Ministerinnen Behrens und Faeser in Braunschweig

Löschflugzeugstaffel für Niedersachsen vorgestellt

Braunschweig (NI) – Die Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, hat gemeinsam mit der Bundesministerin des Innern und für Heimat, Nancy Faeser, am Mittwoch am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg die niedersächsische Löschflugzeugstaffel sowie das Portfolio Niedersachsens zur Vegetationsbrandbekämpfung vorgestellt.

Löschflugzeug
Löschflugzeug AT802 beim Runway-Überflug (Ost-West-Richtung) in niedriger Höhe mit Abwurf von 3.000 Wasser. Foto: CAP Solutions

Hierzu wurden verschiedene luft- und bodengebundene Brandbekämpfungsmittel sowie der Einsatz eines Löschflugzeuges demonstriert. Ministerin Behrens sagt: „Der Brand- und Katastrophenschutz in Niedersachsen ist sowohl boden- als auch luftgebunden breit aufgestellt. Unsere Strategie bei der Bekämpfung von Vegetationsbränden setzt hierbei auf drei Schwerpunkte: 1. frühes Erkennen, 2. schnelles Reagieren, 3. solidarische Unterstützung. Am Boden verfügt das Land Niedersachsen mit mehr als 130.000 ehrenamtlichen und rund 3.000 beruflichen Einsatzkräften über effiziente und einsatzstarke Feuerwehren. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte stehen mit über 3.000 Ortsfeuerwehren rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr, für Notfälle bereit. Zusätzlich unterstützen Helikopter mit Bambi Buckets, der Feuerwehrflugdienst sowie unsere zwei neuen Löschflugzeuge die bodengebundenen Einsatzkräfte. Durch diese breite Aufstellung halten wir Reaktionszeiten gering und können Vegetationsbrände in kurzer Zeit mit ersten Löschmaßnahmen bekämpfen.“

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Bundesinnenministerin Faeser ergänzt: „Wir haben auch in diesem Sommer schon jetzt verheerende Wald- und Vegetationsbrände erlebt. Und die Waldbrandgefahr bleibt hoch, der Klimawandel führt zu immer trockeneren und heißeren Sommern. Wir müssen uns für diese Gefahren viel stärker wappnen, als das in der Vergangenheit der Fall war. Die Feuerwehren und viele andere Einsatzkräfte leisten
Herausragendes, um Waldbrände zu bekämpfen. Wir werden die Länder mit den Hubschraubern der Bundespolizei, mit dem Technischen Hilfswerk und auch der Bundeswehr weiterhin mit aller Kraft bei der Waldbrandbekämpfung unterstützen. Es ist ein großer Schritt nach vorne, dass in Niedersachsen nun außerdem zwei Löschflugzeuge zur Verfügung stehen, die von der EU und dem Bund mitfinanziert werden. Das zeigt, dass wir zum Schutz unserer Bevölkerung und der Natur hervorragend zusammenarbeiten und uns gegenseitig in großer Solidarität unterstützen. Das gilt für den Bund und die Länder, und das gilt für Deutschland und die ganze EU.“

Die Landesregierung hat bereits frühzeitig begonnen, auch niedersachsenweite Einsatzkonzepte für größere Lagen zu entwickeln und dafür landeseigene Einsatzmittel zu beschaffen. Diese werden entweder zentral beim Niedersächsischen Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK) oder dezentral in den Kommunen stationiert.

Brandbekämpfung am Boden

Eine wichtige Säule der bodengebundenen Kapazitäten bildet die Aufstellung der Landeseinheiten zur Vegetationsbrandbekämpfung, die GFFF-V-Einheiten (Ground forest fire fighting using vehicles). Insgesamt befinden sich vier solcher Einheiten im Aufbau, wobei die erste Einheit (in den Landkreisen Celle und Heidekreis) zum 1. April vergangenen Jahres ihre Fahrzeuge erhalten hat. Ein Teil der Einheit war bereits im vergangenen Jahr gemeinsam mit einer Einheit aus Nordrhein-Westfalen als Teil eines EU-Kontingents bei den großen Waldbränden in Frankreich im Einsatz und hat sich dort unter schwierigen Bedingungen bewährt.

Behrens: „Der Gedanke der Solidarität zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Bemühungen bei der Vegetationsbrandbekämpfung. Brände und Feuer machen nicht vor Grenzen halt – seien es Landkreis-, Länder oder Staatengrenzen. Deshalb müssen wir auch unsere Strategien zur Brandbekämpfung immer grenzüberschreitend denken.“

Zu den vom Land Niedersachsen zentral beschafften Einsatzmitteln gehören unter anderem die Abrollbehälter (AB). Sie wurden entwickelt, um die luft- und bodengebundene Vegetationsbrandbekämpfung zu unterstützen. Ein AB enthält unter anderem das Material, um einen Lande- bzw. Wasseraufnahmeplatz für Hubschrauber mit mobilem Löschwasserbehälter einzurichten sowie spezielles Material zur bodengebundenen Vegetationsbrandbekämpfung. Das Land Niedersachsen beschafft insgesamt fünf dieser AB.

