Flächendeckender Notrufausfall behoben

“Notruf nicht ausprobieren!”

Bremen – In den frühen Morgenstunden ist es heute zu einem nahezu flächendeckenden Ausfall der Notrufnummer 110 und 112 in Deutschland gekommen. Die Störung ist inzwischen überall behoben. “Der Notruf funktioniert wieder”, bestätigte Jan Ole Unger von der Pressestelle der Feuerwehr Hamburg. Er appellierte an die Bevölkerung, jetzt nicht die 112 oder die 110 zu wählen, um es selbst auszuprobieren. Warum es zu dem Ausfall gekommen ist, analysieren derzeit Techniker der Telekom. Für den Nachmittag ist eine Pressemitteilung angekündigt.

In den frühen Morgenstunden war heute Morgen in vielen Teilen Deutschlands die Notrufnummer 112 nicht erreichbar. Foto: Hegemann

“Es gibt für die Leitstellen keine Mitteilung der Telekom, wenn der Notruf nicht mehr erreichbar ist”, teilt Michael Richartz, der Leiter der Leitstelle der  Feuerwehr Bremen auf Nachfrage von feuerwehrmagazin.de mit.  Um 5.25 Uhr haben die Bremer Disponenten sich gewundert, dass es so ruhig ist. Sie hätten dann selbst die 112 angerufen und den Ausfall bemerkt, so Richartz. In der Regel wird der Feuerwehr-Notruf in solchen Fällen auf die Notrufnummer der Polizei umgeroutet. Doch auch die 110 war heute früh nicht erreichbar. Die Feuerwehr Bremen hat dann die Amtsnummern über die Medien veröffentlicht. Um 5.50 Uhr war die 112 in Bremen wieder erreichbar. “So haben wir keine weiteren Schritte mehr veranlasst”, erklärt Richartz.

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In der Hansestadt Hamburg trat die Störung schon eher auf. Hier wurden die Disponenten gegen 4.30 Uhr stutzig, dass die Telefone über mehrere Minuten still blieben. “Ob der Notruf funktioniert, kann nur durch einen eigenen Anruf der 112 geprüft werden”, so Feuerwehr-Pressesprecher Unger. Sofort wurden die Telegraphenzimmer der 18 BF-Wachen und alle 86 Häuser der freiwilligen Feuerwehr in Hamburg mit Personal fest besetzt. Auch in Hamburg waren die Feuerwehrhäuser und BF-Wachen sowie die Leitstelle über die Amtsleitungen erreichbar. Über das Modulare Warnsystem des Bundes (MOWAS) und die Warn-App NINA wurden Hamburgerinnen und Hamburger aufgerufen, Notfälle über die Telefonnummer 42851-4999 zu melden. Unger empfiehlt: “Die Telefonnummern der nächstgelegenen Polizeidienststelle, der örtlichen Feuerwehr und der zuständigen Leitstelle sollte sich jeder abspeichern.”

Ab 6 Uhr funktionierten die Notrufe in Hamburg wieder. Um 6.20 Uhr bestätigte die Telekom offiziell die Behebung der Störung in der Hansestadt. Auch die Radiosender gaben Entwarnung. Tatsächlich haben sich viele Menschen dann selbst davon überzeugen wollen, ob der Notruf funktioniert und die 112 gewählt. Ein Phänomen, von dem aus ganz Deutschland, berichtet wird. 

Bevölkerung über Warn-Apps informiert 

Die Warnung und Information der Bevölkerung wurde auch in Feuerwehr Frankfurt am Main über MoWaS sowie NINA durchgeführt. Die Feuerwehr hat diese Information hierbei als amtliche Gefahrenmitteilung eingestuft. Damit wurden Rundfunk und Medien informiert, um die Warnung zügig und umfassend zu verbreiten. Ziel war es, frühzeitig die Bevölkerung über die getroffenen Maßnahmen und Rückfallebenen zum Notruf zu informieren. “Wie die heutige Lage erneut gezeigt hat, ist es erforderlich sich in Notfallsituationen Informationen einzuholen. Hierzu empfiehlt die Feuerwehr Frankfurt am Main die Nutzung der App “NINA” auf den mobilen Endgeräten. So können entsprechende Informationen und Warnungen mit Handlungsempfehlungen empfangen werden”, heißt es von der Pressestelle der Feuerwehr Frankfurt. 

In Düsseldorf fiel der Notruf ab zirka 5.30 Uhr für rund 15 Minuten aus. An allen BF-Wachen in der Stadt wurden die Pforten besetzt. Parallel dazu liefen weitere Vorbereitungen, um möglichst an vielen Stellen in der Landeshauptstadt präsent zu sein und so eine sichtbare Anlaufstelle für die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer zu etablieren. “Wäre es zu einem längerfristigen Ausfall der Notrufnummer gekommen, wären ebenfalls alle Standorte der Freiwilligen Feuerwehr mit ehrenamtlichen Einsatzkräften besetzt worden, sodass die Menschen in einem Notfall dort einen kompetenten Ansprechpartner erreicht hätten”, heißt es in einer Pressemitteilung der Feuerwehr Düsseldorf. “Die Kompensationsmaßnahmen sahen ebenfalls Einsatzfahrzeuge vor, die in den einzelnen Stadtteilen patrouilliert hätten und so eine zusätzliche Möglichkeit zur Meldung eines Notfalles darstellten.”  

Kommentare zu diesem Artikel

  1. In NRW gab es auch Ausfälle zu dem Zeitpunkt. NINA und KAT-Warn haben beide funktioniert, auf 2 Smartphones (Gigaset GS-110 + Galaxy A3-2015)

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  2. Auch die App “Katwarn” hat einige Zeit nicht funktioniert, zumindest auf meinem Handy nicht. Ob es eine Zusammenhang gibt, ist nciht bekannt.

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