Tödlicher Verkehrsunfall in Heidenheim

Nach Gaffer-Fall: Polizei und Feuerwehr reagieren emotional auf Facebook

Heidenheim an der Brenz (BW) – Ein Schaulustiger hatte am Sonntag nach einem Verkehrsunfall in Heidenheim einen sterbenden Motorradfahrer gefilmt. Danach behinderte er auch noch die Rettungskräfte bei ihrer Arbeit. Sowohl Polizei als auch Feuerwehr haben daraufhin emotional auf Facebook reagiert.

Blaulicht
Symbolfoto: Feuerwehr-Magazin | Buchenau

Der 29-jährige Motorradfahrer war am Sonntag so schwer verunglückt, dass er noch an der Unfallstelle verstarb. Ein Fahrradfahrer im Alter zwischen 20 und 25 Jahren war laut Polizei einer der Ersten am Unfallort. Er filmte noch vor Eintreffen der Rettungskräfte den Schwerverletzten und die Unfallstelle.

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Nach dem Eintreffen der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und des Notarztes behinderte der Mann auch noch die Rettungskräfte. Gegen ihn wird jetzt wegen unterlassener Hilfeleistung ermittelt. Die Polizei hofft darauf, den Schaulustigen mit Hilfe von Videoaufnahmen einer sogenannten Dashcams eines Pkw-Fahrers identifizieren zu können.

Feuerwehr und Polizei reagierten inzwischen auf ihren Facebook-Seiten auf den Gaffer-Vorfall. “Wie skrupellos muss man dazu sein? Versetzt Euch in die Rolle des Verunglückten: Ihr braucht dringend Hilfe. Doch der, der Euch helfen könnte, lässt Euch liegen, nutzt schamlos die Situation für Aufnahmen. Ihr könnt das besser: Bereitet Euch gedanklich darauf vor, dass Ihr jederzeit an eine Unfallstelle kommen könnt. Macht einen Erste-Hilfe-Kurs oder frischt ihn auf. Und helft den Opfern. Deren Dank ist mehr wert als eine Million Likes. Ehrlich”, schrieb die Polizei Ulm.

Die Feuerwehr Heidenheim postete unter anderem: “Wir Rettungskräfte kommen um zu helfen, doch manchmal können wir es einfach nicht. Wir haben diese Bilder dann Tage oder sogar Wochen im Kopf. Manchmal wünschten wir uns einfach einen Knopf zum Löschen der erlebten Einsätze, doch es gibt ihn leider nicht.”

Text: Ann-Christin Westphal

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