Reetdach in Flammen

Großbrand auf Sylt

Kampen auf Sylt (SH) – Kurz vor zwei Uhr morgens ist für die Feuerwehren auf Sylt die Nacht zu Ende. Mit dem Stichwort „Feuer groß mit Person in Gebäude“ alarmiert die Leitstelle die Freiwilligen Feuerwehren (FF) Kampen, Wenningstedt und Westerland.

Auf Sylt muss die Feuerwehr bei einem Großbrand ein Reetdach mühsam abdecken, um an die Glutnester vorzudringen. (Bild: Feuerwehr Kampen)

Als die Feuerwehr Kampen an der Einsatzstelle eintrifft, brennt bereits das Reetdach des Gebäudes. Wehrführer Sven-Olaf Seddig lässt sofort die FF List nachalarmieren. In dem Gebäude befinden sich sechs Wohnungen. Deren Bewohner konnten bereits alle vor dem Eintreffen der Feuerwehr selbständig das Haus verlassen. Ein älterer Bewohner erleidet einen Kreislaufzusammenbruch und wird vom Rettungsdienst betreut. Seddig schickt Trupps unter Atemschutz zur Kontrolle vor, die bestätigen, dass sich niemand mehr in dem brennenden Haus befinden.

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Parallel wird von außen der Löschangriff eingeleitet. Die Einsatzkräfte versuchen, eine Schneise in das Reet zu schlagen. So soll ein Übergreifen der Flammen auf den östlichen Gebäudeteil verhindert werden. Doch das Feuer ist bereits zu weit fortgeschritten. Das Gebäude ist für die Feuerwehr schlecht zu erreichen. Die Bewohner verfügen über einzelne, voneinander abgezäunte Gärten. Diese Abgrenzungen verhindern nun, dass die Feuerwehr schnell zum Brandherd vordringen kann.

Schließlich wird der Löschangriff über den Gelenkmast der FF Westerland geführt. Feuerwehrleute beginnen, das Reetdach abzutragen und abzulöschen. Aufgrund der starken Rauchentwicklung ist das nur unter Atemschutz möglich, weshalb die FF Tinnum und Archsum mit weiteren Trägern hinzugezogen werden.

Ein Übergreifen der Flammen auf die benachbarten Gebäude können die Feuerwehren verhindern. Ein Wohngebäude wird aufgrund der massiven Rauchentwicklung vorsorglich evakuiert, aber die Bewohner können schnell wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.

Das betroffene Gebäude ist jedoch ein Vollschaden. Die Feuerwehr ist bis in die Mittagsstunden mit dem Ablöschen des Reets beschäftigt. Anschließend bleibt bis 18.00 Uhr eine Brandwache vor Ort, die immer wieder Glutnester ablöschen muss. Im Laufe des Einsatzes werden zwei Einsatzkräfte der Feuerwehr verletzt. Einer erleidet eine Rauchgasintoxikation. Beide Einsatzkräfte werden vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht. Inzwischen haben beide das Krankenhaus schon wieder verlassen.

Insgesamt sind 150 Einsatzkräfte der Sylter Feuerwehren, des DRK und der Drohnenstaffel mit 21 Fahrzeugen im Einsatz.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Wer sein Gebäude mit Reet eindeckt, sollte freiwillig eine Feuerlöschanlage installieren. Denkbar wären fest installierte Rasensprenger, die alle Stellen des Daches erreichen, das ganze angeschlossen an eine Pumpe, die mindestens 200L/min schafft, sowohl ein Schwimmteich, aus dem die erforderliche Wassermenge zur Verfügung gestellt werden kann.

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  2. Tja, die Sache mit den Reetdächern..
    Gute Zäune machen doch gute Nachbarn, habe ich gemeint. Für die Feuerwehr ist das aber ausgesprochen hinderlich.
    Ich wünsche den beiden Einsatzkräften gute Besserung und lasse allen ein tolles Lob zukommen, dass die trotz Zäunen einen so schwierigen Einsatz toll gemeistert haben.

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  3. Ja, gut, dass wir eine so tolle FFW auf Sylt haben. Dahinter verbergen sich Menschen, welche sich mit viel Mut und Engagement bei der Freiwilligen Feuerwehr Sylt einbringen. Gut, dass es Euch gibt und Danke für DAS, was Ihr leistet.

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  4. Gut, dass es eine so tolle Feuerwehr gibt. Vielen Dank

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