Vorerst nur für Android-Nutzer

Neue Technik ortet 112-Anrufer

Freiburg/Berlin – Mit einer neuen Technologie können Leitstellen ab sofort Einsatzorte besser lokalisieren. Vorausgesetzt, der Notruf kommt von einem bestimmten Smartphone mit der passenden Technologie. Dank einer Zusammenarbeit der Berliner Feuerwehr und der Integrierten Leitstelle (ILS) Freiburg-Breisgau-Hochschwarzwald mit Google sowie den drei Mobilfunk-Netzbetreibern in Deutschland bringt die Funktion Advanced Mobile Location (AML) exakte Standortinformationen von Android-Smartphones zu den Leitstellen.

Bei Notrufen aus dem Mobilfunknetz wird der genaue Unglücksort automatisch an die Rettungsleitstelle übermittelt – bis auf wenige Meter genau. Der große Vorteil: Insbesondere in Situationen, in denen Hilfesuchende den Notfallort nicht genau beschreiben können, spart die neue Technik wertvolle Zeit.

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Die Smartphone-Nutzer müssen sich für die Aktivierung von AML keine App installieren oder anderweitig aktiv werden. Wenn die Notrufnummer 112 gewählt wird, werden die Standortdienste im Smartphone automatisch aktiviert und direkt über den AML-Endpunkt an die zuständige Leitstelle übermittelt. Für den Mobilfunk-Kunden fallen keine Kosten an.

Android Emergency Location Service (ELS), Google’s Ausführung von AML, wird von allen Smartphones mit Android OS 4.0 und höher unterstützt, sofern die Google Play Services installiert sind. Google hatte die AML-Funktion schon vor rund drei Jahren bereitgestellt. In anderen Ländern wie Belgien, Estland oder Schweden wird sie bereits eingesetzt.

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Gut sichtbar und haftet perfekt: Dachaufsetzer “Feuerwehr im Einsatz”erhältlich in den Varianten “City” und “Speed”.

Aktuell werden nach Angaben der ILS Freiburg-Breisgau-Hochschwarzwald nur Standorte von Android-Geräten übermittelt. Apple hatte die AML-Funktion mit dem Update iOS 11.3 bereits integriert, in Deutschland wird die Abfrage jedoch noch nicht unterstützt. 

Die Berliner Feuerwehr und die ILS Freiburg- Breisgau-Hochschwarzwald betreiben redundant den AML-Endpunkt für alle Leitstellen in Deutschland. Derzeit sind bereits ein Drittel der Leitstellen in Deutschland an den AML-Endpunkt angebunden und empfangen somit bereits die Standortdaten. Die übrigen Leitstellen werden sich sukzessive in den nächsten Monaten anbinden.

Beitrag der Badischen Zeitung zum Thema bei Youtube:

Alle Beteiligten haben bei der Entwicklung von Anfang an großen Wert auf eine datenschutzfreundliche Umsetzung gelegt, teilte die Berliner Feuerwehr mit. Google habe ELS so entwickelt, dass die Standortdaten nur übermittelt werden können, wenn der Smartphone-Nutzer den Notruf 112 wählt. Im AML Endpunkt werden die Daten nur kurzzeitig vorgehalten. Eine Stunde nach dem Notruf werden die Standortdaten dort unwiederbringlich gelöscht und stehen dann nur noch in der zuständigen Leitstelle zur Verfügung. Eine Arbeitsgruppe der Datenschutzkonferenz, einem Gremium der unabhängigen deutschen Datenschutzaufsichtsbehörden des Bundes und der Länder, hat das Konzept ausgiebig geprüft.

Informationen zum Android Emergency Location Service (ELS) gibt es unter: https://crisisresponse.google/els

Integrierte Leitstelle (ILS) Freiburg-Breisgau-Hochschwarzwald bei der Feuerwehr Freiburg. (Bild: Michael Rüffer)

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