"Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz"

Freiwillige Feuerwehr Norden entwickelt Schnelltest-Konzept

Norden (NI) – Zum Schutz seiner Einsatzkräfte hat die Freiwillige Feuerwehr Norden (Kreis Aurich) ein Schnelltest-Konzept entwickelt und diese Woche damit begonnen, es in ihren Einsatzalltag einfließen zu lassen. Das Motto lautet: “Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz”.

Nach jedem Einsatz lassen sich die Feuerwehrleute der FF Norden testen. Foto: Freiwillige Feuerwehr Norden

Auch wenn es Schnelltest heißt, bleibt zum Testen keine Zeit, wenn der Pieper klingelt. Daher sind die Einsatzkräfte schon seit Wochen angewiesen, Bürgertests und Testangebote am Arbeitsplatz sowie an Schulen in Anspruch zu nehmen. Nach einem Einsatz kann die Zeit aber für einen Test auf das Covid 19-Virus genutzt werden. Das verhindert zwar keine Infektionsausbreitung im bereits absolvierten Einsatz, jedoch bei einem folgenden Einsatz.

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Jährlich absolviert die Norder Wehr deutlich über 300 Einsätze. In dieser Woche waren es von Montag bis Freitag allein fünf Stück. Manchmal rücken die Norder auch mehrmals an einem Tag aus, so wie am Donnerstag. Je nach Einsatzart und Verfügbarkeit der Kräfte werden die Feuerwehrfahrzeuge in unterschiedlichen Konstellationen besetzt. Das Testkonzept zielt auf die Begrenzung eines kleinen Personenkreises ab, ehe bei einem weiteren Einsatz noch mehr Feuerwehrmänner und -frauen mit dem Virus infiziert oder quarantänepflichtig werden.

Seit Montag geht es nun nach jedem Einsatz zu einem Testzentrum. Die Firma Offshore & Medical Services betreibt auf dem Parkplatz des Real-Marktes im Glückauf ein Drive-In-Testzentrum. Dieses befindet sich unweit des Hilfeleistungszentrums (HLZ) und bietet Platz für große Einsatzfahrzeuge. Außerdem sind die Mitarbeiter in der Lage, zügig größere Personenmengen abzuarbeiten. Letztlich machen auch die umfangreichen Öffnungszeiten das Zentrum zu einem optimalen Partner für die Feuerwehr. Zusätzlich hat das Testzentrum von CoviMedical im Norddeicher Hafen seine Unterstützung beispielsweise in den frühen Morgenstunden zugesagt.

Die Feuerwehrleute fahren direkt von der Einsatzstelle zu einem Testzentrum und lassen sich testen. Danach geht es weiter zum HLZ, um die Einsatzfahrzeuge wieder einsatzbereit zu machen. Wenn die Arbeit dort erledigt ist, kann das Testergebnis bereits auf dem Smartphone abgerufen werden. Wer anderweitig bereits einen Test hat durchführen lassen, muss sich nicht nochmal testen lassen, sofern das Testergebnis nicht älter als 24 Stunden ist.

Der Einsatzleitwagen der FF Norden ist in die Teststrecke mit eingebunden. Foto: Freiwillige Feuerwehr Norden

Um die Feuerwehrleute rund um die Uhr testen zu können, richtet die Norder Feuerwehr zusätzlich ein kleines eigenes Testzentrum im HLZ für sich ein. Unter den Mitgliedern der Feuerwehr befindet sich auch medizinisches Fachpersonal, welches die Tests auf qualifizierte Weise durchführen kann. Zwei Ehefrauen von Feuerwehrmännern, die hauptberuflich als Krankenschwestern arbeiten, gehören zu dem achtköpfigen Testteam der Norder Wehr und führen die Tests in Kürze beispielsweise nachts und am Wochenende durch. Das Konzept deckt eine Woche also rund um die Uhr ab und hilft so, die Einsatzbereitschaft der Norder Wehr mit ihren rund 140 Mitgliedern während der Pandemie zu sichern.

Text: Thomas Weege

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