Trauer um Opfer der Loveparade

WDR-Dokumentation zur Loveparade-Katastrophe

Düsseldorf – Nach der Loveparade-Katastrophe zeigt der WDR am kommenden Samstag (31. Juli) eine halbstündige Reportage über das Unglück. Kurzfristig wurde der Inhalt der geplanten “Hier und Heute-Reportage” ab 18.20 Uhr geändert. Der neue Titel: “Die Todes-Parade – Protokoll der Katastrophe von Duisburg.”

Symbolfoto: Sven Buchenau

Die Bässe wummern. Die Party steigt. Seit dem frühen Morgen strömen Raver aus ganz Deutschland nach Duisburg zur Love-Parade. Zur großen Abschlussparty ab 17 Uhr schwillt der Besucherstrom enorm an. Tausende junge Menschen drängen zugleich durch den einzigen Zugang zum Partygelände – zwei nur 15 Meter breite Tunnel, die beide auf die Haupteingangsrampe führen. Kurz nach 17 Uhr bricht dann am Ende des einen Tunnels die Massenpanik aus. Die Polizei spricht zunächst von zehn Toten und 15 Verletzten. Doch die Zahl der Opfer ist höher, 16 Menschen sterben am Unglücksort, fünf weitere erliegen ihren schweren Verletzungen im Krankenhaus. 21 Tote, über 500 Verletzte – das ist am Ende die schreckliche Bilanz.

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Fassungslosigkeit und Trauer bestimmen den Tag nach der Tragödie. Doch es stellt sich zugleich auch die Frage nach der Verantwortlichkeit. Wie konnte es zu dieser Katastrophe kommen? Warum versagten die Sicherheitsvorkehrungen? Wer trägt die Verantwortung für die Ereignisse? Stadt, Veranstalter und Polizei schieben sich gegenseitig die Schuld an der Katastrophe zu. In den folgenden Tagen tauchen immer mehr Dokumente auf, die belegen, dass schon lange vor der Veranstaltung vor großen Sicherheitsrisiken gewarnt wurde. Duisburgs Oberbürgermeister Sauerland gerät immer massiver unter Druck.

Aber auch Veranstalter und Polizei sehen sich heftigen Vorwürfen ausgesetzt. Wer an welcher Stelle zu welchem Zeitpunkt versagt, falsch gehandelt oder diese Tragödie möglicherweise sogar fahrlässig in Kauf genommen hat, das ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft. Auch die Politik will Konsequenzen ziehen und die Sicherheitsanforderungen für solche offenen Massenveranstaltungen verschärfen.

Bei den direkt Betroffenen aber – den Angehörigen der Toten, den Überlebenden und Augenzeugen der Katastrophe – herrscht eine Woche danach anderes: Wut, Trauer, Fassungslosigkeit. Und auch die Menschen von Duisburg können immer noch nicht so recht begreifen, dass ihre Stadt in Schlagzeilen weltweit für Panik und Tod steht.

Henry Bischoff, der die Todes-Parade von Duisburg hautnah erlebt hat, und Sophie Schulenburg zeichnen in ihrem Film das Protokoll einer Katastrophe, die alle, die dabei waren, eine Stadt und die ganze Republik erschüttert hat. 

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