Kronsgaard (SH) – Nach dem Fund einer Manganknolle am Strandabschnitt Pottloch bei Kronsgaard rückten am Mittwochvormittag zahlreiche Einsatzkräfte aus. Die Leitstelle Nord in Harrislee alarmierte gegen 10.15 Uhr sowohl die Freiwillige Feuerwehr Kronsgaard als auch den Löschzug Gefahrgut des Kreises Schleswig-Flensburg.
Die Feuerwehrleute prüfen die von Urlaubern gefundene Manganknolle auf mögliche Radioaktivität. Foto: Benjamin Nolte
Am Dienstag stießen Urlauber auf den rätselhaften Fund und verscharrten ihn zunächst wieder im Sand. Eine spätere Online-Recherche brachte sie auf die Spur: Der Gegenstand ähnelte Manganknollen. Daraufhin kontaktierten sie am Mittwochvormittag die örtliche DLRG-Station. Einer der Rettungsschwimmer holte das Objekt aus dem Sand und transportierte es zur Wachstation, bevor die Alarmierung der Feuerwehr und Polizei erfolgte.
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Da Manganknollen über lange Zeiträume radioaktive Isotope wie Thorium-230 und Radium-226 in ihrer äußeren Schicht anreichern können, löste die Leitstelle einen Großeinsatz aus. Zehn Rettungswagen, mehrere Notärzte aus dem Kreisgebiet und der Stadt Flensburg sowie Führungskräfte für Großschadenslagen rückten nach Kronsgaard aus. Die etwa 30 Rettungsdienstkräfte gingen zunächst am Gerätehaus der Feuerwehr in Bereitstellung.
Feuerwehr und Polizei sperrten den Fundort weiträumig ab, um Schaulustige fernzuhalten und eine potenzielle Kontaminationsgefahr einzudämmen. Unter Atemschutz und mit entsprechenden Messgeräten für radioaktive Strahlung ausgestattet, erkundeten die Gefahrgutspezialisten den Bereich. Nach Angaben der Feuerwehr ergaben die Messungen keine nennenswert erhöhten Strahlenwerte. Die Einsatzkräfte verpackten die Knolle in einem speziellen Bleibehälter und kontrollierten den gesamten Fundbereich nach.
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Der Rettungsdienst untersuchte vier Personen – die beiden Urlauber und zwei DLRG-Rettungsschwimmer. Nach Rücksprache mit Strahlenschutzexperten des Umweltministeriums in Kiel und dem nuklearmedizinischen Institut konnten schließlich alle vor Ort entlassen werden. Gegen 13.45 Uhr beendeten die Einsatzkräfte den Einsatz und gaben den Strandbereich wieder frei.
Bei Temperaturen von bis zu 35 Grad belasteten die Schutzanzüge die Einsatzkräfte erheblich. Die Einsatzleitung stellte glücklicherweise ausreichend Getränke zur Verfügung. Nach Angaben der Leitstelle Nord verletzte sich bei dem Einsatz niemand.
Spezialisierte Fachkräfte sollen nun klären, ob der Fund tatsächlich radioaktiv ist oder keine Gefahr darstellt. Das endgültige Untersuchungsergebnis liegt noch nicht vor. Zudem mahnen die Behörden Strandbesucher zur Vorsicht: Verdächtige Objekte sollen nicht berührt werden – stattdessen raten sie zur sofortigen Meldung an Rettungsleitstelle oder Polizei.
Wenn man Bedenken hat, dass es sich um einen radioaktiven Gegenstand halten könnte, und schickt wegen der gefährlichen Strahlung die Feuerwehr, die mit Atemschutzgeräten arbeitet. Warum haben die dann nur die normale Schutzausrüstung an und nicht eine Ausrüstung die vor radioaktiver Strahlung schützt?
Es ist m. E. sehr häufig so, dass die Verantwortlichen nur sehr begrenzt den seltenen potenziellen Gefahrenlagen adäquat reagieren können. Es fehlt auf den unteren Katastrophenschutzebenen in aller Regel an Trainings und Fachkenntnis bei den Ausbildern. In den mittleren und höheren Ebenen ( Landkreis und Bezirk) haben die Katastrophenschutzverantwortlichen oft leinerlei Schulungen, und sind wie bei der Katastrophe im Ahrtal vollkommen überfordert. Das Problem ist, dass nur auf dem Papier die Welt in Ordnung ist. Landräte etc. haben in der Regel absolut keinen blassen Schimmer von den Aufgaben und Problemen die in einer Katastrophe zu bewältigen sind. (siehe Ahrtal)
Die Übertragung von Verantwortung auf Politiker im Katastrophenfall ist eine zusätzliche Katastrophe. Die haben keine Ahnung vom Rettungsdienst, Feuerwehrdienst oder THW etc. Die Entscheidungshoheit muss in Katastrophen in professionelle Hände. Laiendarsteller gehören ins Theater!
Wenn man Bedenken hat, dass es sich um einen radioaktiven Gegenstand halten könnte, und schickt wegen der gefährlichen Strahlung die Feuerwehr, die mit Atemschutzgeräten arbeitet. Warum haben die dann nur die normale Schutzausrüstung an und nicht eine Ausrüstung die vor radioaktiver Strahlung schützt?
Es ist m. E. sehr häufig so, dass die Verantwortlichen nur sehr begrenzt den seltenen potenziellen Gefahrenlagen adäquat reagieren können. Es fehlt auf den unteren Katastrophenschutzebenen in aller Regel an Trainings und Fachkenntnis bei den Ausbildern. In den mittleren und höheren Ebenen ( Landkreis und Bezirk) haben die Katastrophenschutzverantwortlichen oft leinerlei Schulungen, und sind wie bei der Katastrophe im Ahrtal vollkommen überfordert. Das Problem ist, dass nur auf dem Papier die Welt in Ordnung ist. Landräte etc. haben in der Regel absolut keinen blassen Schimmer von den Aufgaben und Problemen die in einer Katastrophe zu bewältigen sind. (siehe Ahrtal)
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