11.2.: Tag des Europäischen Notrufs

Europäischer Tag des Notrufs 112

Bremen – Jedes Jahr zum 11. Februar wird der Europäische Tag des Notrufs 112 gefeiert. So soll aufmerksam gemachten werden auf die europaweite Gültigkeit der Nummer 112 sowie die Vorteile einer kontinentweiten Notrufnummer herausgestellt werden. Seit Dezember 2008 können die Bürger aller 28 Länder der Europäischen Union aus allen Fest- und Mobilfunknetzen gebührenfrei die Feuerwehr, Rettungsdienste oder die Polizei unter dieser einheitlichen Notrufnummer erreichen. Auf dem Nachrichtendienst Twitter wird es heute unter dem Hashtag #112live Tweets aller teilnehmenden Berufsfeuerwehren aus dem gesamten Bundesgebiet geben.

Wer die 112 wählt, landet in einer (Feuerwehr- und) Rettungsleitstelle. Hier werden die Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdienst koordiniert. Doch was steckt hinter dem Notruf und wie kann er aktuell in die Brandschutzerziehung eingebracht werden? Wir klären auf.

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Die wichtigsten Fakten zum Notruf 112:

  • Ein Anruf ist immer kostenfrei.
  • Notrufe erreichen immer eine 24 Stunden/7 Tage besetzte Leitstelle.
  • Sie kann für Notrufe zum Rettungsdienst, zur Feuerwehr und zur Polizei genutzt werden.
  • Ein Notruf beginnt immer mit der Information: „Wo ist etwas passiert?“
  • Die Notrufnummer 112 kann von überall her erreicht werden, egal ob Festnetz, öffentliches Telefon oder Mobiltelefon. Beim Handy muss allerdings eine SIM-Karte eingelegt sein.

Die W-Fragen

  • Wo ist etwas geschehen? Wo ist der Notfallort?
  • Was ist geschehen?
  • Wer ruft an?
  • Warten auf Rückfragen der Leitstelle!

Früher gab es die sogenannten 5 W-Fragen: Wer?, Wo?, Was?, Wie viele? und Warten. Die erste Frage lautete immer: Wer ruft an? Diese W-Fragen und ihre Reihenfolge wurden auch so in der Brandschutzerziehung gelehrt. Insbesondere durch das Mobiltelefon ist jetzt aber die Frage nach dem Notfallort die erste und wichtigste. Denn es kam häufiger vor, dass die Verbindung kurz nach der Notrufannahme abbrach. Ist das „Wo?“ geklärt, kann aber zumindest eine Einheit zur Kontrolle des angegebenen Notfallorts entsandt werden.

Unter Berücksichtigung einer strukturierten beziehungsweise standardisierten Notrufabfrage der Leitstelle stellte sich die Frage, ob die Lerninhalte der Brandschutzerziehung und -aufklärung noch zum heutigen Vorgehen der Leitstellen passen.

„Ein Auswendiglernen der W-Fragen
ist nicht mehr notwendig.“

Der Gemeinsame Ausschuss Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) und der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) haben eine Fachempfehlung zum Notruf herausgebracht:

>>Fachempfehlung
„Der Notruf in der Brandschutzerziehung und -aufklärung“<<

Tag des Notrufs

Bremen – Am 11. Februar findet der „Europäische Notruftag“ statt. Dieses Datum wurde aufgrund der Ziffernfolge ausgewählt, um auf die einheitliche Notrufnummer 112 in Europa hinzuweisen. Diese Nummer ist kostenfrei und gilt für alle europäischen Staaten. Wird der Notruf 112 von einem Mobiltelefon angerufen, geht dieser bei der nächstgelegenen Notrufzentrale ein. Hier erhält der Meldende stets adäquate Hilfe. Im Festnetz wird der Anrufer automatisch mit der zuständigen Leitstelle verbunden.

Über die Notrufnummer 112 erreicht der Hilfesuchende eine rund um die Uhr besetzte Leitstelle mit einem kompetenten Ansprechpartner

Wie wichtig das Thema Notruf in Europa genommen wird, zeigt sich daran, dass es sogar eine eigene Organisation in Brüssel gibt, die sich um wichtige Fragen kümmert. Vor allem bemüht sich die EENA, die European Emergency Number Association, darum, die 112 überall noch bekannter zu machen. Denn immer noch sind weniger als die Hälfte aller Europäer vertraut mit dieser Nummer und würden sie in einem Notfall auch wählen, so die EENA.

In Deutschland wurde die 112 im Jahr 1973 eingeführt. Vorausgegangen war der Tod des achtjährigen Björn Steiger, der nach einem Verkehrsunfall starb, weil Rettungskräfte zu spät eintrafen. Sein Vater engagierte sich für einen einheitlichen, immer erreichbaren Notruf und gründete später die Björn-Steiger-Stiftung. Auch in den USA war der Tod eines Menschen Ursache für die Einführung der dortigen Notrufnummer 911. Die Ermordung der 28-jährigen New Yorkerin Kitty Genovese erregte die Bürger und legte den Grundstein für einen einheitlichen Notruf.

Weitere wichtige Rufnummern in Deutschland:

  • 110: Direkte Notrufnummer der Polizei; Meldung von Straftaten, Unfällen ohne Personenschaden und ähnlichem.
  • 115: Behördenruf; direkte Auskunft zu Leistungen der öffentlichen Verwaltung, seit 2011 in Betrieb.
  • 116 116: Rufnummer zur Sperrung elektronischer Berechtigungen wie EC- oder Kreditkarten.
  • 116 117: Rufnummer des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes.
  • 0800 190 99 99: Feldjäger (Militärpolizei).
  • 0800 6 888 000: Bundespolizei.
  • 19 222: Geplante Krankentransporte, funktioniert in der Regel nur mit der örtlichen Vorwahl der jeweiligen Leitstelle.
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Kommentar zu diesem Artikel

  1. Schade um das Twittergewitter, wenn irgendwelche Leute meinen, die Bekanntheit des Hashtags ausnutzen zu müssen, um auf türkisch ihre Spam-Nachrichten zu verbreiten. Unter dem Hashtag habe ich vor lauter Spam kaum etwas von den Feuerwehren gesehen.

    Grundsätzlich ist es fraglich, ob öffentliche Institutionen auf eine mehr oder weniger unseriöse Plattform, wie Twitter zurückgreifen sollten.

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