Oberbürgermeister distanziert sich

Rechtsradikale Parolen über Lautsprecheranlage

Leonberg (BW) – Gleich mehrere Anwohnerinnen und Anwohner aus Leonberg (Kreis Böblingen) meldeten sich am Wochenende bei der Polizei. Zuvor war ihnen ein Feuerwehrfahrzeug aufgefallen, dessen Besatzung über die verbaute Lautsprecheranlage rechtsradikale Parolen skandierte. Nun bezieht der Oberbürgermeister der Stadt Stellung zu den Vorwürfen.

Über die Lautsprecheranlage eines Feuerwehrfahrzeugs gaben Feuerwehrleute in Leonberg am Wochenende rechtsradikale Parolen ab. Symbolfoto: Hegemann 

Am frühen Samstagmorgen erreichten die Polizei mehre Hinweise auf ein Feuerwehrfahrzeug, über dass radikalen Parolen verbreiten werden. Sofort machten sich Polizeibeamte auf den Weg, um dem Verdacht nachzugehen.

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Bei der Kontrolle des Einsatzfahrzeugs stellten die Polizisten insgesamt fünf Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr fest. Die Ehrenamtlichen befanden sich mutmaßlich auf der Rückfahrt von einer Veranstaltung.

Mindestens eine Person nutzte dabei offenbar die Lautsprecheranlage des Feuerwehrfahrzeugs, um lautstark rechtsradikale Parolen zu verbreiten. Ein Alkoholtest bei dem später angetroffenen 25-jährigen Fahrer ergab zudem einen Atemalkoholkonzentration von 0,8 Promille. Nun ermittelt die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg gegen die Insassen des Fahrzeugs wegen des Verdachts der Volksverhetzung.

Fünf Feuerwehrleute vom Dienst suspendiert

Am Montag folgte dann eine Stellungnahme der Stadt Leonberg. „Der Vorfall ist schockierend. Ich bin zutiefst bestürzt und sehr getroffen“, sagt Oberbürgermeister Martin Georg Cohn und distanziert sich in aller Deutlichkeit von der Tat. „Dass gerade ehrenamtliche Feuerwehrmänner, denen ihre Verantwortung für die Sicherheit unserer Gesellschaft besonders bewusst sein sollte, solche Parolen ausrufen, ist nicht nur tragisch, sondern vor allem erschreckend. Deshalb ist es unerlässlich unverzüglich die notwendigen Maßnahmen zu treffen.“

Als Reaktion auf die Vorwürfe suspendierte Feuerwehrkommandant Wolfgang Zimmermann die beschuldigten Männer vom Feuerwehrdienst.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Also man sollte sich jetzt nicht so tun als wären es nur Rechtsextreme! Es ist genauso bekannt, das Linksextreme und Grüne die Gefahrenabwehr, Justiz unterwandern wollen, siehe letzte Generation wo sogar die Polizei schon mit macht.

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  2. Mich wundert das leider wenig. Die Pläne Rechtsextremer die Gefahrenabwehr zu unterwandern sind nicht neu. Seit mindestens zwei Jahren wird vor allem durch Formate wie Panorama (NDR), oder frontal (ZDF) in unregelmäßigen Abständen über derartige Absichten berichtet.

    In meiner Feuerwehr, die sich in einer mittleren kreisangehörigen Stadt in NRW befindet ist in einem von drei Freiwilligen Löschzügen eine teilweise sehr weit rechtsstehende Gesinnung vorhanden (gerade bei den älteren Semestern). Dies geht auch teilweise in die Kreise der JF Ausbilder, was der JF-Mannschaft nicht gefällt.

    An sonsten stimme ich absolut zu

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  3. Unfassbar, dass so etwas in der Feuerwehr passiert. Wer in der Feuerwehr ist, möchte seinen Mitmenschen helfen und damit sind alle Mitmenschen gemeint, nicht nur die Deutschen. Wer rechtsradikales Gedankengut in sich trägt, ist in der Feuerwehr falsch und sollte von selbst austreten, bevor er “ausgetreten wird”.

    Außerdem gilt, Alkohol und das Führen eines Feuerwehrfahrzeugs passt nicht zusammen. Es ist mir unverständlich, dass dieses bei manchen Kameraden noch nicht angekommen ist.

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