Niebüll (SH) – In der Nacht zum Montag ist in der Gather Landstraße ein Großbrand in einem Autohaus ausgebrochen. Nach Angaben der Feuerwehr griffen die Flammen von einem Müllcontainer rasch auf das Gebäude über. Mehr als 150 Einsatzkräfte bekämpften die Flammen über Stunden, der Schaden liegt im Millionenbereich.
Meterhohe Flammen schlugen aus dem Autohaus in Niebüll. Rund 160 Einsatzkräfte kämpften in der Nacht gegen den Großbrand. Foto: Iwersen
Um 0:39 Uhr alarmierte die Leitstelle die Feuerwehr zunächst zu einem brennenden Container vor dem Werkstattgebäude. Wenige Minuten nach Eintreffen der ersten Kräfte hatte das Feuer bereits die Fassade erfasst. Kurz darauf stand die Werkstatt mit mehreren abgestellten Fahrzeugen in Vollbrand. Einsatzleiter Sönke Hansen löste daraufhin Großalarm aus.
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Großeinsatz mit mehreren Wehren
Die Freiwilligen Feuerwehren aus Langstoft, Risum, Lindholm, Klixbüll, Bredstedt, Leck und Tondern eilten zur Unterstützung nach Niebüll. Auch das Technische Hilfswerk und das Deutsche Rote Kreuz wurden hinzugezogen. Insgesamt waren rund 160 Kräfte im Einsatz.
In der Werkstatt gelagerte Kraftstoffe, Öle und Reifen beschleunigten die Ausbreitung. Das Feuer griff von der Werkstatt auf das Ersatzteillager und später auch auf die Werkstattannahme über. Um die Flammen einzudämmen, setzte die Feuerwehr Bredstedt eine zweite Drehleiter an der Gebäuderückseite ein. Ein Bagger riss zudem eine Wand des Autohauses ein, um Glutnester im Inneren zu erreichen.
Verkaufsraum erhalten
Die Fahrzeuge in der Werkstatt konnten die Einsatzkräfte nicht mehr retten. Draußen abgestellte Pkw schafften sie teilweise in Sicherheit. Im Verkaufsraum ausgestellte Neuwagen fuhren Feuerwehrleute rechtzeitig ins Freie. Während Werkstatt, Ersatzteillager und Annahme vollständig zerstört wurden, blieb der Verkaufsraum als einziger Gebäudeteil erhalten. Insgesamt gingen etwa drei Viertel des Komplexes in den Flammen verloren.
Die Hitze bedrohte auch einen angrenzenden Lebensmittelmarkt – ein Übergreifen konnte die Feuerwehr mittels Riegelstellung verhindern.
Für die Löschwasserversorgung brachte ein Tanklöschfahrzeug aus dem 20 Kilometer entfernten Tondern zusätzlich Wasser an die Einsatzstelle. Das DRK versorgte die Einsatzkräfte stundenlang mit Getränken, die Feuerwehrtechnische Zentrale stellte Atemluftflaschen bereit. Wegen der starken Rauchentwicklung warnte die Feuerwehr die Bevölkerung über NINA, Katwarn und Radiodurchsagen, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Nachlöscharbeiten am Montag
Am Montagvormittag mussten die Niebüller Einsatzkräfte erneut ausrücken, da aus den Trümmern wieder Rauch aufstieg. Mit zwei Löschangriffen und einem Bagger, der Glutnester freilegte, beendeten sie den Einsatz nach einer Stunde. Die Polizei beschlagnahmte den Brandort und nahm Ermittlungen auf.
Die Marktleitung des angrenzenden Discounters bedankte sich bei den Kräften und spendierte zur Abkühlung Eis. Nach ersten Schätzungen beläuft sich der Schaden auf einen siebenstelligen Betrag. Verletzte gab es bei dem Großbrand nicht.