte zudem die Drohnengruppe des DRK, die der Einsatzleitung Übersichtsbilder der Einsatzstelle in den Einsatzleitwagen überspielte.

Einsturzgefahr: Innenangriff nicht mehr möglich

Nachdem ein Übergreifen auf Nachbargebäude erfolgreich verhindert worden war, konnte die Brandbekämpfung intensiviert werden. Von drei Seiten bekämpften die Feuerwehrleute über die Hubrettungsgeräte und vom Boden das Feuer. Ein Innenangriff war aufgrund der Einsturzgefahr der Halle nicht mehr möglich. Während der Löscharbeiten ereigneten sich mehrere kleinere Explosionen, woraufhin sich die Einsatzkräfte vorübergehend zurückziehen mussten.

Mit einem Privat-Bagger wird die Außenhaut der Halle entfernt, damit die Brandnester abgelöscht werden können. Foto: Feuerwehr (Bild: Mathias Wille)

Schwierigkeiten bereiteten der Feuerwehr die Außenverkleidung der Halle. Diese bestand aus Metall und bog sich im Brandverlauf nach innen. Hierdurch waren die Brandstellen vom Löschwasser abgeschirmt. Die Einsatzleitung forderte ein Privatunternehmen mit einem Bagger an, der die Außenhaut der Halle an mehreren Stellen entfernte.

Nach Angaben des Eigentümers sind in der Halle zahlreiche wertvolle Produktionsmaschinen ein Raub der Flammen geworden. Er schätzt den entstandenen Schaden auf 15 bis 20 Millionen Euro. Zur Brandursache liegen aktuell noch keine Erkenntnisse vor. Zwei Feuerwehrleute mussten mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung im Krankenhaus behandelt werden.

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