Darüber hinaus werden 26 Löschfahrzeuge für die Überlassung an niedersächsische Kommunen, die in einer Kreisfeuerwehrbereitschaft mitwirken, beschafft. Neben den Aufgaben der Brandbekämpfung,
Technischen Hilfeleistung und Wasserförderung werden diese zudem Geräte wie eine zusätzliche autark betreibbare Tragkraftspritze sowie Löschrucksäcke mitführen.

Brandbekämpfung aus der Luft

Neben den bodengebundenen Einsatzmitteln verfügt das Land Niedersachsen über Aufklärungs- und Bekämpfungsmaßnahmen aus der Luft, die gerade bei größeren Vegetationsbränden von elementarer Bedeutung sind. Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang der Feuerwehrflugdienst (FFD). Neben der Brandfrüherkennung besteht seine Aufgabe darin, die bodengebundenen Einsatzkräfte aus der Luft zu unterstützen und Informationen zum Brandverlauf bereitzustellen. Weitere Unterstützung aus der Luft erhalten die niedersächsischen Feuerwehren seit 2020 zudem von einem Helikopter mit einem flexiblem Löschwasseraußenlastbehälter.

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Auch die Fähigkeiten der niedersächsischen Polizeihubschrauberstaffel wurden ausgebaut. Ein Hubschrauber aus der Staffel kann nun mit einem Lasthaken und einem Außenlastbehälter sowie einem Tankanhänger zur Vegetationsbrandbekämpfung genutzt werden. Seit dem 19. Juni 2023 bereichern zwei leichte, nicht-amphibische Löschflugzeuge die luftgebundenen Einsatzkräfte. Die zwei Flugzeuge des Typs AT 802, mit einer Löschwasserbehälterkapazität von über 3.000 Litern, werden durch die EU, den Bund und das Land Niedersachsen kofinanziert. Der Einsatz der Löschflugzeugstaffel in Niedersachsen ist zunächst bis zum 31. Oktober 2023 vorgesehen. Dies deckt sich mit dem Förderzeitraum der EU, welcher 4,5 Monate beträgt. Die Ausschreibung durch das Land Niedersachsen ist für das Jahr 2023 mit der Option der Verlängerung für 2024 erfolgt.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Interessant das hier mal wieder nur Experten in den Kommentaren unterwegs sind.
    2 Minuten mit dem Thema beschäftigt und sich als Experte sehen.
    Dunning-Kruger-Effekt lässt grüßen 😉

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  2. genau das ist auch der Grund, weshalb dutzende Maschinen dieser Größe seit Jahrzehnten in Spanien etc eigesetzt werden.

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  3. 3000 Liter was für eine wahnsinnige Menge an Wasser, TOP …..
    Ich verstehe es nicht, wenn man schon eigene Flugzeuge anschafft, warum es dann keine anständigen sind? Warum solche kleinen Fuddelflieger?

    Löschflugzeuge vom Typ Canadair CL 415 wären meiner Meinung nach besser geeignet, weil sie das doppelte an Wasser aufnehmen können.
    3000 Liter ist ein Tropfen auf den heißen Stein.
    Brand- und Löschlehre wäre hilfreich gewesen, bei der Anschaffung 😉

    Für Flächenbrände sind die Flugzeuge nicht verkehrt, aber für Waldbrände viel zu klein und darum kann ich mich dem Paul nur anschließen, hier wurde mal wieder Geld völlig sinnlos ausgegeben

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  4. Da wäre es somit so, dass das was das Löschflugzeug beim letzten Anflug gelöscht hat, bis zum wiedererscheinen wieder komplett entfacht ist.

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  5. Wieder so ein Schlauberger
    Haben Sie überhaupt den Text gelesen und verstanden
    Das Flugzeug hat 3000 Liter Wasser an Bord und ist zur Unterstützung gedacht.
    Das man damit kein Feuer löschen kann, ist wohl mittlerweile überall bekannt.
    Die Maschine vom LK Harz hat sich übrigens auch schon bewährt und zwar dort, wo sie für gedacht war. Beim letzten Brand unterhalb des Brockens.

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  6. Unnötig rausgeschmissenes Geld, dass an anderer Stelle besser aufgehoben gewesen wäre.
    Dass die Löschflugzeuge in unseren Breitengraden wenig Sinn machen wurde erst in Jüterbog dieses Jahr bewiesen und damit die Einschätzung vieler in diesem “Business” bestätigt.
    Diese Flugzeuge nehmen rund 2000 Liter Wasser mit hoch. Der Großteil davon ist auf dem Weg nach unten bereits verdampft. Zum Auftanken müssen die flugzeuge einen geeigneten Flugplatz anfliegen, dort landen, warten bis der Tank wieder voll ist (was noch am wenigsten Zeit kostet) und dann wieder starten. Das kostet alles Zeit….. Und das für läppische 2000 Liter Wasser.

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