Rosenbauer stiftet Nr. 1

Erster Panther jetzt im Feuerwehrmuseum Bayern

Waldkraiburg (BY) – Das Projekt “RED 1” war Geheimsache, nur wenige Eingeweihte wussten Bescheid. In der vergangenen Woche sickerte es dann doch etwas frühzeitiger als geplant durch: Das Feuerwehrmuseum Bayern in Waldkraiburg (Kreis Mühldorf am Inn) erhält den ersten Panther, den Rosenbauer jemals gebaut hatte, als Ausstellungsstück. Am Samstag traf er dort ein.

Die Corona-Pandemie hatte auch die Übernahme “eines unserer spektakulärsten Exponate”, wie der 1. Vorsitzende des Feuerwehrmusuems Bayern e. V., Alexander Süsse, sagt, erschwert. Vermutlich wäre auch der Empfang weitaus größer ausgefallen. Die Freude über das Eintreffen des 30 Jahre alten Flughafenlöschfahrzeuges (FLF) konnte das aber nur wenig trüben.

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Die Panther-Seriennummer 1 gibt es zwar nur inoffiziell. Doch es ist unbestritten, dass Rosenbauer genau dieses Fahrzeug 1991 als Prototyp fertig stellte und dann an den Flughafen Genf (Schweiz) verkaufte. Zuletzt – noch bis Dezember 2020 – war das Fahrzeug beim Flughafen Sion (Kanton Wallis) im Einsatz. “Es lässt sich auch erkennen, dass es ein Prototyp ist”, erklärt Süsse gegenüber feuerwehrmagazin.de. “Die Heckleuchten unterscheiden sich etwas von den später gefertigten Serienfahrzeugen.”

Der allererste Panther von Rosenbauer mit der Beschriftung des Flughafens Sion (links), rechts die Nachfolgemodelle der Flughafenfeuerwehr München bis neuesten Generation. (Bild: Flughafen München)

Doch wie kommt das Fahrzeug des österreichischen Herstellers, das fast drei Jahrzehnte in der Schweiz eingesetzt war, ausgerechnet nach Bayern? “Die ganze Geschichte begann vor rund drei Jahren”, erinnert sich Süsse. Er hatte damals von der Insolvenz des Flughafens Schwerin-Parchim erfahren – und sich Gedanken über den Verbleib der dortigen Flughafenlöschfahrzeuge gemacht. “Ich habe mich deshalb an Rosenbauer gewandt und gefragt, ob es grundsätzlich eine Möglichkeit gebe, einen ausgemusterten Panther als Industriedenkmal in unserem Museum auszustellen.” Rosenbauer zeigte sich nicht abgeneigt – doch es dauerte viele Monate, bis plötzlich Schwung in die Sache kam. Im vergangenen Jahr meldete sich dann die Schweizer Niederlassung mit dem Angebot, dem Museum den Ur-Panther Nr. 1 als Spende zu überlassen.

Der Panther mit Eskorte bei der Überführung. (Bild: Feurwehrmuseum Bayern)

“Seit Dezember haben wir die Überführung vorbereitet, etwa die notwendigen Ausnahmegenehmigungen und Zollpapiere”, berichtet Süsse. In der vorletzten Woche erfolgte die Abholung. Dann gab es noch einen besonderen Abstecher zum Flughafen München, zu einem Treffen der Panther-Generationen. An der Feuerwache Süd des Airports traf der Ur-Panther auf seine jüngeren Nachfolge-Modelle, bis hin zur neuesten Ausführung. Von denen besitzt die Feuerwehr des Franz-Josef-Strauss-Flughafens seit letztem Jahr vier Stück. Mehr noch: Die Nachfolgemodelle verabschiedeten das künftige Museumsfahrzeug stellvertretend mit einem Wassersalut von seinem Flughafenleben.

Mit einem Wassersalut verabschiedet die Flughafenfeuerwehr München den Ur-Panther nach rund 30 Jahren stellvertretend von seinem Flughafenleben. (Bild: Flughafen München)

Künftige Besucher des Feuerwehrmuseums Bayern sollen den Panther auch ganz genau unter die Lupe nehmen können. Aktuell muss das Museum viele Teile der Exponate aus hygienischen Gründen verschlossen halten. “Aber nach Corona wollen wir detaillierte Einblicke ermöglichen”, verspricht Süsse.

Mit Modell vor der neuen Heimat, dem Feuerwehrmuseum Bayern. (Bild: Feurwehrmuseum Bayern)

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