Rettung in 100 Meter Höhe

Höhenretter befreiten verletzten Monteur aus Windrad

Hückeswagen (NW) – Am vergangenen Montag ereignet sich in Hückeswagen (Oberbergischer Kreis) ein dramatischer Zwischenfall in einer Windkraftanlage. Ein Arbeiter erlitt in der Gondel einen Stromschlag. Höhenretter der Kölner Feuerwehr seilen den Verletzten rund 100 Meter ab.

Aus einer Materialluke wird der verletzte Monteur von Höhenrettern der BF Köln rund 100 Meter abgeseilt. Foto: Feuerwehr Köln

Gegen 17.15 Uhr erleidet ein 31-jähriger Monteur im Rotorkopf einer Windkraftanlage im Vormwald bei Hückeswagen rund 100 Meter Höhe einen Stromschlag, berichtet die Feuerwehr Köln. Die Verletzung ist so schwerwiegend, dass der Mann das Windrad nicht eigenständig verlassen kann. Ab- und Aufstieg erfolgen in der Regel über einen Lift oder eine Leiter im Inneren der Anlage (je nach Ausführung). Ein Kollege des Verletzten setzt einen Notruf ab.

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Kölner Höhenretter sind kurz vor den ehrenamtlichen Kollegen vom DRK vor Ort

Die zuständige Feuerwehr Hückeswagen erhält zur Rettung des Mannes Unterstützung von den Höhenrettern der Feuerwehr Köln und des DRK Kreisverbands Oberberg. Die Kölner Berufsfeuerwehrleute treffen rund 5 Minuten vor den ehrenamtlichen Höhenrettern des DRK an der Einsatzstelle ein. Schwierigkeiten bereitet der Aufenthaltsort des Verletzten. In den Rotorkopf führt nur eine etwa 50 Zentimeter breite Röhre. 

Die Einsatzkräfte können direkt bis an die Windkraftanlage heranfahren. Foto: Feuerwehr Köln

Auf engstem Raum arbeiten die Höhenretter und der Notarzt zusammen. Nachdem der Mann medizinisch versorgt ist, beginnt die technische Rettung. Es schneit und ist teilweise sehr windig. So scheidet die Rettung aus der Luft durch einen Rettungshubschrauber aus. Der Verletzte muss abgeseilt werden. Eine zusätzliche Schwierigkeit ist, dass sich der Monteur im Rotorkopf des Windrads befindet. Er wird schließlich durch die enge Materialluke abgeseilt. Dabei wird er von einem Höhenretter begleitet.

Im Rotorkopf ist es extrem eng. Die Helfer passen gerade alle gleichzeitig hinein. Foto: Feuerwehr Köln

Zurück am Boden wird der verletzte Mann sofort per Hubschrauber in eine Spezialklinik geflogen. Insgesamt dauert die Rettungsaktion über vier Stunden. 

Einige Medien berichten, dass der Mann von einem Blitz getroffen worden sein könnte. Auf Nachfrage des feuerwehrmagazin.de wollte die Pressestelle der Feuerwehr Köln dies nicht bestätigen und verwies auf die laufenden Ermittlungen. 

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Krasse Rettung, enge Betriebsräume. Ein no go!!!
    Die hersteller sollten hier gesetzlich vorgeschrieben werden das hier vernünftig
    Im Rotorraum gerettet werden kann. Und enge Röhren von 50 cm Durchmesser muss es nicht geben. Die stromkonzerne verdienen Millionen Gewinn und dann so was. Ein Menschen leben steht auf den Spiel. Ich finde, das dies ein Bautechnischer Mangel des Rotorraum und Betriebsräume darstellt. Und sowas wird vom TÜV abgenommen.???? Das ist Bull shit. Bei einer
    Eidechse auf der Baustelle Stuttgart 21 wird so ein gescheiss gemacht bei deren Umsiedlung. Ich sag, Naturschutz Gesetz.!
    Wo ist hier im Fall der Rettung das Arbeits
    Schutzgesetzt. Kommt da nicht die Berufsgenossenschaft und schaut sich den unfallort an. Bezüglich Fluchtweg oder Rettungsweg???
    Da muss was geändert werden.

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