Rettungsgasse nach zwei Fahrzeugen geschlossen

Alarmfahrt für RW beendet: 3 Stunden im Stau

Stockstadt am Main (BY) – „Pkw-Brand“ heißt es im Kreis Aschaffenburg auf der Bundesstraße 469 in Fahrtrichtung Mainhausen gestern. Ein Disponent alarmiert daher um 11.35 Uhr die Feuerwehr Stockstadt. 22 Kameraden rücken mit fünf Fahrzeugen zum Einsatzort aus. Den direkten Weg allerdings schaffen nicht alle: Der Rüstwagen (RW) kommt auf Anfahrt nicht durch die Rettungsgasse.

Auf der der sehr engen Bundesstraße 469 bei Stockstadt (BY, Kreis Aschaffenburg) brennt ein Pkw. Für die Feuerwehr erweist sich die Anfahrt als schwierig: Der Rüstwagen mit Verkehrssicherungsanhänger bleibt im Stau stecken und gelangt nicht bis zur Einsatzstelle. Symbolfoto: Feuerwehr Magazin | Buchenau

„Die Problematik der Anfahrt auf der vierspurigen B 469 ist durch diverse vorherige Einsätze bekannt. Sie ist besonders eng, hat weder Stand- noch Mittelstreifen. Links und rechts der Fahrspuren sind Leitplanken“, erzählt der Pressesprecher der Feuerwehr Stockstadt, Armin Lerch, auf Nachfrage von feuerwehrmagazin.de. „Wir haben hier die besondere Situation, wie sie sonst in Baustellen vorkommt. Eine herkömmliche Rettungsgasse funktioniert aufgrund des Platzmangels nicht. Die Fahrzeuge müssten versetzt stehen.“

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Dies taten sie gestern aber nicht ausreichend. Dass ein Einsatzfahrzeug mal nicht durchkommt, befürchte die Wehr schon länger, so Lerch. Daher fahren die Kameraden die Einsatzstelle aus unterschiedlichen Richtungen an. Sowohl der Einsatzleitwagen (ELW) als auch das Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug (HLF) 20 schaffen es noch und passieren die Engstelle. Für den zeitlich leicht versetzt anfahrenden RW mit Verkehrssicherungsanhänger (VSA) allerdings heißt es: Ende der Alarmfahrt etwa 500 Meter vor der Einsatzstelle. Es gibt kein Durchkommen mehr, fast 3 Stunden bleibt er im Stau stehen.

„Wartende Verkehrsteilnehmer hatten die Lücken nach ELW und HLF geschlossen. Auch Lastwagen waren auf die linke Spur gefahren und standen praktisch nebeneinander. Glücklicherweise war kein Rettungswagen oder Notarzt nötig, denn auch für die wäre heute ein Durchkommen nicht möglich gewesen“, so Lerch.

Der ELW erreicht den Pkw und stellt sicher, dass kein fließender Verkehr mehr vorhanden ist. Anschließend können das HLF 20/16 sowie ein Versorgungs-Lkw (VLKW) die Einsatzstelle entgegen der Fahrtrichtung von der nächsten Auffahrt aus anfahren. Die Kameraden aus Stockstadt löschen den Pkw unter Vornahme von zwei C-Rohren ab, der Fahrer konnte bereits vorab unverletzt sein Fahrzeug verlassen. Anschließend binden die Stockstädter ausgelaufene Betriebsstoffe und reinigen die Fahrbahn grob. Während des Einsatzes ist die B 469 bis 14.15 Uhr gesperrt.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Da ist mal wieder ein Bordstein Kommandant unterwegs.
    Ich wette noch nie eine Feuerwehr von innen gesehen.
    Wenn man keine Ahnung hat von dem System am besten einfach still sein.

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  2. Unglaublich finde ich nur Ihren Kommentar! Vielleicht sitzen Sie mal eingeklemmt in Ihrem Auto und der RW kommt nicht durch, dann möchte ich Sie mal hören: Unglaublich, das der nicht zur Einsatzstelle kommt! Und wie oft raucht ein PKW nach einem VU (Wasserdampf), was von unerfahrenen Bürgern als brennender PKW gemeldet wird?

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  3. Hast du es auch komplett durchgelesen?? Fakt1: Auf einer Bundesstraße gibt es keine Hydranten also braucht es genug Fahrzeuge mit Wasser oder sollen sie es auspinkeln? Fakt2: Der RW hatte einen Anhänger zur Regelung des Verkehrs angehängt. Nicht jedes Fahrzeug der Feuerwehr hat eine Anhängerkupplung. Also nimmt man das was eine hat oder?? Fakt3: Jede Feuerwehr und damit meine ich auch jede hat eine bestimmte Ausrückeordnung zu bestimmten Einsätzen, so wird es auch hier der Fall sein. Da sitzt keiner der sich denkt “Ach ja schicken wir mal alles los”. Und bevor jetzt der Kommentar kommt “Ach was weißt du denn schon?” Ich war selbst über 20 Jahre in der Feuerwehr.

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  4. 22 Leute und 5Fahrzeuge ……
    Für einen PKW Brand auf einer Bundesstraße.
    Unglaublich
    Und dann aufregen wenn ein RW nicht durch kommt.
    UNGLAUBLICH
    Da gibt’s ganz andere Propleme zu lösen bei der Feuerwehr

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  5. Härtere Strafen sind keine Universallösung.
    Oder anders gesagt: Wer glaubt denn im Moment des Vergehens daran, erwischt und bestraft zu werden? Funktioniert ja nichtmal bei drohender Todesstrafe.
    Nein. Hier muß eine bauliche Lösung her. Ich kenne die örtlichen Gegebenheiten nicht. Aber wenn das die Konsequenzen sind, sind die Gegebenheiten für eine Bundesstraße nicht geeignet und das muß der Straßenbaulastträger da ran.

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  6. Ich verstehe nicht dass die Politik da immer noch versagen wird einfach mal lkws bei Stau Zähflüssigkeit und dergleichen rechts einordnen lassen wer das nicht macht 2000 EUR wie in österreich dann funktioniert auch die Rettungsgasse wieder

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  7. Fahrer, die nach einem Einsatzfahrzeug die Rettungsgasse dicht machen, müssen deutlich härter bestraft werden. Wenn es nach mir ginge, wären die 3 Monate Fußgänger und müssten die Einsatzkosten tragen.

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