Feuerwehr und THW im Einsatz

Nord-Ostsee-Kanal gesperrt: großflächiger Ölaustritt

Brunsbüttel (SH) – Seit heute Morgen ist der Nord-Ostsee-Kanal im Bereich der Brunsbütteler Schleusen wegen einer Ölverunreinigung gesperrt. Auf Ersuchen des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN) hat das Havariekommando (HK) die Gesamteinsatzleitung übernommen.

Seit heute Morgen ist der Nord-Ostsee-Kanal wegen eines Ölaustritts gesperrt. Das Havariekommando hat die Gesamteinsatzleitung übernommen.

Wie das HK mitteilt, sind schon am vergangenen Freitag kleinere Mengen Öl auf dem Wasser aufgefallen. Beamte der Wasserschutzpolizei Brunsbüttel hatten nach Angaben der Polizeidirektion Itzehoe zunächst eine rund 5 x 600 Meter große, ölähnliche, braune Verunreinigung festgestellt.

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Daher waren seit dem Wochenende Kräfte des LKN, der THW-Ortsverbände Meldorf, Kiel und Pinneberg sowie die Ölwehr der Feuerwehr Brunsbüttel tätig. Nach Angaben der Feuerwehr hat die Fernpiloten-Einheit des Kreisfeuerwehrverbandes Dithmarschen auf Ersuchen des LKN den Nord-Ostsee-Kanal am Montag und am Dienstag mit Drohnen abgeflogen. Die Luftbilder der Verunreinigung dienten der Bewertung des weiteren Vorgehens.

Seit heute ist außerdem der THW-Ortsverband Hamburg-Mitte vor Ort. Ehrenamtliche Kräfte der Feuerwehr Brunsbüttel unterstützen mit einem Einsatzleitwagen (ELW) die Koordination der Maßnahmen.

Auf der Landseite saugen die Kräfte Öl ab. Drei Mehrzweckarbeitsboote sind in den Hafenbecken im Einsatz. Ölsperren sollen eine weitere Ausbreitung des Öls verhindern.

Bislang konnte die Polizei keinen Verursacher ermitteln. Menge und Art des ausgetretenen Gefahrstoffs werden zurzeit noch analysiert.

Das HK hat das Mehrzweckschiff „Neuwerk“ sowie das Ölbekämpfungsschiff „Knechtsand“ zur Einsatzstelle beordert. „Unsere Priorität ist, den Kanal wieder freizubekommen“, sagt der Pressesprecher des Havariekommandos, Benedikt Spangardt, gegenüber dem Feuerwehr-Magazin.

UPDATE: Ursache gefunden

Wie das Haveriekommando und die Polizei heute Nachmittag erklären, ist ein Leck in einer Ölleitung am Nordufer des Nord-Ostsee-Kanal die Ursache für die Ölverschmutzung auf dem Wasser des Kanals. “Die Austrittsstelle konnte abgedichtet werden, so dass kein weiteres Öl mehr austritt”, heißt es in einer Pressemitteilung. Wie es zu dem Leck kommen konnte, sei bisher ebenso wenig bekannt wie der Zeitpunkt der Freigabe der Schleusen für den Schiffsverkehr.

Die Verunreinigung des Kanals soll sich von der Schleuse Brunsbüttel aus etwa 6 Kilometer nach Osten erstrecken. Betroffen sind auch die Schleusenkammern. 

Ölbekämpfung am Nord-Ostsee-Kanal: Im Hintergrund das Mehrzweckschiff “Neuwerk”, vorn am Ufer Einsatzkräfte der Feuerwehr.

Die “Knechtsand” und die “Neuwerk” nehmen das Öl von der Wasseroberfläche auf. Am Abend soll zudem das Mehrzweckschiff “Scharnhörn” zur weiteren Unterstützung eintreffen.

Vom Marinefliegerstützpunkt Nordholz ist ein Ölaufklärungsflugzeug DO228 des Havariekommandos aufgestiegen, um über die Einsatzstelle zu fliegen. Die Besatzung hat Daten zum Ausmaß der Verschmutzung erfasst.

Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht, betont das HK. Wegen möglicher Explosionsgefahr war zunächst eine Warnmeldung über die Warnapp NINA abgesetzt und später wieder aufgehoben worden.

Kommentar zu diesem Artikel

  1. mich würde mal interessieren, wer denn diese Pipeline gehört? irgendwie kann man das nirgendwo lesen… echt merkwürdig.

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